Gregor Köpp kniet neben dem sitzenden Spürhund Cash.

Super-Spürnase Cash: Ein Duisburger Polizeihund zeigt, was er drauf hat

Duisburg | Verbrechen

Stand: 03.04.2025, 07:23 Uhr

Cash kann nicht nur Drogen erschnüffeln, sondern auch Bargeld. Bei der Duisburger Polizei ist er unverzichtbar. Erst vor Kurzem gelang dem Belgischen Schäferhund ein großer Coup. Doch hinter dem Erfolg steckt vor allem eins: hartes Training.

Von Katharina Paris

In der großen Garage herrscht ein bisschen Durcheinander. Motorräder, Autos, Reifenstapel, Spinde und Kisten stehen überall verteilt. Mittendrin läuft aufgeregt und wahnsinnig schnell ein rot-brauner Hund umher. Er hechelt und schnüffelt, geht überall ganz nah mit der Nase ran. Er sucht offenbar etwas. Die Garage gehört zur Diensthundführerstaffel der Duisburger Polizei und ist heute Trainingsort für Polizeihund Cash

Sascha Mill erklärt das Training mit Cash

00:47 Min. Verfügbar bis 03.04.2027

Der Dreijährige ist ein Rauschgift- und Banknoten-Spürhund und eine kleine Berühmtheit bei der Duisburger Polizei. Im Januar landete er einen richtigen Coup. Im Norden der Stadt trug er maßgeblich dazu bei, zwei Drogendealer zu überführen, indem er einen Umschlag mit über 7000 Euro hinter einem Kühlschrank erschnüffelte. Ein großer Erfolg für Tier und Polizei.

Warum das Training mit Polizeihunden so wichtig ist

Zwar haben Hunde von Natur aus sehr gute Nasen, aber damit sie Drogen und Geld finden und am Einsatzort konzentriert arbeiten können, ist es wichtig, dass sie regelmäßig trainieren. "Im Einsatz müssen die Tiere funktionieren. Als Polizei können wir es uns nicht leisten, allzu oft Misserfolge zu haben", erklärt Polizeihauptkommissar Sascha Mill, der heute mit Cash und Hundeführer Gregor Köpp die Übungen durchführt. Mill hat zuvor ein paar Geldscheine an mehreren Orten in der Garage versteckt. Echte und gefälschte. 

Gregor Köpp kniet in Unifrom neben dem Spürhund Cash. In der Hand hält er mehrere Geldscheine, die er neben den Kopf von Cash hält. Hinter ihnen sind zwei Polizeimotorräder.

Gregor Köpp und Spürhund Cash sind ein eingespieltes Team

Polizeioberkommissar Köpp lässt seinen Hund viel frei laufen, zeigt aber manchmal auch mit der Hand an, wo Cash suchen soll. Es wirkt ein bisschen so, als sei der Vierbeiner nervös, doch tatsächlich ist er hoch konzentriert bei der Sache. Und dann hat er auch ganz schnell den ersten Schein entdeckt. Er zeigt den Fund an, in dem er ganz kurz davor verharrt. "Super, Cash!", sagt Köpp und streichelt ihm den Kopf. Zur Belohnung bekommt Cash sein Lieblingsspielzeug: einen blauen Plastikring.

Zwischen Hochleistungssport und Familienzeit

Wenn Spürhunde Geld oder Drogen suchen, atmen sie etwa 200 Mal pro Minute. "Das ist Hochleistungssport für die Tiere. Danach brauchen sie erstmal eine Pause", erklärt Mill. Cash beschäftigt sich kurz mit seinem Ring, ist dann aber wieder schnell bei der Sache, als er das Zeichen von Köpp bekommt, dass er weitersuchen soll.   

Insgesamt gibt es bei der Hundestaffel der Duisburger Polizei 15 Hunde. Viele davon sind Rottweiler, einige - wie auch Cash - sind Malinois, belgische Schäferhunde. Die Rasse gilt als schnell, wendig und arbeitsfreudig. Das beweist Cash auch beim Training. Mittlerweile hat er auch die zweite Banknote zwischen zwei Spinden gefunden. Aufgeregt nimmt er als Belohnung wieder seinen blauen Ring entgegen. Hier beim Training wirkt der Hund sehr aufgekratzt. Aber er kann auch anders.

Gregor Köpp auf die Frage, wie sich Cash zu Hause verhält

00:33 Min. Verfügbar bis 03.04.2027

"Zu Hause ist er ein ganz entspannter Familienhund. Da schaltet er ab. Wenn sie bei ihrer Familie sind, wollen sie einfach mal Ruhe haben", sagt Köpp, der mit Cash zusammen wohnt, seit dieser 18 Monate alt ist. Den Namen hatte der Hund übrigens schon und ist nicht ganz zufällig. Cash kommt aus der polizeieigenen Hundezucht in Schloß Holte-Stukenbrock. In Duisburg wurde er weiter ausgebildet. Er ist auf verschiedene Drogen konditioniert und eben auf Geld - auf gängige europäische Banknoten genauso wie auf Falschgeld. 

Cash lässt Kriminellen keine Chance

Cash hat inzwischen auch den letzten Schein zwischen einem Stapel Kisten gefunden und wedelt freudig mit seinem Schwanz. Natürlich gibt es auch jetzt wieder den Ring zur Belohnung. Für heute hat er genug trainiert und darf noch ein bisschen spielen und sich ausruhen. Immerhin ist er noch ein paar Stunden im Dienst und kann jederzeit angefordert werden. Eins ist klar: Egal, wo der nächste Drogendealer sein Geld auch versteckt: Cash wird es erschnüffeln.

Über dieses Thema haben wir am 13.03.2025 auch im WDR-Fernsehen berichtet: Lokalzeit Duisburg, 19.30 Uhr.