Herbstferien und Corona: Wohin die Reise gehen kann

Stand: 01.10.2021, 07:17 Uhr

Mitte Oktober starten die Herbstferien in NRW. Einen Tapetenwechsel wünschen sich viele - aber was ist mit Corona? In welche Urlaubsländer in Europa es gehen kann.

NRW hat gelernt, mit dem Coronavirus zu leben - mehr oder weniger. Wie sieht es in den anderen Ländern Europas aus? Und was muss man als Reisender beachten? Eine Übersicht.

Frankreich

In Frankreich sind Gastronomie, Kulturbetriebe und Sportstätten geöffnet. Für den Eintritt ist aber ein Impf-, Test- oder Genesungsnachweis notwendig, auch für die Außenbereiche. Ein solcher Nachweis ist auch Voraussetzung für Fahrten mit dem Reisebus oder dem Fernzug. Ab sofort gelten die 3G-Regeln auch für Kinder ab zwölf Jahren und zwei Monaten.

Während Erwachsene einen digitalen Gesundheitspass mit den entsprechenden Nachweisen in einer Handy-App vorzeigen müssen, dürfen Kinder und Jugendliche auch ein Papierdokument vorlegen. Die Einreise ist aus Europa mit einem Impfnachweis oder einem negativen PCR- oder Schnelltest möglich, auch für die Rückreise nach Deutschland muss ein Nachweis erbracht werden.

Corona-Tests sind für Ausländer nicht mehr gratis. Die Infektionszahlen sinken in Frankreich seit Wochen. Lediglich in der Region Provence-Alpes-Côte-d'Azur steckten sich innerhalb einer Woche zuletzt noch mehr als 100 Menschen pro 100.000 Einwohner an.

Schweiz

Die Schweiz verlangt vielerorts ein Corona-Zertifikat, das eine Impfung, Genesung oder einen negativen Test nachweist. Jeder, der nicht geimpft oder genesen ist, muss bei der Einreise einen negativen Antigen- oder PCR-Test vorlegen - unabhängig davon, ob er mit dem Flugzeug, Auto, Fahrrad oder zu Fuß über die Grenze will.

Zudem müssen alle Touristen ein Einreiseformular mit Kontaktdaten ausfüllen. Wer nicht geimpft, genesen oder negativ getestet ist (3G), kommt nicht mehr in Restaurant-Innenräume. Das EU-Zertifikat wird anerkannt. Die Infektionszahlen sinken zwar seit Wochen, liegen aber deutlich höher als in Deutschland.

Österreich

Für die Einreise ins südliche Nachbarland gilt nach wie vor die 3G-Regel. Auch in Hotels, Restaurants und Kultureinrichtungen muss man nachweisen können, dass man vollständig geimpft, genesen oder getestet ist. FFP2-Masken müssen in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln getragen werden.

Wer ungeimpft nach Österreich reist, muss also regelmäßig einen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test machen (24 Stunden bzw. 72 Stunden lang gültig). Für Kinder gilt die 3G-Regel ab zwölf Jahren. In Wien müssen Kinder schon ab sechs Jahren getestet sein. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist etwa doppelt so hoch wie in Deutschland.

Dänemark

Deutschlands nördlichster Nachbar hat am 10. September alle geltenden Corona-Beschränkungen aufgehoben. Das Leben fühlte sich schon zuvor fast beschränkungsfrei an, eine Maskenpflicht gibt es seit längerem nicht mehr. Dem Herbsturlaub im Ferienhaus an der Nordseeküste oder der Städtereise nach Kopenhagen steht also kaum etwas im Weg.

Einzig bei der Einreise sollte man sich informieren, was die Dänen von Urlaubern erwarten. Aktuell muss man als Reisender aus Deutschland einen Corona-Test vorzeigen. Für Kinder, Geimpfte und Genesene gilt das nicht.

Niederlande

In den Niederlanden sind bereits viele Maßnahmen aufgehoben oder gelockert worden. Die 1,5-Meter-Regel gilt etwa nicht mehr. Dafür muss man vor dem Besuch von Gaststätten, Kultur- und Sportveranstaltungen mit einem Corona-Pass nachweisen, dass man geimpft, getestet oder genesen ist. Das gleiche gilt für die Einreise aus Deutschland. Der digitale Nachweis der EU wird anerkannt. Eine Maskenpflicht gilt nur noch für Bus, Bahn und Flughäfen.

Großbritannien

Während die Briten weitestgehend unbeschwert leben, bleiben die Corona-Anforderungen für Reisende hoch. Zwar müssen vollständig Geimpfte aus Deutschland vom 4. Oktober an vor Abflug keinen Antigentest mehr machen.

Doch weiterhin ist ein PCR-Test spätestens am zweiten Tag nach Ankunft vorgeschrieben, die Kosten dafür liegen bei mindestens 50 Pfund (58 Euro) pro Person. Pubs, Theater und andere Sehenswürdigkeiten sind geöffnet.

Die Zahl der Neuinfektionen stagniert derzeit bei mehr als 30.000 pro Tag, die Sieben-Tage-Inzidenz stieg zuletzt auf 350. Für die Rückreise nach Deutschland gilt die 3G-Regel. Von diesem Freitag an ist zudem für Einreisen nach Großbritannien ein Reisepass Pflicht, der Personalausweis reicht nicht mehr aus.

Italien

Die Infektionslage in Italien ist entspannt, in keiner Region geben die Zahlen der Corona-Fälle oder Krankenhausbelegungen Grund zur Sorge. Mit dem Impffortschritt ist Rom sehr zufrieden: Fast 80 Prozent der Menschen über zwölf Jahren sind durchgeimpft.

Für Einheimische und Gäste ist der sogenannte "Grüne Pass" entscheidend - dazu zählt auch das in Deutschland ausgestellte EU-Corona-Impfzertifikat: Bei praktisch allen Aktivitäten im Innenbereich - Bars, Restaurants, Museen, Sportevents, Zügen - wird der Pass verlangt. Für die Einreise ist eine digitalen Anmeldung sowie eine Impfung, Genesung oder ein Test nötig. In Quarantäne muss man dann nicht.

Malta

Malta hat eine der niedrigsten Infektionsraten und eine der höchsten Impfquoten der EU. Zur Einreise sind eine digitale Anmeldung und der Nachweis einer Impfung, Genesung oder eines Tests nötig.

Wer das nicht vorweisen kann, muss nach der Einreise 14 Tage in ein offizielles Quarantäne-Hotel und dafür 100 Euro pro Nacht bezahlen. Einrichtungen wie Geschäfte, Dienstleistungsbetriebe, Kinos und Theater sind geöffnet.

Von 9. Oktober an ist es Restaurants und Bars gestattet, Gäste ohne Impfnachweis abzulehnen - wenn sie das tun, dürfen sie als Belohnung von der Regierung länger geöffnet haben, die Tische näher zusammenrücken und Leute an der Bar bedienen.

Spanien und Portugal

In den beiden bei Deutschen beliebten Urlaubsländern Spanien und Portugal ist die Corona-Pandemie derzeit entspannt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Spanien liegt bei 27,5 und damit niedriger als in Deutschland. 77,7 Prozent der Bevölkerung sind vollständig gegen Corona geimpft.

In Portugal lag die 14-Tage-Inzidenz bei 111, das Gesundheitssystem stand nicht mehr unter besonderem Druck und der Anteil der vollständig Geimpften ist mit 84 Prozent höher als in den meisten anderen Ländern. Angesichts dieser positiven Entwicklung sind in beiden Ländern die meisten Beschränkungen inzwischen weggefallen.

Maskenpflicht besteht aber weiterhin in der Öffentlichkeit in Innenräumen sowie im Nahverkehr. Im Freien nur dann, wenn der Mindestabstand - in Spanien 1,5 Meter, in Portugal zwei Meter - zu nicht im selben Haushalt lebenden Personen nicht eingehalten werden kann. Hier und da kann es noch Einschränkungen bei der Auslastung der Innenräume von Gaststätten geben.

Vor allem in Spanien bestehen noch Unterschiede zwischen einzelnen Regionen. So darf in Discos auf der beliebten Urlauberinsel Mallorca ab dem 8. Oktober wieder getanzt werden, in der Touristenmetropole Barcelona aber ist das nur bei Tanzflächen der Clubs im Freien erlaubt.

Bei der Einreise müssen für beide Länder aber noch elektronische Reiseanmeldungen ausgefüllt werden. Und alle Personen ab 12 Jahren müssen einen Impf- oder Genesenennachweis vorlegen. Wer das nicht hat, ist verpflichtet, einen negativen PCR- oder Antigen-Test vorzuweisen.

Griechenland und Zypern

Vor der Einreise nach Griechenland geben die Besucher auf einer Website (travel.gov.gr) ihre Daten ein und erhalten einen QR-Code zur Nachverfolgung. Außerdem müssen sie einen aktuellen negativen Schnelltest vorlegen oder voll geimpft sein. Das gilt auch für Kinder ab zwölf Jahren.

Zypern stuft Deutschland in der roten, also stark betroffenen Kategorie ein. Einreisende aus Deutschland müssen grundsätzlich bei Einreise einen negativen PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, und nach Einreise in Zypern einen erneuten PCR-Test auf eigene Kosten durchführen.

Aber: Einreisende aus Deutschland, die vollständig mit einem durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA zugelassenen Impfstoff bzw. mit den Impfstoffen Sputnik V, Sinopharm oder Sinovac geimpft sind, sind von der Testpflicht befreit. Der gelbe Impfausweis wird in Zypern nicht als Nachweis anerkannt.

Kroatien

Von Touristen wird eine Bescheinigung verlangt, die belegt, dass sie geimpft, genesen oder getestet sind. Hotels empfangen Gäste ohne Einschränkungen. Gaststätten und Cafés dürfen auch in ihren Innenbereichen bewirten, aber nur an den Tischen, zwischen denen Abstände einzuhalten sind. An öffentlichen Versammlungen darf nur eine bestimmte Anzahl an Menschen teilnehmen.

Zuhause is' auch schön

Wem das alles zu kompliziert ist, der kann auch in NRW einiges sehen. Besonders beliebt sind die Eifel und das Sauerland als Ziele. Es lohnt sich aber auch, landesweit weniger bekannte Regionen aufzusuchen - das Neanderland zwischen Düsseldorf und Wuppertal oder das Bergische Land zum Beispiel.

Viele Ziele in NRW sind auch für einen Tagesausflug gut und möglicherweise nicht ganz so überlaufen. Es lohnt sich also, abseits der großen Touristenzentren nach Geheimtipps zu suchen.

Urlaub in NRW: Ausflüge in Zeiten von Corona

Die Herbstferien stehen vor der Tür. Wer sich nicht mit Corona-Beschränkungen auseinandersetzen will, muss nicht in die Ferne schweifen. Wie wäre es mit ein paar Ausflügen in NRW?

Ausblick vom Oelberg im Siebengebirge bei Königswinter

Wandern lässt es sich bei trockenem Wetter im Siebengebirge im Südosten Bonns. Zur Auswahl stehen beispielsweise Rundtouren in Königswinter und Bad Honnef. Lauffreudige begeben sich auf dem insgesamt 15 km langen Beethoven-Wanderweg auf die Spuren des berühmten Komponisten.

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Am Niederrhein können der Park und die Gärten von Schloss Dyck besucht werden. Es gilt als eines der bedeutendsten Wasserschlösser des Rheinlands.

Oder wie wäre es mit einer Tour zum Baldeneysee in Essen? Hier kann ordentlich gewandert werden -  beispielsweise zum Hügelpark und zur Villa Hügel.

Gleich in der Nachbarschaft lädt der Kemnader See in Bochum zur Tour ein. Bei schlechtem Wetter können Besucher im Freizeitbad Heveney planschen.

Am Möhnesee kann der Bismarckturm nicht besichtigt werden. Naturführungen oder Bootsausflüge sind dagegen möglich.

Während der Ferien gibt es bei den sagenumwobenen Externsteine in Bad Meinberg Sonderführungen. Die rund 40 Meter hohen Felsen gehören zu den bekanntesten Naturdenkmälern in Deutschland.

Das Hermannsdenkmal kann erklommen werden. Allerdings müssen sich Gäste an die 3G-Regel halten.

Der Kölner Dom kann ebenfalls besucht werden - allerdings mit Mundschutz.

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