Evonik-Vorstandschef Kullmann sagte im WDR, man habe in Marl zwei "hochmoderne, sehr effiziente Gaskraftwerke stehen". Durch den Betrieb würde man alleine eine Million Tonnen CO2 einsparen. Aber die Kraftwerke könne man jetzt nicht anfahren, weil Gas im Augeblick sehr teuer sei.
Alte Meiler wieder in Betrieb zu nehmen, sei für das Klima nicht gut. Man wolle den Klimawandel bekämpfen, in eine CO2-neutrale Industrie hinein und zukunftsfähige Arbeitsplätze schaffen. Aber um die deutsche Volkswirtschaft und Arbeitsplätze zu schützen und zu sichern, komme man daran nicht vorbei.
Evonik-Chef Kullmann: Dreht Putin das Gas ab, sind Verwerfungen zu befürchten
Die EU habe durch viele und intensive Sanktionen die russische Volkswirtschaft stark beschädigt, ergänzte Evonik-Chef Kullmann. Die Antwort der Russen sei eine verschärfte Gaspolitik. Sollte Putin das Gas abdrehen, dann breche die deutsche Volkswirtschaft aller Voraussicht nach zusammen. Soziale und gesellschaftliche Verwerfungen seien zu befürchten.
Er sei dankbar, dass die Bundesregierung und insbesondere Wirtschaftsminister Habeck "einen tollen Job machen", betonte der Vorstandsvorsitzende des Essener Chemiekonzerns. Der Grünen-Politiker Habeck hatte am Donnerstagvormittag die zweite Eskalationsstufe des Notfallplans Gas ausgerufen.