Winterberg dicht, Eifel voll - wo kann man besser draußen sein?

Stand: 29.12.2020, 15:36 Uhr

Alle wollen raus in den Schnee. Dadurch wird es mancherorts aber in Zeiten von Corona viel zu voll. Hier ein paar alternative Ausflugsziele.

Weihnachten ist vorbei, viele Menschen in NRW müssen nicht arbeiten und wollen nach den Feiertagen mal wieder an die frische Luft. Frischer Schnee lockte in den vergangenen Tagen tausende Besucher ins Sauerland und die Eifel.

Allerdings wurde es dadurch mancherorts so voll, wie zum Beispiel in Winterberg, dass es nicht nur auf den Parkplätzen zu Gedränge kam. Es gab lange Staus und eine Reihe von kleineren Verkehrsunfällen.

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Alternative Ausflugsziele

Winterbergs Bürgermeister Michael Beckmann machten vor allem die langen Schlangen vor Imbissen und Tankstellen sorgen, in denen die Menschen keinen Abstand hielten und so eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus riskierten. Sein Appell: "Bleibt zuhause!"

Auch die Eifelgemeinde Hellenthal appellierte an Ausflügler, auf die Anreise zu verzichten. Bürgermeister Rudolf Westerburg schätzt, dass in den vergangenen Tagen jeweils etwa 1500 bis 2000 Besucher in die Region gekommen sind.

Westerburg ließ großes Verständnis für die Ausflügler durchblicken: "85 bis 90 Prozent sind Familien mit kleinen Kindern, die einfach mal aus ihren engen Wohnungen raus wollen", sagte er. Die Menschen kämen aus allen Richtungen, etwa aus Düsseldorf, Neuss, Köln und Belgien, bis zu zwei Autostunden entfernt.

Gerade Familien mit Kindern fällt in den Ferien zwischen den Jahren die Decke auf den Kopf. Die gute Nachricht für sie: NRW ist groß und es gibt noch mehr Ausflugsziele, an denen es nicht so voll wird.

Wald und Berg

Nicht nur Eifel und Sauerland haben schöne Wanderwege. Allein im Bergischen Land gibt es 24 offiziell ausgeschilderte Wanderungen in allen erdenklichen Längen und Schwierigkeitsgraden. Der Vorteil: In dem Gebiet zwischen Essen und Winterberg, Bergisch Gladbach und Drolshagen können sich die Besucher gut verteilen und die Abstandsregeln einhalten.

Nicht ganz so hügelig ist die sogenannte Schlösserachse zwischen dem "Westfälischen Versailles" in Nordkirchen und dem Schloss Westerwinkel. Entlang der Route gibt es kleinere Touren wie den 3,5 Kilometer langen Fledermaus-Rundweg, der besonders für Kinder spannend ist.

Auch der Natursteig Sieg, der in 14 Etappen von Siegburg bis Mudersbach führt, hat auf fast jedem Abschnitt eine Besonderheit zu bieten: malerische Burgruinen, uralte Bäume, tolle Aussichten.

Und auch der Teutoburger Wald in Ostwestfalen-Lippe hat mehr als die weit über die Landesgrenzen bekannten Externsteine und die Hermannshöhe zu bieten. Die fast 40 von der Region OWL empfohlenen Wanderrouten führen unter anderem zu besonders schönen Fachwerkhäusern, eindrucksvollen Viadukten oder den sprudelnden Quellen der Ems.

Ab ans Wasser

Der Brückenpark Müngsten ist etwas für Technikfans. Seit mehr als 120 Jahren spannt sich dort die Müngstener Brücke in 107 Metern Höhe über die Wupper. Viele Pendler kennen das Bauwerk vor allem von oben - die S7 rollt dort täglich drüber.

Für alle, die es eher ans Wasser zieht, bietet sich ein Ausflug an eine der zahlreichen Talsperren in NRW an. Allein im Bergischen Land gibt es elf Stauseen, so viele wie sonst nirgendwo in Europa auf so kleinem Raum. Besonders beeindruckend: die riesigen Dämme, die Trinkwasser für Millionen von Menschen stauen.

Abgesehen davon gibt es weitere Flüsse, Wälder, Berge und Naturgebiete, die neben der Eifel und dem Sauerland einen Besuch wert sind. So kann man einfach mal im eigenen Bundesland Urlaub machen.