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Im Chempark Leverkusen im Stadtteil Bürrig hat es am Dienstagmorgen eine schwere Explosion gegeben. Im Entsorgungszentrum des Unternehmens Currenta war ein Tanklager mit chlorierten Lösungsmitteln in Brand geraten. Es gibt nach Angaben des Unternehmens bislang zwei Tote, fünf Vermisste und 31 Verletzte. Das Landesumweltamt (Lanuv) geht derzeit davon aus, dass die Rauchwolke möglicherweise Dioxinverbindungen enthielt, die in hoher Konzentration als krebserregend gelten. Die Untersuchungen hierzu dauern derzeit noch an - Ergebnisse werden am Freitag erwartet. Alle aktuellen Entwicklungen hier im Live-Ticker.
Hotlines für die Bevölkerung
Für die Bevölkerung in Leverkusen gibt es eine Hotline, die unter folgender Telefonnummer zu erreichen ist: Leverkusen 0214-2605 99333.
Rußniederschlag bitte an eine weitere Bürgerhotline der Stadt Leverkusen melden: 0214-4063333.
Nach wie vor gelten zudem vorsorglich folgende Handlungsempfehlungen:
- Nahrungsmittel aus dem Garten nicht verzehren.
- Keine Spielplätze, Spielgeräte, Gartenmöbel, Pools etc. nutzen, auf denen Ruß niedergegangen ist.
- Keine Reinigung der verschmutzten Gegenstände vornehmen, da eine erhöhte Schadstoffkonzentration bislang nicht ausgeschlossen werden kann.
- Bei nicht aufschiebbaren Arbeiten im Garten Handschuhe tragen.
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19.05 Uhr: Keine Vermutungen zu Ursache
Noch gibt es keine Anhaltspunkte, was zu dem schweren Unfall im Chempark geführt hat. Es gebe verschiedene Möglicheiktein, so Markus Gleis vom Umweltbundesamt im WDR. Eine sei die Mischung von Stoffen. Teilweise würden die Substanzen aber schon auf Erschütterungen reagieren. Ob Arbeiten im Umfeld zu der Explosion geführt hätten, sei noch nicht zu beurteilen.
Es sei allerdings untypisch, dass sich so viele Menschen im Explosionsbereich aufgehalten haben, so Gleis. Er geht davon aus, dass sie zusammen kamen, weil sie den unvorhergesehenen Vorfall analysieren wollten.
Gleis rechnet damit, dass das Ereignis vermutlich zukünftig zu technischen und regularischen Verbesserungen führen wird.
19.03 Uhr: Chemiker: Stoffe können nicht immer identifiziert werden
Frühestens morgen soll vom Landesumweltamt bekannt gegeben werden, welche Substanzen sich in der Rauchwolke befanden, die bei der Explosion entstanden ist. Viele Menschen fragen sich, warum die Analyse so lange dauert. "Eine Analyse, die die Frage beantwortet 'Was ist da alles drin?' ist sehr unfangreich", erläuterte der Chemiker Jan-Claudius Schwarzbauer von der Uni Aachen im WDR. "Wenn man das sehr zügig macht, muss man mit zwei Tagen rechnen." Und auch dann sei man nicht immer in der Lage, überhaupt alle Stoffe zu identifizieren.
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18.50 Uhr: Opfer noch nicht identifiziert
Die drei Toten, die heute Nachmittag in den Trümmern an der Unfallstelle in Leverkusen geborgen wurden, konnte noch nicht identifiziert werden. Man bemühe sich, dies schnellstmöglich zu tun, teilte die Staatsanwaltschaft Köln mit.
16.41 Uhr: Hindernisse bei Ermittlung von Brandursache
Am Vormittag haben Ermittler mit der Untersuchung der Unglücksstelle begonnen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln können sie allerdings noch nicht alle Bereiche betreten, da Einsturzgefahr herrsche oder Flächen mit Chemikalien belastet seien. Man geht davon aus, dass die Ursachensuche sehr aufwendig wird.
15.38 Uhr: Drei Menschen tot geborgen
Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei haben am Nachmittag aus den Trümmern drei weitere Menschen tot geborgen. Das gaben Staatsanwaltschaft und Polizei Köln bekannt. Zwei Personen werden noch vermisst. Die Hoffnung, sie lebend zu finden, ist gering.
15.03 Uhr: Welchen Weg nahm die Rauchwolke - und welche Substanzen enthielt sie?
Nach der Explosion am Dienstag ist eine Rauchwolke über Teile von NRW gezogen, die - möglicherweise - gesundheitsgefährdende Substanzen enthielt. Behörden warnten, dass Anwohner den Ruß, den die Wolke mit sich brachte, nicht berühren sollten. Noch wird untersucht, ob die Partikel wirklich gefährlich sind. Ergebnisse sind allerdings frühestens Freitag zu erwarten.
Wo und wie weit sich Wolke und Partikel verbreitet haben, ist bislang ebenfalls ungeklärt. Denn es ist nicht leicht zu rekonstruieren, welchen Weg die Rauchwolke genommen hat. Anhand von Satellitenbildern lasse sich das nicht seriös darstellen, sagt das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR).
12.20 Uhr: Suche nach Vermissten hat weiter Vorrang
Die Staatsanwaltschaft Köln und die Ermittler haben heute mit den Ermittlungen an der Unglücksstelle begonnen. Man werde jetzt nicht sofort schnelle Ergebnisse präsentieren können, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer heute dem WDR. "Wer sich dieses Ausmaß dieser ungeheuren Explosion angesehen hat, wird das nachvollziehen können", so Bremer.
Die Ermittler könnten sich mit den Sachverständigen heute einen ersten Überblick über die Unfallstelle verschaffen, dabei gehe die Suche nach den fünf Vermissten vor. Der Stand sei dort weiterhin unverändert. "Die Polizei hat damit begonnen, von den Angehörigen der Vermissten DNA-Proben anzunehmen, um die Ermittlungen zu erleichtern", sagte Bremer. Die Obduktion der Toten sei veranlasst, gleichzeitig laufe die Ursachenforschung.
10.20 Uhr: Ermittler erwarten langwierige "Puzzlearbeit"
Ermittler der Kölner Polizei werden heute wohl den ganzen Tag am Unglücksort sein. Dieser kann nach Angaben eines Polizei-Sprechers heute erst betreten werden. Es sei eine "Puzzlearbeit" und unwahrscheinlich, dass die Unglücksursache sofort herausgefunden werde.
Die Polizei werde mit zwei Teams vor Ort sein, sagte der Sprecher. Ein Team stehe bereit um zu dokumentieren und zusammen mit der Feuerwehr eventuell Leichen zu bergen. Die Begehung finde mit Vertretern vom Umweltbehörden, Sachverständigen, des Unternehmens und des Landeskriminalamts statt. Die Polizei will bei den Ermittlungen auch Drohnen einsetzen, denn einige Bereiche seien einsturzgefährdet, andere kontaminiert.
Bilder zur Explosion in Leverkusen
Im Chempark Leverkusen hat es eine schwere Explosion gegeben. Dabei ist im Entsorgungszentrum der Betreiberfirma Currenta ein Tanklager in Brand geraten.
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9.10 Uhr: Experte vermutet Unfall beim Abpumpen oder Umpumpen
"Ich mache das inzwischen seit 35 Jahren und einen Unfall mit derart schlimmen Folgen habe ich noch nie erlebt", sagte heute Markus Gleis, wissenschaftlicher Oberrat im Umweltbundesamt im WDR 5 Morgenecho. Er ist zuständig für das Fachgebiet Abfalltechnik und kennt die Anlage in Leverkusen gut. Die Abfallverbrennung habe immer im Fokus des Interesses der Öffentlichkeit gestanden. Von daher werde sehr genau hingeschaut, sowohl von den Überwachungsbehörden als auch vom Bund.
Im Prinzip gebe es in Deutschland keine alten Anlagen, "sondern das sind Anlagen, die dort zwar früh gebaut wurden, aber immer der neuesten Anlagentechnik und Sicherheitstechnik entsprechen." Dennoch: es gehe häufig um explosionsartige und auch leicht brennbare Gemische. "Natürlich muss ich damit sicher umgehen, es muss wahrscheinlich bei dem Abfüllen oder Umpumpen was schief gegangen sein", vermutet Gleis.
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8 Uhr: Chempark-Firma bereitet Bergungsarbeiten vor
"Wir haben keine Hoffnung mehr, jemanden lebend zu finden", sagte heute morgen ein Sprecher der Chempark-Betreiberfirma Currenta. Demnach konzentrieren sich die Einsatzkräfte vor Ort jetzt in Abstimmung mit den Ermittlern auf die Vorbereitung der Aufräum- und Bergungsarbeiten. Zuvor war die Hoffnung, Überlebende zu finden, bereits immer weiter gesunken.
Bei der Kölner Polizei wurde eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung und fahrlässiges Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion gegen Unbekannt.
6.30 Uhr: Lanuv hat noch keine Ergebnisse zu Dioxin
Das Landesumweltamt (Lanuv) hat betont, dass noch keine Ergebnisse vorliegen, was die Untersuchung der Rückstände angeht, die nach dem Brand in der Umgebung gefunden wurden. Zuvor hatte das Amt bereits mitgeteilt, dass es von "Dioxin,- PCB- und Furanverbindungen" ausgeht, die über die Rauchwolke in umliegende Wohngebiete getragen wurden.
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6 Uhr: Ermittler beginnen mit Ursachen-Forschung
In Leverkusen beginnen Ermittler und Brandsachverständige heute, nach der Ursache der Explosion suchen. Gleichzeitig gehen die Bergungsarbeiten in der Müllverbrennungsanlage weiter - fünf Arbeiter werden noch vermisst. Das Landesumweltamt geht davon aus, dass bei der Explosion und dem Großbrand giftige Stoffe freigesetzt wurden. Um eine mögliche Gefährdung für die Anwohner einzuschätzen, soll es weitere Analysen geben. Ein spezielles Dioxinlabor untersucht die Bestandteile der Rauchwolke.
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