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Das verheerende Unwetter in Teilen von NRW und Rheinland-Pfalz macht betroffen - und viele entschließen sich, spontan zu helfen. Mit Lebensmitteln und Kleidung. Doch: Inzwischen sind in einigen der betroffenen Orte die Lager proppevoll.
So kommt aus Remagen im Landkreis Ahrweiler die Bitte, keine Hilfslieferungen mehr vorbeizubringen. Nicht zuletzt deswegen, weil die Annahme und Verwaltung dieser Mittel zurzeit zu viele Kräfte bindet - die gerade dringend anderweitig benötigt werden. Ähnliches ist aus Bonn und Umgebung hören.
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Keine Hilfslieferung auf eigene Faust
Inzwischen wird immer mehr das Ausmaß des Unwetters deutlich: In weiten Teilen der betroffenen Gebiete ist die Infrastruktur zusammengebrochen: Straßen sind unterspült, unpassierbar, gesperrt. Der Strom ist mancherorts ausgefallen, Mobilfunk-Netze zusammengebrochen. Die Gefahrenlage ist insbesondere in den evakuierten Gebieten wie im Kreis Euskirchen, wo die Mauer der Steinbachtalsperre immer noch zu brechen droht, akut.
Darum rät der Kreis Euskirchen auch davon ab, das Auto beispielsweise mit Lebensmitteln und Sachspenden vollzupacken und einfach loszufahren. "Das schätzen wir sehr kritisch ein", sagt Tamara Empt, Sprecherin des Kreises Euskirchen. Denn oberstes Gebot sei, dass man sich nicht selbst gefährdet.
Um die enorme Hilfsbereitschaft zu kanalisieren, arbeite man gerade zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz daran, eine Hotline einzurichten. Sie soll Hilfesuchende und Hilfsbedürftige zueinander bringen. Eine zentrale Anlaufstelle seien die betroffenen Kommunen und Kreise.
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Was jetzt gebraucht wird
Eine Welle der Hilfsbereitschaft erlebt gerade die Feuerwehr in Bergisch Gladbach: "Insbesondere Familien- und Nachbarschaftshilfe macht an vielen Stellen, die zuvor durch Notruf Hilfe angefordert hatten, einen Einsatz nun überflüssig." Simon Schwab, Sprecher der Feuerwehr, fasst zusammen, was aktuell am dringendsten gebraucht wird: "Kleidung, Obdach, Nahrung."
"Wir haben gesehen, wie eine Familie mit einem Handkarren durch eine Straße gezogen ist und einfach Suppe an alle verteilt hat", berichtet Schwab. Wer helfen wolle, solle einfach mit offenen Augen durch seinen Ort gehen und Betroffene fragen, was gebraucht wird. Sinnvoll sei es auch, sich über Social Media zu informieren. Dort würden schnell und unkompliziert Helfende und Bedürftige zueinander finden.
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600 Angebote für Unterkünfte
Wie überwältigend die Hilfsbereitschaft ist, zeigt die Reaktion auf einen Tweet der Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne): Sie hatte die Bevölkerung gebeten, Unterkünfte für Evakuierte aus den stark betroffenen Nachbargemeinden anzubieten.
Stunden später lagen über 600 konkrete Angebote vor, berichtet die Stadt Bonn. Viele von ihnen könnten aber erst in den nächsten Tagen kontaktiert werden, schreibt Dörner.
Auch wenn die angebotene Hilfe mitunter nicht sofort angenommen werden kann, ist es wichtig, dass es sie gibt. Der Sprecher der Feuerwehr Bergisch Gladbach, Schwab, bringt es auf den Punkt: "Mit einem Hilfsangebot kann man nie falsch liegen. Das wird höchstens abgelehnt."
WDR extra: Die Regen-Katastrophe im Westen
WDR extra. 15.07.2021. 33:09 Min.. UT. DGS. Verfügbar bis 15.07.2022. WDR.