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Mit scharfen Worten hat der Chef der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki kritisiert. Sein Krisenmanagement in der Aufklärung von sexualisierter Gewalt sei ein "Desaster".
Fall Woelki in der Bischofskonferenz großes Thema
Bätzing äußerte sich am Donnerstag zum Abschluss der virtuellen Frühjahrsvollversammlung der Bischofskonferenz, in der der Fall Woelki ein großes Thema war. Er wiederholte auch, dass er Woelki empfohlen habe, das unter Verschluss gehaltene Missbrauchsgutachten umgehend zu veröffentlichen. Gleichzeitig nehme er Woelki aber ab, dass er keine Vertuschung, sondern Aufklärung wolle.
Kritik an Woelki auch von NRW-FDP-Chef Joachim Stamp
Scharfe Kritik äußerte am Donnerstag auch der stellvertretende Ministerpräsident und Chef der NRW-FDP, Joachim Stamp. Woelkis Aufklärungsarbeit sei "nicht mehr erkennbar", sagte Stamp der "Welt". "Es darf nicht der öffentliche Eindruck entstehen, dass es jetzt mehr um Schadensbegrenzung der Amtskirche geht als um die Perspektive der Opfer."
Woelki solle sich einmal prüfen, ob er noch glaubwürdig sei. Denn sein Amt sei mit einem sehr hohen moralischen Anspruch verbunden, so Stamp.
Münsteraner Bischof Felix Genn bittet um Geduld

Der Münsteraner Bischof Felix Genn
Der Bischof von Münster, Felix Genn, bat nach der Bischofskonferenz indes um Geduld. Die Themen der katholischen Reformbewegung Maria 2.0 seien auf der Tagesordnung des Synodalen Weges, so Genn im Interview mit dem WDR. Aber "wir müssen jetzt erst mal in Geduld weitergehen und weitermachen". Jetzt einfach schnell etwas zu entscheiden, "das ist eine Überforderung für alle Seiten".
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Woelki hält Gutachten wegen rechtlicher Bedenken zurück
Woelki hält seit fast einem Jahr ein Gutachten zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Priester zurück. Er führt dafür rechtliche Bedenken an. Mitte März will der Erzbischof ein neues Gutachten vorlegen.

Rainer Maria Kardinal Woelki
Zwischenzeitig sah sich Woelki auch persönlich Vorwürfen ausgesetzt - er soll die Aufklärung von Fällen sexualisierter Gewalt verhindert haben. Der Vatikan sieht das aber offenbar nicht so.
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Trotzdem kommt es in diesen Tagen im Erzbistum Köln zu außergewöhnlich vielen Kirchenaustritten. Das Amtsgericht Köln hat sogar die Zahl seiner Online-Termine für Kirchenaustritte stark erhöht. Die massive Nachfrage sorgte zwischenzeitig sogar für eine Überlastung der Server.
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Stand: 25.02.2021, 19:38