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Die privaten Waldbesitzer in NRW fordern im Kampf gegen den Borkenkäfer mehr Geld vom Land. Denn bisher erhielten Waldbauern nur finanzielle Unterstützung, wenn sie Fremdbetriebe beauftragten, nicht aber bei Schutzmaßnahmen in Eigenregie, kritisiert ein Sprecher des Waldbauernverbandesam Samstag (15.06.2019).
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Der Verband fordert daher Landesmittel auch für sogenannte Eigenhilfen, also das Fällen und Abtransportieren von befallenen Bäumen mit eigenen Beschäftigten. Es sei nicht zu verstehen, dass in NRW - anders als in anderen Bundesländern - Eigenhilfen bisher nicht erstattet würden, so der Verbandsvorsitzende Philipp Freiherr Heereman.
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Geschwächte Fichten
Millionen von Borkenkäfern sitzen in den Rinden kränkelnder Fichten, die durch die extreme Trockenheit im Sommer 2018 geschwächt wurden. Werden die Bäume nicht abgeholzt und schnell aus dem Wald gebracht, könnten die Käfer auch gesunde Bäume gefährden. Außerdem müssten die zerstörten Waldflächen aufgeforstet und risikoärmere Bäume angepflanzt werden, so der Bauernverband.
Eine Strategie gegen Hitzestress und Schädlinge ist der gesunde Mischwald. Experten raten längst, Nadel-Monokulturen in gesunde Mischwälder umzuwandeln.
Soforthilfe aufgestockt
Nachdem die Waldbauern erst im Mai 2019 zum wiederholten Male 16,5 Millionen Euro von der Landesregierung gefordert hatten, um ihre Wälder vor dem gefräßigen Käfer zu schützen, hatte das NRW-Umweltministerium angekündigt, die Soforthilfe aufzustocken.
Das Land hatte zunächst erste Sondermittel von 1,2 Millionen bereitgestellt. "Da wir im Laufe des Jahres mit weiteren Anträgen auf Förderung rechnen, können wir die bereits bereitgestellte Summe kurzfristig um weitere 4,5 Millionen Euro aufstocken", erklärte Umwelt - und Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser.
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Nationalpark: Borkenkäfer als Helfer
Im Gegensatz zu Wirtschaftswäldern wird in Nationalparks der Borkenkäferfraß manchmal zugelassen, um neue Wälder zu schaffen. So hat der Borkenkäfer im Nationalpark Bayerischer Wald zum Beispiel mehrere Tausend Hektar Wald vernichtet, ohne dass der Mensch eingegriffen hat. Zwischen dem Totholz haben sich mittlerweile viele neue Arten angesiedelt.
Auch im Nationalpark Eifel wird der Borkenkäfer wegen seines Heißhungers auf Nadelbäume als Helfer verstanden. Ziel ist hier die Entwicklung eines Buchenwaldes. Je mehr Fichten sterben, desto mehr Platz haben die Laubbäume.
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Stand: 15.06.2019, 09:26