Alle Angeklagten im Nizza-Prozess schuldig gesprochen

Stand: 13.12.2022, 18:08 Uhr

Vor sechseinhalb Jahren wurden bei einem Anschlag in Nizza 86 Menschen mit einem Lkw getötet. Jetzt wurden in Paris acht Unterstützer des islamistischen Täters verurteilt – zu zwei bis 18 Jahren Haft.

Zwei der acht angeklagten Männer wurden wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung verurteilt und erhielten deshalb die härtesten Strafen: Jeweils 18 Jahre Haft entschied das Gericht in Paris. Sie hätten den Attentäter moralisch und materiell unterstützt und ihn inspiriert, so der Vorsitzende Richter Laurent Raviot. Der Attentäter selbst war nach seiner Tat erschossen worden.

21.09.2022, Frankreich, Paris: Anwälte betreten den Sondergerichtssaal des Prozesses um die Anschläge von Nizza

Ein weiterer Mann wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt, er hatte dem Attentäter eine Schusswaffe besorgte. Die weiteren fünf Angeklagten in dem Prozess, die ebenfalls in die Beschaffung einer Waffe involviert waren, sollen zwischen zwei und acht Jahren in Haft.

Auch drei Opfer aus Berlin

Am Nationafeiertag Frankreichs, am 14. Juli 2016, war der Tunesier Mohamed Lahouaiej Bouhlel auf der Flaniermeile Promenade des Anglais in Nizza mit einem Lkw durch die Menschenmenge gerast. Er schoss auch auf Menschen. 86 Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt. Auch eine Lehrerin aus Berlin und zwei ihrer Schülerinnen waren dabei getötet worden.

Der IS hatte sich zwar damals zu der Tat bekannt. Eine Verbindung zu der Terrororganisation sei laut Gericht jedoch nicht gefunden worden - wohl aber eine klare Inspiration beim Dschihadismus.

Über dieses Thema berichteten wir am 13. Dezember 2022 im Radio in den WDR aktuell Nachrichten, unter anderem bei WDR 5.