Modellregionen in NRW verschieben Start von Corona-Lockerungen

Stand: 15.04.2021, 18:44 Uhr

Der Start der Modellregionen in NRW ist erstmal verschoben worden. Mehrere Städte und Landkreise erklärten, dass die geplanten Öffnungen im Kultur- und Freizeitbereich ab Montag nicht infrage kommen - wegen der steigenden Infektionszahlen.

Sechs Modellregionen sollten eigentlich am Montag starten mit begrenzten Öffnungen, etwa von Kinos, Theatern, Schwimmbädern oder Fußballstadien. Für Menschen mit negativem Corona-Schnelltest und einer digitalen Kontaktnachverfolgung per App. Das hatte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) Ende vergangener Woche bekanntgegeben. Das NRW-Wirtschaftsministerium hatte allerdings zur Auflage gemacht: Starten dürfen nur Städte und Kreise, die unter einer Wochen-Inzidenz von 100 liegen.

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Doch genau dies ist nicht überall der Fall. Was einige Kommunen veranlasst, von sich aus zurückzurudern und die geplanten Lockerungen zu verschieben. So starten Münster, Ahaus und Mönchengladbach nicht wie geplant am 19. April, sondern zu einem späteren Zeitpunkt, wie die Städte übereinstimmend mitteilten. Auch der Kreis Paderborn startet nicht wie geplant.

Auch der Kreis Coesfeld zieht zurück

Auch der Kreis Coesfeld will vorerst keine Modellprojekte für Lockerungen der Corona-Maßnahmen umsetzen. Geplant waren Öffnungen in den Bereichen Kultur, Sport und Außengastronomie ab dem kommenden Montag. Weil die Corona-Fallzahlen weiter steigen, wolle man die nächste Woche abwarten und dann frühestens zum Wochenende erste Lockerungen umsetzen, sagte Landrat Chrisitan Schulze Pellengahr.

Vorbereitungen in Mönchengladbach laufen weiter

Auch in Mönchengladbach kann das Corona-Modellprojekt wegen zu hoher Inzidenz nicht wie geplant losgehen. Die Rate von Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche liege bei 123,4, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Der Wert müsse aber vor dem Start stabil unter 100 sein. "Die Vorbereitungen laufen aber weiter", betonte der Sprecher der Stadt mit 260.000 Einwohnern. In Mönchengladbach soll im Rahmen des Modellprojekts unter anderem wieder Bundesligafußball vor Publikum ermöglicht werden.

Auch Ahaus muss verschieben, weil der Inzidenzwert im Kreis Borken zu hoch ist. Der Kreis Warendorf verschiebt das Projekt ebenfalls auf unbestimmte Zeit. 81 Neuinfizierte meldete die Stadt Münster am Mittwoch und damit die stärkste Zunahme an Neuinfektionen seit Ende Dezember. "Aufgrund dieser deutlichen Verschlechterung der Infektionslage setzen wir den ursprünglich für kommende Woche geplanten Start der digitalen Modellprojekte für unbestimmte Zeit aus", erklärt Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer laut Mitteilung. Es sei damit zu rechnen, dass auch Münster kurzfristig den maßgeblichen Inzidenzwert 100 überschreiten werde.

Ebenfalls verschoben werden die Lockerungen in Lippstadt und in Soest. Absprachen mit den Gastronomen oder auch das Einrichten weiterer Teststellen bräuchten Zeit - das berichten beide Städte. Soest arbeitet stattdessen auf einen Start am Donnerstag, dem 22. April, hin. Ob das wirklich klappt, hängt unter anderem davon ab, ob der Inzidenz-Wert unter 100 bleibt. Die aktuelle 7-Tagesinzidenz liegt im Kreis Soest derzeit bei 88,5.

Verschiebt auch die zweite Gruppe den Projektstart?

In einer zweiten Gruppe von Kommunen waren Lockerungen ab dem 26. April geplant - und zwar:

Der Kreis Düren teilte am Donnerstag mit, dass er trotz hoher Indizenzwerte sich weiterhin darauf vorbereite, ab dem 26. April Modellregion zu werden. Neue Schnelltestzentren seien eröffnet worden, inzwischen gebe es auch mehrere Schnelltestbusse. Gastronomen und der Einzelhandel wollen selber Tests anbieten, so Landrat Wolfgang Spelthahn. Ob Restaurants und Geschäfte tatsächlich am übernächsten Montag öffnen dürfen, hängt allerdings von der Entwicklung der Coronazahlen ab.

Ob auch in den anderen Städten und Kreisen wie geplant gelockert werden kann, ist derzeit nicht absehbar.