Ein paar weiblicher Hände vor einer Heizung.

Energiekrise: Bottrop plant Wärmeräume

Stand: 18.10.2022, 10:22 Uhr

In einer Sondersitzung berät der Sozialausschuss in Bottrop über mögliche Wärmeorte und weitere Hilfen für Menschen, die ihre Heizkosten nicht mehr bezahlen können.

Der Begriff "Wämeort" ist sowohl ganz praktisch als auch symbolisch gemeint: Der Stadt Bottrop geht es nicht nur darum, einen Aufenthaltsort für sozial Schwache zu schaffen, die ihre Heizungsrechnungen nicht mehr bezahlen können und möglicherweise in ihrer Wohnung frieren. Die Räume sollen auch Anlaufstellen für Beratung und Hilfe werden.

Stadt will Kontakt zu Betroffenen bekommen

Bottroper Team stellt vor "Haus der Beratung" neues Konzept der Wärmeorte vor

Die Dezernentin stellt zusammen mit dem Sozialamtsleiter und dem Sozialausschussvorsitzenden das Konzept vor.

"Es geht um Menschen, die finanziell in Schwierigkeiten geraten sind, nicht nur wegen der gestiegenen Energiekosten", sagte die Bottroper Sozialdezernentin Karen Alexius-Eifert im Interview mit der WDR-Lokalzeit Ruhr, "aber auch um die, die einfach Angst haben, ihre Wohnung zu heizen - aus Angst vor den Kosten, die ihnen durch die Jahresrechnung später entstehen könnten." Es gehe darum, mit diesen Menschen an den Wärmeorten ins Gespräch zu kommen.

Grundsätzlich gestaltet sich die Lage so: Für diejenigen, die Sozialleistungen bekommen, werden höhere Abschlagszahlungen beim Heizen vom Staat übernommen. In Bottrop will man nun auch vor Ort prüfen, ob dies teilweise auch für Menschen mit wenig Rente und Geringverdiener gelten könnte. Deshalb soll in den Wärmeorten vor allem auch der Kontakt zu ihnen geknüpft werden.

Jeder Fünfte in Bottrop betroffen

Insgesamt geht es um vier mögliche Wärmeräume in Bottrop. Anlaufstellen sollen das "Haus der Beratung" mit Sozialamt und Verbraucherzentrale, aber auch einzelne Quartierbüros werden. Dort sollen dann auch zusätzliche Mitarbeiter des Sozialamts und des Jobcenters zum Einsatz kommen, um Betroffene zu beraten.

"Es gibt auch jetzt schon viele Hilfen", so Dezernentin Karen Alexius-Eifert. "Wir müssen darüber nur weiter aufklären." Dazu seien die neuen Wärmeorte die richtigen Adressen. Ein Fünftel der Bürgerinnen und Bürger in Bottrop, so schätzt die Stadt, sind von dem Energiekosten-Problem akut betroffen.