Viele Gartenbesitzer warten 2019 vergebens auf die Glühwürmchen. Wo sonst viele der kleinen Leuchtkäfer zu sehen waren, schweben nur vereinzelte Lichtpunkte – oder gar keine.
Sarah Engel ist Waldpädagogin im Wildwald Voßwinkel in Arnsberg. In der Dämmerung geht sie mit Gästen auf Glühwürmchen-Wanderung. Wo sonst manchmal Hunderte aus dem Unterholz aufsteigen, sind diesmal deutlich weniger Glühwürmchen unterwegs.
Larven vertrocknet, ihre Nahrung auch
Der Grund dafür ist die große Trockenheit im Sommer 2018. Glühwürmchen-Larven brauchen feuchte Erde, um sich gut zu entwickeln. Außerdem ernähren sie sich von Schnecken-Eiern. Auch die sind im vergangenen Sommer einfach vertrocknet.
Flugunfähiges Weibchen
Das hat auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) festgestellt. Im Augenblick geht dessen Experte Karl-Heinz Jellinek noch davon aus, dass der Glühwürmchen-Bestand einer natürlichen Schwankung unterliegt. Das komme immer mal wieder vor. Nach feuchten Jahren gibt es viele der beliebten Leuchtkäfer, nach trockenen Jahren nur wenige.
Insektenschwund trifft auch Glühwürmchen
Genau wie bei Schmetterlingen. Jellinek hält das für "noch im Rahmen" und hofft darauf, dass sich die Population wieder erholt. Allerdings beobachten Experten seit rund 30 Jahren einen kontinuierlichen Rückgang der Glühwürmchen. Wahrscheinlich ist er Teil des allgemeinen Insektenschwundes in unserer Umwelt.
Wer den Glühwürmchen in seinem Garten helfen möchte, sollte in einer schattigen Ecke Totholz liegen lassen. Und es in trockenen Perioden ruhig auch wässern. Dann kann man sich im kommenden Frühsommer vermutlich wieder über die Käfern erfreuen, deren Hinterteile während der Partersuche leuchten.