Eindrücke vom Bergischen Weg zwischen Rösrath und Overath

00:25 Min. Verfügbar bis 08.08.2026

Deutschlands schönster Wanderweg: Bergischer Weg holt den Titel

Wuppertal | Unterwegs

Stand: 09.08.2024, 14:01 Uhr

Durch sattgrüne Mischwälder, entlang zahlreicher Bäche und Täler, vorbei an Fachwerkdörfern und bedeutenden Orten der Kulturgeschichte - das ist der Bergische Weg. Nun hat er sogar offiziell den Titel "Deutschlands schönster Wanderweg" geholt. Ein Ausflug auf der Etappe zwischen Rösrath und Overath.

Von Josefine Upel, (Text) und Maja Peters (Multimedia)

Der Waldboden knirscht unter den Schuhen. Einzelne Gespräche der Wanderer mischen sich zu einem Gemurmel. Vor ihnen liegt ein Pfad vorbei an dichten, sattgrünen Mischwäldern, malerischen Tälern und historischen Sehenswürdigkeiten. Mitten in der Wandergruppe: Karin Miebach und Ruth Peuckmann. Die beiden Freundinnen sind jede Etappe des Bergischen Weges schon einmal gewandert. Alle 259 Kilometer. "Der Moment, ganz am Ende der Tour am Drachenfels im Siebengebirge hochzukommen und die Aussicht zu genießen. Es ist ein wunderbares Gefühl, das geschafft zu haben", sagt Peuckmann.

Was macht den Bergischen Weg aus?

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Der Bergische Weg führt in 14 Etappen vom Baldeneysee in Essen durch das Bergische Land bis ins Rheinland. Die Etappen des Fernwanderweges sind zwischen elf und 26 Kilometer lang. Jetzt ist er offiziell "Deutschlands schönster Wanderweg" in der Kategorie Mehrtagestouren. Das Wandermagazin verleiht diesen Titel jedes Jahr aufs Neue. Eine Fachjury hatte unter den Bewerbern zehn Mehr- und 15 Tagestouren nominiert. Seit Anfang 2024 konnten Wanderbegeisterte dann unter anderem online abstimmen. Der Bergische Weg war als einzige Fernwanderung aus NRW dabei. In der Kategorie Tagestouren standen aus NRW noch der Bergweltenweg im Teutoburger Wald und die Zwei-Seen-Runde am Niederrhein zur Wahl. Die Touren konnten jeweils den achten und den zwölften Platz erreichen.

Wanderer stehen in einer Reihe

Unterwegs zwischen Rösrath und Overath: Familie Miebach und ihre Wandergruppe

Irgendwo zwischen Rösrath und Lohmar auf der achten Etappe des Bergischen Weges: Die Wandergruppe entdeckt Brombeersträucher am Wegesrand. Miebach, ihre Tochter Viola Miebach und deren Mann pflücken ein paar saftige schwarze Beeren. Im Tragegurt ist auch der Sohn der kleinen Familie dabei. Die drei sind gerade auf Heimatbesuch. "Wenn man wegzieht und dann wiederkommt, sieht man das Bergische Land mit anderen Augen. Wir kommen immer wieder gerne hierher und wandern. Es ist wirklich schön", sagt die junge Mutter. Der Abschnitt des Bergischen Weges sei auch als Familie gut zu schaffen.

Altenberger Dom und Stadt Blankenberg sind Highlights

Mit der Gruppe unterwegs ist heute auch Wastl Roth-Seefrid. Er ist Wegemanager beim "Naturpark Bergisches Land" und kennt den Wanderweg gut. Den 49-Jährigen begeistert vor allem die Vielfalt. "Durch die vielen Täler hat man immer wieder neue Ausblicke. Man ist nicht ständig in einer Hochebene oder einer alpinen Landschaft. Wir wandern vorbei an beeindruckenden Kulturorten wie dem Altenberger Dom oder der Stadt Blankenberg", sagt er. Außerdem spenden die Mischwälder viel Schatten. "Man geht nicht lange durch die pralle Sonne." Das sei ein wichtiges Kriterium in Zeiten des Klimawandels.

Was Wegemanager Wastl Roth-Seefrid an "seinem" Weg so liebt

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Während die Wandergruppe ihres Weges geht, hält einer von ihnen immer wieder an und beklebt Bäume und Schilder mit der Markierung "Bergischer Weg". Timo Stein ist Wegepate für diese Etappe und sorgt dafür, dass die Strecke gut begehbar ist. Wegmarkierungen verschwinden immer wieder durch sogenannte Souvenirräuber, erzählt er.

Ein Mann, der ein Hinweisschild an einen Baum klebt

Durch Wegepaten wie Timo Stein finden sich Wanderer zurecht

Der 39-Jährige liebt das Wandern und die frische Luft. Sein Ehrenamt ist ein schöner Ausgleich zu seiner Arbeit bei der Feuerwehr, sagt er. Was er an seinem Abschnitt besonders mag? "Das hier ist meine Heimat, hier bin ich aufgewachsen. Gerade der Bergbau hat mich schon immer fasziniert." Auf Steins Abschnitt liegt zum Beispiel der Lüderich, ein ehemaliger Förderturm, in dem früher Blei-, Zink- und Silbererz abgebaut wurde. Bis die Gruppe dort ankommt, sind es allerdings noch ein paar Schritte.

Über dieses Thema berichten wir auch am 09.08.2024 im WDR-Fernsehen: Lokalzeit aus Köln.