Charles: ein gerngesehener Gast

Blick über den Kanal ins Land seiner Ahnen: Charles hat als 39-Jähriger eine ganz besondere Beziehung zu Deutschland. Die britische Königsfamilie hat starke deutsche Wurzeln, angefangen mit Queen Victorias Mann Albert bis hin zu seinem Vater Philipp aus dem Hause Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg.

Kein Wunder, dass Charles bei seinen Stippvisiten wie ein guter alter Freund empfangen wird und sein fast fließendes Deutsch an den Mann bringt - als Prince von Wales genau so wie jetzt in Berlin als King Charles III.

Als Charles seine Gemahlin 1987 mitbrachte, schmolz ganz Deutschland vor Dianas Liebreiz dahin. In Bonn, damals noch Bundeshauptstadt, standen die Fans der Royals auf dem prall gefüllten Marktplatz und winkten mit Fähnchen. Dass die Ehe der Beiden da schon zerrüttet war, ahnte niemand.

Trotzdem kamen sie 1999 wieder ins Rheinland - gemeinsam. Das lecker Kölsch beim Empfang im Kölner Rathaus hat bestimmt die Laune gehoben.

Der Prinz und der Kanzler: Ein Stopp im Bonner Kanzleramt ist 1993 ein Pflichttermin. Schließlich müssen die engen Beziehungen diesseits und jenseits des Kanals immer neu geknüpft werden. Ob Charles damals Saumagen, angeblich Helmut Kohls Lieblingsessen, serviert wird, ist im Dunkel der Geschichte untergegangen.

Wenn schon Fleisch, dann aus artgerechter Aufzucht. Charles setzt ganz auf Öko-Landwirtschaft und nutzt jede Gelegenheit, sich über neue Trends zu informieren - hier 2019 mit einem bayrischen Bruderhahn in Bayern.

Der Prinz als Soldat: In der ehemaligen britischen Besatzungszone gibt es einige Standorte der Armee, denen Charles als Ehrenoberst gerne eine Stippvisite abstattet, so wie 2004 der Normandy-Kaserne in Sennelager bei Paderborn - ohne großes Gefolge, aber immer in Tarnfleck.

Diesmal hat das Königspaar den großen Städten einen Besuch abgestattet, mit viel Pomp, Protokoll und Blasmusik. NRW stand nicht auf dem Programm. Aber die nächste Visite kommt bestimmt!