Die digitale Kryptowährung Bitcoin ist in den letzten Wochen extrem gestiegen. Aktuell steht sie knapp vor der Marke von 100.000 Dollar pro Bitcoin. Für viele ist das digitale Geld wenig greifbar. Aber es gibt in NRW Möglichkeiten mit Bitcoin zu bezahlen: eine Ferienwohnung in Winterberg, Veranstaltungsräume oder auch bei einem mobilen Café.
Warum ist der Bitcoin in den letzten Wochen gestiegen?
Der Wert von Bitcoin ist vor allem in den Wochen seit der US-Wahl auf Rekordwerte gestiegen. "Anleger hoffen auf ein krypto-freundliches Washington. Donald Trump hat im Wahlkampf versprochen aus den USA eine Kryptohauptstadt zu machen", sagt der freie Marktanalyst Timo Emden im WDR-Interview. Außerdem habe Donald Trump angedeutet Staatswerte in Bitcoin umzutauschen. Anleger hoffen, dass diese Nachfrage den Preis weiter steigen lassen könnte.
In NRW mit Bitcoin bezahlen
Abseits der Krypto-Spekulationen kann an verschiedenen Stellen in NRW konkret mit Bitcoin bezahlt werden. Ein Innenausstatter aus Lünen ermöglicht in seinem Onlineshop die Bezahlung mit der digitalen Währung. Ein Club in Köln bietet an, dass die Preise für Vermietungen in Bitcoin und auch in anderen Kryptowährungen beglichen werden können. In Hilden akzeptiert ein Schnellrestaurant ebenfalls Bitcoin.
Auf der Website Coinmap.org haben Anbieter die Möglichkeit sich einzutragen, wenn sie Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren. Der Eintrag ist freiwillig und demnach die Übersicht nicht vollständig. Dennoch zeigt sich das Bild, dass Köln mit insgesamt 29 Einträgen wohl die Stadt in NRW ist, in der es am ehesten die Möglichkeit gibt mit Kryptowährungen zu bezahlen, gefolgt von Düsseldorf und Bochum mit jeweils 18 Einträgen.
Ein Espresso für 0,000043 Bitcoin
Andreas Ruttig betreibt ein "Kaffeetuctuc" und ist damit im Münsterland unterwegs. Mit seiner professionellen Kaffeemaschine, fest installiert auf einer Autorikscha, steht er auf Weihnachtsmärkten, Firmenfeiern oder anderen Veranstaltungen. Im Angebot hat er Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato oder auch Americano. Bezahlt wird bar, per Karte – oder auch mit Bitcoin. Ein Espresso kostet bei ihm 4,10 €. Nach dem aktuellen Wechselkurs sind das 0,000043 Bitcoin (Stand: 22.11.24, 10:21 Uhr).
Er selbst beschäftigt sich schon seit 2017 mit Kryptowährungen und stellt fest, dass die Leute immer weniger skeptisch sind. Möchte jemand mit Bitcoin bezahlen erstellt sein Kassensystem einen QR-Code, über den die Abwicklung einfach möglich sei.
Zurückhaltung bei den Kunden
Aber auch wenn die Zahl derjenigen zunimmt, die sich für Bitcoin interessieren, die wenigsten bezahlen damit. "In diesem Jahr waren es vielleicht vier Leute", sagt Andreas Ruttig.
Bezahlung mit Bitcoin ist auch beim Fischwagen von Florian Nast möglich. Zusammen mit seinem Team steht er an vier Tagen in der Woche in Hückeswagen, Wermelskirchen und Wuppertal. Allerdings kauft kaum jemand seinen Fisch mit Bitcoin ein. Er sagt: "Wir bieten das seit acht Jahren an. In der Zeit waren es vielleicht drei Leute. Das dauert wohl noch Jahre." Und dennoch glaubt er, dass es irgendwann so weit sein könnte:
Kryptowährungen bleiben "hochspekulativ"
Immer wieder ist der Bitcoin in den Schlagzeilen, vor allem wenn der Wert auf ein neues Allzeithoch klettert. Weil er in seinem Wert so extrem schwankt, ist er für den freien Analysten Timo Emden keine sichere Geldanlage: "Kryptowerte bleiben – Stand heute – immer noch hochvolatil." Manch einer findet aber auch einfach das Ökosystem hinter der digitalen Währung spannend.
Unsere Quellen:
- Interview mit Timo Emden
- Interview mit Andreas Ruttig
- Interview mit Florian Nast
- Website Coinmap.org
- Website Coinmarketcap.com
Über dieses Thema berichtet der WDR auch im Radio auf WDR 5 am 22.11.2024.