André Wallich steht draußen und hält eine Henne in den Armen. Er lächelt.

Zu Ostern Eier färben? Dank dieser Hühner nicht nötig

Kleve | Landwirtschaft

Stand: 20.04.2025, 09:07 Uhr

Neben Osterlamm und Osterfeuer sind auch bunte Eier zu Ostern eine beliebte Tradition. Warum dieser Hühnerzüchter aus Wachtendonk sich das Eierfärben sparen kann.

Von Annabell Fugmann

André Wallich öffnet das Gatter zum Stall, während er in der anderen Hand einen Eimer mit getrockneten Würmern hält. Ein Hahn hat ihn schon bemerkt und kommt neugierig zum Gatter gerannt. Auch die Brahma-Henne, ein großes hellbraunes Huhn, scharrt schon fleißig auf dem Rasen mit den Füßen nach hinten. Um sie wirbelt eine Schar kleiner Küken. Fiepsen, Gackern und Krähen bilden eine permanente Geräuschkulisse. Mit dem Scharren zeigt die Brahma-Henne ihren Küken, wie es eigentlich geht. "So bekommen die Hennen in der Natur die Regenwürmer aus dem Boden", erklärt Wallich.

Vier Hühner und ein Hahn picken Körner von einer Wiese auf.

Auf dem Hof von André Wallich leben rund 70 Hühner

Der 27-Jährige ist vor fünf Jahren mit seiner Freundin Caro Husemann aufs Land gezogen, genauer gesagt nach Wachtendonk im Kreis Kleve. Seitdem lebt das hühnerverliebte Pärchen seinen kleinen Traum. Beide sind naturverbunden, auch beruflich - er ist Baumschulist, sie arbeitet als Forstwirtin. Insgesamt leben bei ihnen auf dem Hof rund 70 Hühner, drei Hähne, zwei Hunde, drei Kaninchen und vier Meerschweinchen.

Hühner im eigenen Garten halten

Hühner zu halten, liegt im Trend. Auch immer mehr Menschen in Städten legen sich nach Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) Hühner als Haustiere zu. Was dabei zu berücksichtigen ist, listet das BZL hier auf. Eine wichtige Frage dabei: Welche Rasse soll es werden? Der Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter listet 105 Hühnerrassen sowie 98 Zwerghühnerrassen auf. Diese unterscheiden sich nicht nur in ihrer Größe, Aussehen, Gewicht und Legeleistung, sondern auch in der Farbe der gelegten Eier.

Die meisten Hühnereier sind braun oder weiß. Sogenannte "Easter Egger" sind jedoch Hühner, die bunte Eier legen. Marans legen zum Beispiel schokoladenbraune bis tiefrote, Araucana grünliche Eier. Wenn beide Rassen miteinander gekreuzt werden, erhalten die Besitzer olivfarbene Eier. André Wallich züchtet einige dieser alten und besonderen Hühnerrassen.

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Auf einem Holztisch vor dem Eingang zu seinem Fachwerkhaus liegt ein Stapel Eierkartons. Einige gefüllt mit einer bunten Auswahl an Eiern: Ganz links knallgrüne Eier der Steißhühner, genauer gesagt des Tinamus, eine Rasse, die auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten steht. Daneben kleine Wachteleier und viele hellblaue, weiße, beige und schokobraune Eier, einige sind leicht gepunktet oder marmoriert.

Eier in verschiedenen Farbtönen, von blau bis dunkelbraun

Die Eier sind von Natur aus kunterbunt

Wallich geht zur anderen Seite des Grundstücks. Hier haben die Antwerpener Bartzwerge ihren Platz, die das Paar züchtet. Damit sie sich nicht mit der bunten Hühnerschar vermischen, sind die Zwerghühner separat gehalten. "Vom Verhalten her sind die super neugierig, denen entgeht gar nichts", sagt der 27-Jährige.

Bunter Eierkorb zu Ostern

Der Hobbyzüchter öffnet das Gatter, direkt kommt der Hahn angelaufen. Auch hier tummeln sich kleine Küken. Mit zehn Zentimetern sind sie ebenfalls kleiner als ihre Altersgenossen bei den Buntlegern. Die Rasse der Antwerpener Bartzwerge habe ohne Hobbyzucht keine Überlebenschance, betont Wallich. Es sei spannend, die Rasse zu erhalten, "weil viele der ursprünglichen Zwergrasse von der Bildfläche verschwinden." Der Grund: Diese Hühner seien unrentabel, essen viel und legen nicht jeden Tag ein großes Ei.

Doch bei insgesamt rund 70 Hühnern kommen bei Wallich und seiner Freundin genug Eier zusammen. Nicht nur für sich, sondern auch ihre Freunde und Familie freuen sich über den bunten Eierkorb. Ganz besonders zu Ostern.