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Wer in diesen Tagen an der Zapfsäule tanken muss, Post vom Energieversorger bekommt oder einfach nur im Supermarkt einkaufen geht, bekommt es hautnah mit: Die Preise steigen kräftig an. Viele Dinge des täglichen Gebrauchs sind teurer geworden. Dass das nicht nur ein Gefühl ist, zeigen die neusten Zahlen des Statistischen Bundesamtes.
Im Schnitt 7,3 Prozent höhere Preise

Deutlich teurer geworden: Energie und Lebensmittel
Demnach lagen die Verbraucherpreise im März 7,3 Prozent höher als vor einem Jahr. Das klingt nach sehr viel. Doch was bedeutet es konkret? Die 7,3 Prozent sind ein Durchschnittswert und beinhalten alle Waren und Dienstleistungen, die Haushalte kaufen. Wenn im März 2021 noch 100 Euro dafür ausgegeben wurden, waren es jetzt im März 107,30 Euro.
Das bedeutet aber nicht, dass jeder im Land tatsächlich 7,3 Prozent mehr zahlen musste diesen Monat. Am Ende kommt es drauf an, wofür das Geld ausgegeben wird. Denn es gibt Dinge, die waren deutlich teurer, und andere, deren Preise kaum gestiegen sind. Eine individuelle Rate lässt sich mit Hilfe des Inflationsrechners vom Statistischen Bundesamt errechnen.
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Inflation ungewöhnlich hoch
Auf jeden Fall ist die Inflation im Moment so hoch wie lange nicht mehr. Zuletzt war die Preissteigerung vergleichsweise gering gewesen. Im zweiten Halbjahr 2020 sanken die Preise sogar wegen der Corona-Flaute und der vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer.
Ein Blick in die Statistik zeigt, dass der Wert zuletzt im Herbst 1981 ähnlich hoch war. Grund war damals der erste Golfkrieg, weshalb die Mineralölpreise deutlich hoch geklettert waren.
Auch jetzt ist es wieder ein Krieg, der die Preise steigen lässt. "Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die Preise für Erdgas und Mineralölprodukte nochmals merklich angestiegen und beeinflussen die hohe Inflationsrate erheblich", heißt es vom Statistischen Bundesamt.
Fast 40 Prozent mehr bei Energie und Kraftstoffen

Vor allem das Tanken ist deutlich teurer geworden
Es ist das, was jeder zu Hause beim Strom und beim Heizen merkt oder beim Tanken mit dem Auto. Konkret lagen die Preise für Energie und Kraftstoffe im März 39,5 Prozent höher als vor einem Jahr. Energie ist damit der größte Treiber der Preise. Spürbar nach oben ging es auch bei Nahrungsmitteln: plus 6,2 Prozent. Dienstleistungen verteuerten sich hingegen vergleichsweise wenig um "nur" 2,8 Prozent.
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Keine Entspannung absehbar

WDR-Wirtschaftsredakteur Ulrich Ueckerseifer
Die größte Frage ist nun: Bleibt es bei diesen Preissteigerungen oder ist eine Entspannung in Sicht? WDR-Wirtschaftsexperte Ulrich Ueckerseifer kann leider keine Entwarnung geben: "Es sieht im Moment so aus, als wenn sich die Inflation verfestigen würde." Selbst wenn der Ukraine-Krieg nicht noch mehr eskaliere, müsse weiterhin mit hohen Inflationsraten gerechnet werden. "Der große Brocken wird weiter die Energie sein. Aber auch Nahrungsmittel werden noch deutlich stärker steigen." Denn auch Bäcker oder Landwirte müssen mehr für Energie zahlen. Am Ende führt das zu steigenden Preisen.