"Fridays for Future" mit Demos in 30 NRW-Städten

Stand: 04.09.2020, 17:43 Uhr

Mit Demonstrationen in 30 NRW-Städten hat sich die Klimaschutzbewegung "Fridays For Future" zurückgemeldet. Es sind die größten Proteste seit Beginn der Corona-Pandemie.

Mal laut, mal leise, aber möglichst kreativ: So hat sich "Fridays for Future" zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie in großem Stil gezeigt. In 30 NRW-Städten gab es Aktionen. Die ersten starteten schon am Vormittag.

So ließen sich in Essen Aktivisten unter Kohle begraben und stellten sich tot. Passend dazu das Transparent „Kohle tötet!“ Ein Appell, mehr Energie aus regenerativen Quellen zu gewinnen. In Köln dagegen stand die Umweltbelastung durch Autos im Mittelpunkt: Rund 100 Unterstützer von „Fridays For Future“ stiegen am Mittag aufs Rad. Ihr Ziel: Berlin. Am 18. September 2020 wollen sie da sein.

Demo auf Abstand und mit Maske

Aber auch die große Demo gab es – fast so wie früher, nur unter Beachtung der Coronaschutzregeln. Vor dem Schloss in Münster kamen rund 1.200 Klimaschützer zusammen – unter Corona-Hygienebedingungen mit Markierungen auf dem Boden. Beim Zug durch die Innenstadt gingen die Demonstranten mit Abstand und in Gruppen zu maximal 100 Personen. Die Aktivisten waren froh, endlich wieder Präsenz zeigen zu können.

Das taten sie auch in Dortmund auf dem für den Verkehr gesperrten Südwall, auch wenn weniger kamen als erwartet. Ob in Düsseldorf, Wuppertal oder kleineren Orten wie Werther, Versmold, Wülfrath, Haan oder Gronau, die Klimaschützer zeigten landesweit wieder Flagge. Auch wenn es manchmal vielleicht nur kleine Mahnwachen waren, der Zeitpunkt – eine gute Woche vor der Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen – war ihnen wichtig.

Beim Wahlkampf mitmischen

"Fridays For Future" will jetzt wieder sichtbarer werden und die Wahl soll zur Klima-Wahl werden, so Sophia Kegel von "Fridays for Future" in Münster: "Man stolpert alle zehn Meter über einen Stand von irgendeiner Partei. Da finden wir es total wichtig, dass wir auch dabei sind und die Leute daran erinnern, für das Klima zu wählen."

In Münster mischt sich "Fridays For Future" deswegen direkt in den Wahlkampf ein. Die Klimaschützer haben - wie die Parteien - einen eigenen Stand in der Innenstadt und fordern die Leute auf, sich mit den Wahlprogrammen in Bezug auf den Klimaschutz auseinanderzusetzen, sagt Paul Oppermann: "Wir haben uns alle Parteiprogramme angeguckt und nach 56 Statements bewertet, welche Parteien wofür stehen."

Erneuerbare Energien und weniger Autos

Herausgekommen ist eine Art Wahl-O-Mat, der aus Sicht von Klimaaktivisten, einordnet, wie klimafreundlich die unterschiedlichen Wahlprogramme sind. Und das zeigt auch Wirkung, sagt der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Norbert Kersting von der Uni Münster. Es gebe zwar ein paar wenige Parteien, die konträr zu den Klimaaktivisten stünden, aber fast alle anderen Parteien hätten Positionen von „Fridays For Future“ übernommen. Zwei der Hauptforderungen der Bewegung an die Kommunalpolitik: Weniger Autos in den Städten und keine fossilen Brennstoffe mehr.

"Fridays for Future": Hier finden die Demos statt

10:00 Uhr Köln, Rudolfplatz

10:00 Uhr Versmold, Rathausplatz

10:30 Uhr Essen, Willy-Brandt-Platz

12:00 Uhr Bochum, Rathausplatz

12:00 Uhr Neuss, Marienkirchplatz

13:00 Uhr Werther, Vorplatz der Ev. Kirche

14:00 Uhr Duisburg, Life-Saver Brunnen

15:00 Uhr Bielefeld, Rathaus

15:00 Uhr Dortmund, Südwall

15.00 Uhr Hagen, vor Thalia

15:00 Uhr Ratingen, Rathausvorplatz

15:30 Uhr Wülfrath, Sparkasse am Diek

16:00 Uhr Gelsenkirchen, Heinrich-König-Platz

16:00 Uhr Gronau, Extrablatt

16:00 Uhr Haan, Neuer Markt am Brunnen

16:00 Uhr Wuppertal, Bahnhof

17:00 Uhr Düsseldorf, Corneliusplatz

17:00 Uhr Halle (Westf.), Rochinplatz

18:00 Uhr Aachen, Elisenbrunnen