Für Ukrainer in Deutschland: Wie kann ich günstig telefonieren und das Internet nutzen?

Stand: 23.06.2022, 17:06 Uhr

Wir beantworten Fragen für Ankommende und Helfende - auf Ukrainisch und Deutsch. Hier: Bis wann kann ich kostenlos in die Ukraine telefonieren? Wie lange sind die kostenlosen SIM-Karten gültig?

Das müsst ihr zu kostenlosen SIM-Karten wissen

Wegen des Kriegs in der Ukraine haben mehrere Mobilfunkbetreiber in Deutschland SIM-Karten an Geflüchtete aus der Ukraine verschenkt. Damit kann man kostenlos telefonieren und zum Teil kostenlos das Internet nutzen. Einige der Angebote laufen nun aus, stattdessen gibt es vergünstigte Angebote für ukrainische Geflüchtete.

Telekom / T-Mobile: Kostenlose SIM-Karten laufen Ende Juni aus

Der Mobilfunkbetreiber Telekom (T-Mobile) hat an die Ankommenden aus der Ukraine spezielle SIM-Karten verteilt. Mit einer solchen Karte kann man kostenlos telefonieren und das Internet nutzen. Die SIM-Karte funktioniert nur in Deutschland. Um sie zu bekommen und zu registrieren, muss man ein ukrainisches Ausweisdokument vorlegen. Das Angebot der Telekom richtet sich ausschließlich an Geflüchtete. Es ist bis zum 30.06.2022 begrenzt.

Nutzerinnen und Nutzer der SIM-Karte können dann zu Prepaid wechseln. Für ukrainische Geflüchtete gibt es bei der Telekom einen vergünstigten Prepaid-Tarif. Prepaid bedeutet, dass man die SIM-Karte mit Geld auflädt. Monatlich wird dann der Tarif abgebucht und Nutzerinnen und Nutzer sind nicht an einen langfristigen Vertrag gebunden.

Der Wechsel zu diesem Prepaid-Tarif ist ab dem 10. Juni online oder in Telekom-Shops möglich, die Rufnummer kann übernommen werden. Der Prepaid-Tarif der Telekom kostet 9,95 Euro monatlich und beinhaltet einmalig 100 GB mobile Daten, außerdem eine Telefon-Flatrate, monatlich 10 GB mobile Daten und 300 Freiminuten in die Ukraine.

Vodafone: Angebot gilt bis Mitte Juli

Die kostenlosen SIM-Karten, die Vodafone an Geflüchtete aus der Ukraine verteilt hat, sind bis Mitte Juli gratis. Danach soll es einen vergünstigten Tarif geben.

O2 Telefónica: SIM-Karten maximal sechs Monate gültig

Die SIM-Karten, die O2 Telefónica an Geflüchtete geschenkt hat, sind ab dem Moment der Aktivierung für sechs Monate gültig - bis zum 30.9. Wird die SIM-Karte vor dem 30.9. aktiviert, gilt sie ab dann für sechs Monate. Das teilte O2 Telefónica auf WDR-Anfrage mit.

Geflüchtete aus der Ukraine können dann zu einem vergünstigten Prepaid-Tarif der Telefónica-Marke Ortel Mobile wechseln. Dieses Angebot beinhaltet 15 GB mobile Daten im Monat, eine Telefon-Flatrate und 300 Freiminuten für Telefonate in die Ukraine. Es kostet 9,99 Euro im Monat.

In die Ukraine telefonieren

Nach Kriegsbeginn haben einige Mobilfunkbetreiber entschieden, SMS und Anrufe in die Ukraine grundsätzlich kostenlos anzubieten – also von allen Festnetztelefonen und Mobiltelefonen in dem Netz, unabhängig davon, ob man eine der kostenlosen SIM-Karten für Ukrainerinnen und Ukrainer oder einen Vertrag bei dem Anbieter hat.

Während Anrufe übers Internet, etwa per Whatsapp oder Facetime, weiterhin kostenlos bleiben (abgesehen von Kosten für mobile Daten oder Internet), werden Anrufe und SMS in die Ukraine teilweise bald wieder kostenpflichtig.

Telekom und O2 Telefónica: Ab Juli keine kostenlosen Telefonate in Ukraine mehr

Ab dem 1. Juli sind Telefonate und SMS über das Netz der Telekom und über das Netz von O2 wieder kostenpflichtig. Prepaid-Kundinnen und Kunden bei der Telekom zahlen dann etwa 1,99 Euro pro Minute für Anrufe in die Ukraine und 1,22 Euro für jede verschickte SMS.

Vodafone: Anrufe und SMS in die Ukraine weiterhin kostenlos

Für Kundinnen und Kunden des Mobilfunkbetreibers Vodafone sind Telefonate und SMS aus dem deutschen Vodafone-Netz in die Ukraine weiterhin kostenlos. Auf WDR-Anfrage teilte das Unternehmen Mitte Juni mit, das Angebot werde verlängert. Bis wann genau, sagte Vodafone nicht.

Handy-Vertrag und Prepaid: Was sollte man beachten?

Wie auch in anderen Ländern gibt es in Deutschland zahlreiche Mobilfunkanbieter, die Tarife mit und ohne langfristigen Vertrag anbieten. Handy-Verträge laufen häufig mindestens zwei Jahre. "Empfehlenswert sind Prepaid-Tarife ohne Vertragsbindung, die zum Teil auch eine Allnet- bzw. Daten-Flatrate enthalten", teilt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen mit.

Der Tipp der Verbraucherzentrale: "Falls Sie sich für einen Handyvertrag entscheiden, vergleichen Sie mehrere Angebote und achten Sie nicht nur auf den Preis, sondern auf Laufzeiten sowie inbegriffene Leistungen wie Tarife, Datenvolumen oder Auslandsflatrates."

Gibt es in den Unterkünften der Städte und der Bundesländer kostenlos Internet?

In manchen Unterkünften der Kommunen und der Bundesländer gibt es kostenlosen WLAN-Empfang, in anderen nicht. Das ist nicht einheitlich geregelt. Manche Mobilfunkbetreiber bieten derzeit Kooperationen mit Betreibern solcher Unterkünfte an, um den Menschen aus der Ukraine kostenlosen Internet-Empfang zu ermöglichen.

Weitere Informationen:

Alle Fragen im Überblick:

Weitere Themen