Rot-braune Blumen und Sträucher im Garten.

Den Garten für die kalte Jahreszeit vorbereiten – Das ist jetzt zu tun

Stand: 01.10.2023, 16:08 Uhr

Auch wenn viel Sonne und Temperaturen über 20 Grad für spätsommerliche Momente im Oktober sorgen: Jetzt gilt es, den Garten für den Winter vorzubereiten. Was konkret zu tun ist.

Von Sabine Meuter

Das spätsommerliche Wetter gibt noch einmal alles: Ein laues Lüftchen und angenehme Wärme locken viele in ihren Garten– zum Plaudern, Kaffeetrinken und Co. Daneben steht in der heimischen Grünanlage aber auch einiges an Arbeit an. Denn die kalte Jahreszeit rückt immer näher. Höchste Zeit also, im Garten einige Vorkehrungen zu treffen. Dazu gehören:

Laub sollte regelmäßig von Rasenflächen entfernt werden. Der Grund: Rasen benötigt Luft und Licht. Ansonsten besteht die Gefahr von Pilzkrankheiten. Der Naturschutzbund (Nabu) empfiehlt dabei, auf motorisierte Laubsauger zu verzichten. Weil diese nicht nur Blätter, sondern auch für Garten- und Bodengesundheit wichtige Insekten entfernen. Besser ist es, zu Rechen und Harke zu greifen. Kehren Sie Laub zu einem Haufen zusammen. Laubhaufen bieten Tieren wie etwa Igeln einen idealen Unterschlupf bei Kälte. Das Laub eignet sich auch zum Schutz vor Frost unter Himbeer- und Brombeersträuchern.

Das Bild zeigt zwei Wildbienen.

Verblühte Blumen entsorgen? Bitte nicht. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) bieten alte Blüten und Pflanzenstängel vielen Insekten die Möglichkeit zu überwintern. Zum Beispiel den Wildbienen, die ihre Eier in hohle, trockene Pflanzenstängel legen. Die Larven schlüpfen dann im kommenden Jahr.


Wandelröschen oder Orangenbaum: In der warmen Jahreszeit ziehen sie im Garten oft alle Blicke auf sich. Mit Beginn der kalten Jahreszeit gilt es, sie zu schützen. Frostempfindliche Pflanzen und Gehölze sollten aus der Erde genommen und an einem dunklen und trockenen Ort gelagert werden.

Kräuterbeete mit mediterranen Pflanzen wie Rosmarin oder Lavendel sollte man, sobald sich Frost abzeichnet, mit einem Jutesack abdecken und schützen.

Regentonne

Regentonne

Ebenfalls vor dem ersten Frost ist die Regentonne im Garten zu entleeren. So kann sie, falls es nun friert, nicht platzen.

Totholzhaufen im Garten

Lassen Sie Totholz als Lebensraum im Garten stehen. Verzichten Sie also im Fall des Absterbens eines Gehölzes, etwa eines alten Obstbaums, aufs Fällen. Das Totholz bietet ideale Lebensräume für verschiedene tierische Gartenbewohner.

Schon im Herbst Frühblüher säen

Zu sehen sind lila Krokusse mit grünen Ständeln, die umringt von Schnee stehen.

Mit dem Herbst ist auch die Zeit gekommen, um Blumenzwiebeln von Frühblühern im Garten zu säen. Das sorgt zum einen für eine schöne Blütenpracht. Zum anderen ernähren sich einige Insekten, Bienen beispielsweise oder Hummeln, im Frühjahr etwa von Tulpen, Krokussen und Schneeglöckchen. Die Blumenzwiebeln können Gartenfreunde laut BUND einfach auf den Boden werfen und dann etwa fünf Zentimeter tief in die Erde stecken.

Wer einen Obstbaum pflanzen möchte, sollte ebenfalls im Herbst aktiv werden. Für das Einpflanzen im Garten die Erde schon einen Tag zuvor ausheben. Wenn die Zeit fürs Einpflanzen gekommen ist, sollte man zunächst das Pflanzloch wässern und etwas Dünger hinzugeben. Dann das Bäumchen ins Pflanzloch einpflanzen und angießen.

Klimabäume pflanzen - aber erst mit Fachleuten sprechen

Sinnvoll ist vor allem, sogenannte Klimabäume zu pflanzen. Die Bäume sollten also mit den lokalen Folgen des Klimawandels zurechtkommen und Trockenheit, Hitze und generelle Wetterextreme aushalten können. Zu den Bäumen, die beispielsweise wenig Wasserbedarf haben, zählen etwa die Hagebuche oder die Sauerkirsche. Aber: Vor dem Baum pflanzen gilt es, erst den Rat von Experten einzuholen. "Gerade, wenn Sie einen Baum pflanzen, an dem Sie lange Freude haben wollen, sollten Sie vorher unbedingt mit Fachleuten sprechen“, rät Gärtnermeister Oliver Fink. Er ist Vorsitzender des Verbands der Garten Baumschulen BdB e.V.

Fink sagt, Experten kennen "die neuesten Forschungsergebnisse und wissen in der Regel ganz genau, welcher Baum dem Klimawandel trotzt". Auch kennen sie sich bestens mit den örtlichen Wetter- und Bodenbedingungen aus. "Sich einfach einen Baum aus dem Katalog auszusuchen, funktioniert in der Regel nicht.

Den Balkon auf die kalte Jahreszeit vorbereiten

Das Bild zeigt eine Pflanzen die winterfest gemacht wird.

Damit die Pflanzen auf dem Balkon gut durch die kalte Jahreszeit kommen, sollten die Töpfe in isolierendes Material verpackt und auf eine isolierende Unterlage kommen. Die Töpfe mit den Pflanzen gehören zusammen in eine windgeschützte Ecke. An frostfreien Tagen sind die Pflanzen etwas zu gießen. Und nicht vergessen: Ab minus 15 Grad Celsius werden Pflanzen am besten nach drinnen gebracht.

Unsere Quellen:

  • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
  • Naturschutzbund (Nabu)
  • Bundesverband Deutscher Gartenfreunde
  • Verband der Garten Baumschulen BdB e.V.