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30 Milliarden Euro sind im Hilfsfond für die von der katastrophalen Flutwelle betroffenen Orte. Am Freitag stimmte nach dem Bundestag auch der Bundesrat der Freigabe der Hilfen zu. Eine ganze Menge Geld. Nur: Wie sollen die Mittel in die Orte kommen? Und wie genau wird es verteilt?
Da ist noch Vieles unklar. "Wie die Abwicklung bis ins Detail funktioniert, wissen wir noch nicht. Und das ist auch das Herausfordernde. Wir müssen ja vor Ort mit unserer nicht mehr vorhandenen Infrastruktur den Menschen das Geld bringen. Und das wird natürlich noch mal eine große Herausforderung", sagte der Bürgermeister von Stolberg, Patrick Haas (SPD), am Mittwoch im WDR 5 Morgenecho.
Heiz-Saison steht vor der Tür - Unsicherheiten bleiben
"Die Leute sind noch nicht sicher, ob sie ihr Geld bekommen und können deshalb nicht bauen, nicht planen. Die Heizsaison steht eigentlich so gut wie vor der Tür, viele Häuser brauchen Heizungen, damit nicht noch mehr zerstört ist", so der SPD-Politiker.
44 Prozent des Geldes sollen nach NRW gehen, 55 Prozent nach Rheinland-Pfalz. Der Rest ist für Betroffene in Bayern und Sachsen gedacht. Bund und Länder haben sich dabei darauf verständigt, dass dieser Verteilschlüssel abhängig von den tatsächlichen Schadenshöhen noch angepasst werden kann.
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Betroffene sollen 80 Prozent ihrer Schäden erstattet bekommen
Mit dem neuen Hilfsfonds sollen die Betroffenen der Hochwasser-Katastrophe bis zu 80 Prozent ihrer Schäden erstattet bekommen. Außerdem sollen damit auch Unternehmen, Straßen, Brücken und Schienen wiederaufgebaut werden.
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Neubauten an dem Fluss, der den Menschen alles genommen hat?
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Betroffenen der Hochwasser-Regionen in NRW aufgefordert, mit dem Wiederaufbau zu beginnen - sie würden das Geld dafür bekommen. "Jeder, der bauen will, kann jetzt damit anfangen, ohne auf die Genehmigung zu warten." Bislang (Stand 04.09.2021) seien in NRW bereits 185 Millionen Euro an Soforthilfen an Betroffene, 65 Millionen an Kommunen und 26 Millionen an betroffene Unternehmen ausgezahlt worden.
Bauen ist aber auch ein Problem. Denn: Sollte man tatsächlich wieder am Fluss bauen? An dem Fluss, der den Menschen alles genommen hat? "Neubauten in einem Hochwassergebiet sehe ich gerade als sehr kritisch an", bemerkte Haas.
Betroffene können Geld aus dem Hilfsfonds voraussichtlich ab Mitte September mit einem Formular beantragen, das bei der eigenen Gemeinde eingereicht werden muss. Detaillierte Infos dazu gibt es in dieser Übersicht:
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Bislang rund 190 Tote durch Hochwasser bekannt
Unwetter mit ungewöhnlich heftigen Regenfällen hatten Mitte Juli in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz die Hochwasser-Katastrophe ausgelöst. Ganze Landstriche wurden von den Wassermassen regelrecht weggerissen oder verwüstet. Bislang wurden rund 190 Tote gezählt, mehrere Menschen gelten noch immer als vermisst.