ImPuls Teaserbild: Fußball im Abseits

KOLUMNE

Ins Abseits mit dem Profifußball!

Stand: 29.04.2022, 06:00 Uhr

Die Bayern sind Meister und keinen juckt’s. Geldgier und Überheblichkeit: Das System Fußball schafft sich selbst ab, meint Caro Wißing.

Von Caro Wißing

Zur Erstkommunion bekam ich von meinem Onkel einen schwarz-gelben Schal geschenkt. Er Dortmund-Fan - ich dann auch. Ich zog den Schal direkt zu meinem weißen Kommunionkleid an. Bestes Geschenk! Jahrelang habe ich mit den Borussen mitgefiebert, bin mit meiner besten Freundin dem lokalen Fanclub beigetreten und im Fan-Bus zu Spielen gefahren, um von der Südtribüne aus "Amoroso" und "Koller" Richtung Tor zu brüllen.

In den letzten Jahren hat sich mein Fan-Sein immer weiter ausgeschlichen. Ich war seit Jahren nicht mehr im Stadion, klebe nicht mit dem Ohr am Radio, wenn die Schlusskonferenz läuft, sogar Public-Viewing bei EM und WM geht an mir vorbei.

"Ich bin an dem Punkt, dass ich sage: Fußball ist mir egal. Daran ist das System Fußball schuld. Denn das krankt an vielen Stellen." Caro Wißing

Rekordmeister macht Rekordlangeweile

Der FC Bayern München ist am Wochenende zum zehnten Mal in Folge deutscher Meister geworden. Wie ätzend langweilig ist das denn bitte?! Nicht einmal Trainer Julian Nagelsmann scheint das sonderlich zu beeindrucken. Bei der Pressekonferenz nach dem Sieg sagte er, die Meisterschaft würde die Saison in ein etwas besseres Licht rücken. Andere Mannschaften wären ausgerastet vor Freude. Die Bayern machen einfach einen Haken dran. Traurig. Und auch dem großen Fußball-Magazin "11Freunde" ist der vorzeitige Titelgewinn nicht mal einen Tweet wert.

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Jetzt könnte man sagen: Die Bayern sind halt die beste Mannschaft. Stimmt ja auch. Sie haben die meisten Punkte eingefahren. Richtig ist auch: Die Bayern haben bessere Spieler im Kader als der Tabellenletzte Greuther Fürth. Und weil Prämien und TV-Gelder nach Erfolg verteilt werden, stehen den Bayern nächste Saison mehr Gelder zur Verfügung, um wieder bessere Spieler zu kaufen als Greuther Fürth, die absteigen und weniger vom Kuchen abbekommen. Die Spirale dreht sich immer weiter. Für Fans wird die Bundesliga immer öder.

Das Geld regiert im Fußball. Ja, das ist auch in anderen Sportarten so. Wer Tennis auf Weltklasse-Niveau spielen will, muss erstmal Geld mitbringen, um sich die Teilnahme an Turnieren leisten zu können. Aber der Fußball treibt es auf die Spitze. Traditionsvereine, die kein Geld aufbringen können, verschwinden in der Versenkung. Und auf der anderen Seite können Geldgeber Vereine erschaffen und in die erste Liga hieven - siehe R(ed)B(ull) Leipzig. Was hat das noch mit Sport zu tun?

Das Geld regiert im Fußball - König Fußball regiert die Welt

Geld scheffeln wollen auch die großen Verbände: DFB, UEFA, FIFA. Sie denken sich immer neue Turnierformate und Wettbewerbe aus, die sich über Ticketverkäufe, Merchandising und TV-Rechte möglichst gut vermarkten lassen. Aus den Zuschauern wird das Geld gepresst, aus den Spielern die letzte Energie.

Oder welche guten Gründe gab es, die WM 2022 an Katar zu vergeben? Dass so ein Turnier endlich mal in einem arabischen Land ausgetragen wird, finde ich super. Aber Katar? Selbst beim Oman - auch Wüsten- und Öl-Staat - hätte ich es noch verstanden. Ich war vor Kurzem da. Jedes noch so kleine Dorf hat einen Fußballplatz. Die Omanis lieben den Fußball. Wenn es also keine sportlichen Gründe für Katar gibt, dann geht es um Geld, um Macht. Von den unsäglichen Arbeitsbedingungen für Gastarbeiter beim Bau der Stadien will ich gar nicht erst anfangen.

König Fußball regiert die Welt - dieses Selbstverständnis scheinen die Verbands- und Vereinsoberen zu haben. Mein Highlight dahingehend war der Ausraster von Uli Hoeneß im Februar vergangenen Jahres, als der FC Bayern München mit sieben Stunden Verspätung zur Klub-WM nach Katar (auch so ein überflüssiges Turnier) fliegen musste. Der Flieger hatte auf dem Rollfeld enteist werden müssen und war erst um Mitternacht startklar. Am Flughafen galt aber ein Nachtflugverbot - auch wenn an Bord hochbezahlte Bundesligaspieler sitzen. Uli Hoeneß wetterte daraufhin gegen die Flugaufsicht, gegen die zuständigen Behörden: "Ein Skandal ohne Ende". Schließlich würden die Münchener in Katar den deutschen Fußball vertreten. Das sei "eine wichtige Geschichte."

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Was könnte wichtiger sein als Fußball?!

Bei der EM im vergangenen Jahr sorgte die UEFA dafür, dass die britische Regierung Corona-Auflagen abschwächte, damit mehr Zuschauer zu den Halbfinals ins Wembley-Stadion gehen konnten. Während in Deutschland Amateurvereine zu Lockdown-Zeiten monatelang nicht spielen konnten, haben die Bundesligavereine rumgeheult, weil die Stadien nicht voll ausgelastet werden durften. Von dramatischen Einnahmeeinbußen war die Rede. Trotzdem kaufen die Clubs wieder für Millionenbeträge neue Spieler ein und zahlen Rekordgagen. Da stimmt doch was nicht.

Dabei kann Fußball so schön sein, so viel Spaß machen, so herrlich Emotionen hervorrufen. An der Basis machen Fußballvereine eine wahnsinnig tolle Arbeit, leisten auch gesellschaftlich total viel: Integration, Jugendarbeit, Gesundheitsförderung, schaffen Gemeinschaft. Nur je höher gespielt wird, desto weniger spielt das noch eine Rolle. Dann wird aus Sport plötzlich Business.

Da hilft nur Boykott

Ich sehe nur eine Lösung: Der Spitzenfußball gehört ins Abseits gestellt. Die Fans, die Zuschauer müssten die erste Bundesliga und Turniere wie EM, WM und Champions League konsequent boykottieren. Klingt vielleicht unrealistisch, geht aber nicht anders.

"Ohne die Aufmerksamkeit, ohne die Ticketverkäufe, wenn das Geld ausbleibt, dann wird sich im System Fußball vielleicht etwas verändern." Caro Wißing

Ohnehin sind die Spiele in den Regional- und Verbandsligen viel spannender. Da steht nicht schon für die nächsten Jahre fest, wer denn wohl an der Tabellenspitze landen wird. Die Spieler sind nahbarer. Die Zweikämpfe leidenschaftlicher. Und wahrscheinlich schmeckt auch die Stadionwurst besser.

Gehen Sie noch ins Stadion? Können Sie sich noch für den Spitzenfußball begeistern? Oder meinen Sie vielleicht sogar, dass sich das Sportliche durchaus vom korrupten System trennen lässt? Überzeugen Sie mich, lassen Sie uns diskutieren - in den Kommentaren auf WDR.de oder auf Social Media.

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Kommentare zum Thema

59 Kommentare

  • 59 Bobo 03.05.2022, 23:10 Uhr

    Es ist nicht die Schuld der Bayern, dass andere Mannschaften den Titel nicht gewinnen können. Die Bayern sind in dieser Saison ein paar Mal gestolpert und Dortmund hat das nicht ausgenutzt. Meiner Meinung nach ist der FC Bayern einfach zu stark für die Bundesliga.

  • 58 Mason 30.04.2022, 19:07 Uhr

    Richtig nice wie Ihr immer mit dem Finger auf alles und jeden zeigt... Ihr solltet mal eure eigene Meinungspluralität und Vielfalt hinterfragen in Bezug auf Macht und Geld Strukturen... Wer im Glaushaus sitzt....

    Antworten (1)
    • Carlo S. 30.04.2022, 19:58 Uhr

      Dieser Kommentar wurde gesperrt, weil er sich nicht auf das Thema der Diskussion bezieht. (die Redaktion)

  • 57 winxomano 30.04.2022, 17:43 Uhr

    Grade der Fußball ist immer mehr dem Geldkonsum zum Opfer gefallen. Anders kann ich mir nicht erklären.. Warum die großen Fußballevents.. Fast Immer zu neue Arenen bauen und ihre Mitarbeitenden so ausbeuten. Sport sollte ein Hobby bleiben und keine Geldmaschinerie..

  • 56 B. Fischer 30.04.2022, 14:14 Uhr

    Sie schreiben: "...'Ein Skandal ohne Ende'. Schließlich würden die Münchener in Katar den deutschen Fußball vertreten. Das sei 'eine wichtige Geschichte.'...". - In Bayern ticken die Uhren scheinbar anders; nicht nur im Fußball. So wird wie selbstverständlich bundesweit der Karneval/Fasching abgesagt; aus moralischen Gründen und haltungzeigender Verbundenheit gegenüber der Ukraine, während mit gleicher, (bayrischer!) Selbstverständlichkeit das Oktoberfest nun doch stattfinden wird. Zitat: „...Unser Oktoberfest ist ein Fest des Friedens und der Völkerverständigung. Gerade in diesen Zeiten ist es besonders wichtig, damit ein Zeichen gegen den Krieg zu setzen...", so die Sprecher der Münchner Wiesn-Wirte in der TZ vom 25.3.22. Das ist (im Gegensatz zum Karnval/Fasching, der allerdings die gleiche Intention verkündet!) somit offensichtlich auch so "eine wichtige Geschichte"; ganz im Sinne der Hoeneßschen "Logik". ~6 Millionen Wiesnbesucher = Money-Money-Money - sch*** auf die Moral. ;(

    Antworten (2)
    • Demokrat 30.04.2022, 16:04 Uhr

      Moral entlarvt sich oftmals als Unmoral und führt sich so selbst ad absurdum. Und erst kommt das Fressen, dann die Moral (B. Brecht).

    • Frank aus Köln 30.04.2022, 16:39 Uhr

      Ich bin wahrhaftig kein FCB-Fan, in dem Fall muss ich den Bayern aber beistehen: warum soll im September kein Oktoberfest stattfinden? Auch wir in Kölle freuen uns wenn am 11.11. und Februar 2023 (Karneval) dat Trömmelche wider jeht. Nach 3 Jahren Ausfall und 200 Jahre Jubiläum Kölner Karneval in 2023 wird es auch mal wieder Zeit für´s Vergnügen. Bundesliga aktuell: Augsburg : 1.FC Köln 0:2 Mainz : FC Bayern 2:1 Kölle Alaaf.

  • 55 Paul voss 30.04.2022, 12:37 Uhr

    Es stehen jeden Morgen genug Dumme auf liebe Frau Wissing die diese System mit ihrem Geld noch finanzieren.. Obwohl die sogenannten Fans nur noch lästiges beiwerk für die sogenannten Stars sind...na ja.. Wer sein Geld für Typen aus Afrika ausgibt und deren abgehobenen Lebensstil finanziert soll es tun.. Diese Figuren genannt Spieler haben im Gegensatz zu früheren Bundesliga Tagen null Identifikation mit Club und Fans.. Warum auch.. Sind ja toll bezahlte soeldner. Und über die katar WM braucht man gar nicht zu reden.. Aber die öffentlichen liebe Frau Wissing übertragen diese korrupte Veranstaltung auch noch..

  • 54 Waldmichel 30.04.2022, 11:00 Uhr

    Vielleicht bringt der von Caro genannte Boykott des Profifußball etwas. Ob ein Boykott des WDR s wegen seiner meist linksgestreamten Sendungen etwas bringt wage ich dagegen zu bezweifeln.

  • 53 Demokrat 30.04.2022, 09:42 Uhr

    Die Regierung Merkel hat - wie in so Vielem - auch hier versagt. Sie hat sich nicht darum gekümmert, dem FC Bayern München das Abo auf den Meistertitel zu nehmen. Das fällt uns nun vor die Füße. P.S. Der schwarz-gelbe Schal zur Erstkommunion war sicherlich ein sehr originelles, persönliches Geschenk und hat wichtige Akzente gesetzt. Leider vermisse ich solche Akzente zu Brautkleidern.

  • 52 Butze 30.04.2022, 08:26 Uhr

    So geht’s mir aus. Leider😩

  • 51 Grasnarbe 29.04.2022, 22:03 Uhr

    2. Liga hat heute Abend für einiges entschädigt ;-)

  • 50 Manfred H. 29.04.2022, 21:27 Uhr

    Die Lösung, die mir einfällt, heißt Handicap. Dürfen 6 Mannschaften bei internationalen Wettbewerben antreten, so ist das Handicap des Ersten 6, das des Zweiten 5, ... und das des Sechsten 1. Das Handicap verringert sich in jedem Jahr, in dem der Verein auf Platz 7 bis 16 landet, um 1, andernfalls wird das neue Handicap addiert. Das bedeutet, wird ein Verein dreimal in Folge Erster, so ist das neue Handicap 18. Irgendwann ist das Handicap so groß, dass Platz 1 nicht mehr möglich ist, selbst wenn der größte Konkurrent ebenfalls ein Handicap hat, denn es wird Mannschaften geben, die mit einem Handicap 0 oder 1 beginnen. Bei Absteigern wird das Handicap gestrichen, Aufsteiger beginnen bei 0. Dann können irgendwann auch "kleinere" Vereine in der Champions League antreten und Millionen kassieren, während "größere" Vereine möglicherweise 10 bis 15 Jahre nicht mehr um Platz 1 spielen und nicht international antreten können. In dem Fall werden die Fans die nächste Meisterschaft wieder feiern.

  • 49 Sven D. 29.04.2022, 21:22 Uhr

    Jedem das Seine. Manche ekelt der Profifußball, bei dem der Sport nur noch Nebensache ist an, andere eine Politik, bei der sogar Minderjährige Kinder ausgespäht werden. Moral ist für viele inzwischen zum Fremdwort degeneriert.

  • 48 Manuela Müller 29.04.2022, 20:54 Uhr

    @Michael B : Wirklich gut ist , dass man nicht seine Ablehnung nicht beim Amtsgericht erklären muss, weniger gut dass von Rundfunkbeitrag zu viel für diese Ledersekte abfließt.

  • 47 Manfred N. 29.04.2022, 20:07 Uhr

    @Michael B.: Das einzig Widerliche ist Ihr herablassender Kommentar! "Vom Fußball keine Ahnung", woraus schließen Sie dies? Ist Ihr Kommentar etwa auch noch sexistisch, von wegen "ne Frau kann ja von Fußball keine Ahnung haben"? Ohne Worte... Zur Kolumne: Spricht mir 100%ig aus der Seele. Ich boykottiere den Profi-Fußball schon seit einigen Jahren konsequent. Von mir kein Cent mehr, gibt genug andere Möglichkeiten zum Zeitvertreib. Wenn dann Lokalsport. Wenn mehr Menschen endlich aufwachen und es mir gleichtun würden würde die Blase vielleicht endlich mal platzen. Aber solange die Schafe noch millionenfach in die Stadien rennen und auch 100€ im Monat an TV-/Streaming-Gebühren zahlen, um auch ja kein Spiel zu verpassen wird sich gar nichts ändern. Ist halt wie immer: die dumme Masse entscheidet.

  • 46 Michael B. 29.04.2022, 19:16 Uhr

    Vom Fußball keine Ahnung, aber einen Kommentar schreiben in dem zum Boykott aufgerufen wird, einfach nur widerlich. Mich würde interessieren, was die von mir hoch geschätzten und vor allem kompetenten Reporter S.Pistor, A.Lehmann, St.Kaußen, B.Hupe usw. von Ihrem Kommentar halten. Und soviel Ablehnung bei den Fans wie hier dargestellt kann es nicht geben: Dortmund ausverkauft, Köln ausverkauft, München ausverkauft etc.

  • 45 Werner Müller 29.04.2022, 18:31 Uhr

    Kann weg, extrem überbewertete Unterhaltung. Umweltschädlich durch die Lange Anreise der Fans. - Treibe lieber Sport zur eigenen Gesunderhaltung ohne Funktionäre und Leistungszwang, nur Entspannung und Spielfreude in kleinen Gruppen oder allein.

  • 44 Ingo a. B. 29.04.2022, 18:30 Uhr

    Das spricht mir aus der Seele! Mich hat die Arroganz mit der sich der Profifußball in der Phase des Corona Lockdowns über alles hinweg gesetzt hat, sehr geärgert!

  • 43 Mauritius 29.04.2022, 17:52 Uhr

    Ähnlich der geschilderten Fußballsituation geht es mir inzwischen mit ihren Kolummnen. Mir würde nichts fehlen wenn es diese nicht gäbe. Vorgekautes eines WDR Jounalisten (meist linkes Gebräu) langweilen mich ähnlich. Stellen sie lieber ein Thema zur Dikussion und lassen sie dazu jeweils eine(n) Experten(in) pro und contra äußern und nicht nur eine Seite z. B. die SZ. Das wäre praktizierte Demokratie die sehr erfrischend sein kann und ihrer Sendeanstalt sicher gut täte.

  • 42 Dirk Sch. 29.04.2022, 17:46 Uhr

    Sie haben 100% recht. Ich hab von 89 an eine Dauerkarte Süd besessen und bin mit Freunden aus dem Rheinland in mancher Saison 31 Spiele in den Stadien der Liga gewesen-dazu internationale Spiel. Man gönnte sich Premiere, schnitt die Sportschau und Sportstudio, später auch ran zu tollen Schwarzgelben Videos. Ich wurde das erste mal von meinem Opa 79 in Stadion mitgenommen - kein Tag ohne Borussia. Als ich geheiratet habe kam vom Verein eine Glückwunschkarte von allen Spielern unterschrieben - was hab ich den Club und das Spiel geliebt. Es kam das Bosman-Urteil, die ganzen Umstrukturierungen der internationalen Wettbewerbe, es kamen die Götzes und Lewandowskis. Hatte man sich an Leverkusen als Plastikklub gewöhnt wurden die Regelungen auf Golfsburg, Hoppenheim und zuletzt auf dieses Fussballkonstrukt RB ausgeweitet, die Spieltage vom TV zerfleddert. Spieler kommen und sehen den Verein, den ich so liebe als Sprungbrett und jetzt ist es seit etwa 2012 egal. Und es geht auch ohne -leider !

  • 41 Holger Hoeck 29.04.2022, 17:25 Uhr

    Ich gebe Ihnen voll und ganz recht. Auch ich habe mich shcon längst vom langweiligen Profifußball abgewendet. Allerdings liegt das Übel auch bei Ihrem eigenen Arbeitgeber. Gerade der WDR ist so sehr auf die erste Liga fokussiert, dass daneben nur noch ein wenig Platz für die zweite Liga bleibt (von der dritten Liga oder gar Regionalliga wollen wir erst gar nicht reden). So lange Spiele wie Hoffenheim vs. Wolfsburg für den WDR nur aufgrund ihres Erstligastatus interessanter sind als etwa ein West-Klassiker wie RW Essen gegen Alemannia Aachen in der Regionalliga, wird sich nie etwas ändern. Angesichts der immensen GEZ-Gebühren, die für die Bundesliga draufgehen, muss die langweiligste Liga Europas ja gehypt werden. Ähnliches gilt für das Fanverhalten. Es gibt weiterhin viel zu viele Personen, die jedes Fernseh-Abo kaufen oder sich zum Rudelschauen in Kneipen treffen, wo sie lieber Fürth gegen Bielefeld konsumieren anstatt vielleicht mal auf dem örtlichen Sportplatz vorbeizuschauen.

  • 40 Manfred Bröcker 29.04.2022, 17:17 Uhr

    Ich gehe nicht mehr zu den Profis, bin beim BVB ausgetreten, gehe hier in Wuppertal zu den Amateurkickern - die Wurst schmeckt ohne laange Schlange und für 2.50 / 3 € und alles andere ist schöner, man trifft Bekannte und Freunde und hat einen schönen erholsamen tag gehabt.

  • 39 Nadine 29.04.2022, 16:15 Uhr

    Habe von Fußball nur bedingt Ahnung und würde niemals Bundesliga-Spiele verfolgen. Aber was ich damals richtig schlimm fand, war der Wechsel von Manuel Neuer von Schalke zu Bayern. Da spielt dieser Mann von Kindesbeinen an bei Schalke (soweit ich weiß), wächst damit auf und dann lockt das große Geld und man spielt plötzlich gegen seine damaligen Mitspieler, seine eigenen Fans, gegen sein Herzblut, gegen alles, was einem mal wichtig war. Irre. Ich stimme Frau Wißing mit jeder Silbe zu!