DLRG warnt: Baden im Rhein ist lebensgefährlich

Stand: 18.06.2022, 15:20 Uhr

Bei der Hitze mal schnell in den Rhein springen und sich dort abkühlen? Bloß nicht! Baden oder gar Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich.

Die pralle Sonne macht Lust auf kühles Nass. Wer sich bei dieser Hitze etwa in Freibädern oder im eigenen Pool erfrischt, macht es richtig. Eine sehr schlechte weil lebensgefährliche Idee ist es dagegen, Abkühlung im Rhein zu suchen. Obwohl Warnschilder an den Ufern ausdrücklich vor Baden im Rhein warnen, begeben sich jedes Jahr wieder Menschen bei sommerlichen Temperaturen in den Fluss.

So kommt es immer wieder vor, dass Schwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ausrücken müssen, um Badende aus dem Rhein zu holen. Der Wellengang und die Sogwirkung der vorbei fahrenden Schiffe bei Niedrigwasser können besonders tückisch sein. Gerät der Schwimmer dann in die Fahrrinne, ist ein Zurückkommen ans Ufer aus eigener Kraft so gut wie unmöglich, weil der Rhein eine Fließgeschwindigkeit von rund sechs Stundenkilometern hat.

Nach DLRG-Zahlen sind in Deutschland allein 2021 mindestens 299 Menschen ertrunken, 95 davon in Flüssen. Wie viele davon im Rhein starben, geht aus der Statistik nicht hervor.

Der Rhein ist kein Badegewässer

Weder für Kinder noch für Erwachsene ist der Rhein ein Badegewässer - Fachleute werden nicht müde, das zu betonen. "Wenn man jetzt im Moment aufs Wasser guckt, das ist spiegelglatt", sagt Holger Boshammer vom DLRG Nordrhein dem WDR. Doch das könne sich innerhalb von Minuten ändern. "Wenn Schiffe vorbeikommen, ist da nichts mehr mit spiegelglattem Wasser", so Boshammer. Dann werde es gefährlich. Und das schätzten die meisten Menschen falsch ein - oder sie achteten nicht darauf.

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Der Rhein bei Bonn.

Trotz malerischem Anblick birgt der Rhein Gefahren.

Vor allem für Kinder ist Experten zufolge das Baden im Rhein eine Gefahr. "Kinder können überhaupt nicht abschätzen, welche Kraft auf sie einwirkt", erläutert Ulrich Laschet von der Feuerwehr Köln. "Urplötzlich" könnten "Untiefen" da sein. "Das heißt, das Kind stand bis gerade noch mit dem Knie im Wasser und urplötzlich kommt eine Untiefe", so Laschet. Das Kind verschwinde und werde vom Rheinstrom erfasst - ohne eine Chance gegen seine Kraft.

Schwimmer im Rhein zurückrufen - gegebenenfalls die 112 wählen

Wer vom Ufer aus beobachtet, dass Menschen sich im Rhein aufhalten, sollte sie zurückrufen, rät Laschet. Sollten die Rufenden bemerken, dass Badende im Rhein nicht zurückkommen - weil sie dazu nicht in der Lage sind - sollte man die 112 anrufen. "Wir kommen und probieren dann diese Person zu retten", sagt Laschet.

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