Corona-Mutation in Großbritannien: So will sich NRW schützen

Stand: 21.12.2020, 12:20 Uhr

Wegen einer Mutation des Coronavirus dürfen Flieger aus Großbritannien seit Mitternacht nicht mehr in Deutschland landen. Doch was ist mit Reisenden mit Bahn, Auto oder Lkw?

Die Bundesregierung hat nach dem Auftauchen der neuen Variante des Coronavirus Konsequenzen gezogen. Seit Mitternacht ist der Flugverkehr mit Großbritannien und Nordirland eingestellt. Im Laufe des Montags soll noch eine Verordnung für Einreisen aus Südafrika folgen, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im ARD-"Bericht aus Berlin".

Am Abend noch Landungen von Fliegern aus Großbritannien

Bevor das Landeverbot in Kraft tritt, waren noch einzelne Flugzeuge aus dem Vereinigten Königreich gelandet. In Düsseldorf waren es zwei Maschinen, wie ein Flughafensprecher am Montag mitteilte. Den Passagieren sei bereits vor Abflug die Quarantänepflicht erläutert worden. Nach der Landung erklärte auch noch mal ein Amtsarzt die neue Regelung.

Tests und Quarantäne

In Nordrhein-Westfalen trat um Mitternacht eine Quarantäne-Verordnung für Reisende aus Großbritannien und Südafrika, auch jene, die mit Lkw und Pkw reisen, in Kraft. Beim Zugverkehr sieht Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) "kein großes Problem", da dieser bereits an der belgischen Grenze gestoppt werde, wie er in der "Aktuellen Stunde" sagte. Belgien hat als bislang einziges Land auch ein Einreiseverbot für Züge aus Großbritannien erlassen.

Hoffen auf eine europaweit einheitliche Linie

Laschet hofft darüber hinaus auf eine schnelle europäische Lösung - "um Ausweichreisen zu verhindern", wie er auf Twitter schrieb. Um diese zu erreichen, beriet am Sonntag bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel. Am Montag will die EU bei einem Notfalltreffen über weitere Maßnahmen der Länder in Bezug auf die neue Virusvariante entscheiden.

Laschet betonte im WDR ausdrücklich, dass es sich bei allem um "vorbeugende Vorsichtsmaßnahmen" handele. Bislang sei die mutierte Virus-Variante in Deutschland nicht aufgetaucht. Gesundheitsminister Spahn sagte in der ARD, dennoch nehme man die Meldungen aus dem Vereinigten Königreich sehr ernst: "Die deutlich schnellere Übertragbarkeit, wie sie in diesem Fall vermutet wird, würde natürlich viel verändern. Deshalb ist es wichtig, den Eintrag nach Deutschland, auf Kontinentaleuropa zu unterbinden."

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