Warum die Kühe auf dem Hof Pelzer besonders viel Milch geben

Landkreis Heinsberg | Landwirtschaft

Stand: 06.06.2023, 12:39 Uhr

Der Hof Pelzer im Selfkant ist als einer der zehn besten Betriebe in NRW ausgezeichnet worden, weil die Kühe hier so viel Milch geben. Die Landwirte meinen: Das ist so, weil ihre Tiere besonders glücklich sind. Stimmt das?

Von Hanna Makowka (Text) und Silke Niewenhuis (Multimedia)

In einem olivgrünen Overall und mit Arbeitsschuhen stapft Landwirt Dominik Pelzer durch den Kuhstall auf dem elterlichen Hof im Selfkant. Zu seiner linken und rechten stehen unzählige Kühe.

Der 30-Jährige kümmert sich auf dem Hof Pelzer gemeinsam mit Vater Willi um die Tiere und alles, was so anfällt. Schon frühmorgens bedeutet das für ihn: Futter mischen! Heu und Stroh mit Mais und Rübenschnitzel gibt es für die Kühe - bequem geliefert per Futterroboter, der surrend seine Runden vorbei an den Tieren dreht und schon laut muhend begrüßt wird.

Futterroboter im Kuhstall auf dem Hof Pelzer | Bildquelle: WDR

Von morgens bis abends Kühe

Es ist konventionelle Landwirtschaft, kein Bio-Betrieb und kein Hightech, denn die Futter- und Melkmaschinen sind mittlerweile standardmäßig technisch aufwendig. Aber die Pelzers haben ein Ziel: Dass es den Tieren gut geht.

"Tja, wie machen wir das?" überlegt Senior-Landwirt Willi Pelzer. "Es dreht sich einfach alles von morgens bis abends bei uns nur um die Kühe." 500 Tiere leben hier im Stall, Tag und Nacht. Viel Licht, frische Luft und Bewegungsfreiheit sollen dafür sorgen, dass die Tiere sich wohlfühlen.

Unsere Kühe sind glücklich. Dominik Pelzer, Landwirt

Dominik Pelzer ist sich sicher: Seinen Kühen geht es gut: "Wir verwöhnen die Kühe den ganzen Tag. Wir haben Kuhbürsten, frische Luft, ausreichend Futter, ein weiches Bett." Jede Kuh hat ihren eigenen Schlafplatz und sie wird gestriegelt. Offenbar danken die Tiere den Besitzern den Wohlfühlfaktor mit guten Erträgen.

Eine Kuh kratzt sich an einer Kuhbürste auf dem Hof Pelzer 00:15 Min. Verfügbar bis 23.05.2025

"Litschi" gibt 100.000 Liter Milch

Die Pelzers kennen alle ihre Tiere - wie Kuh "Litschi". Sie ist schon 15 Jahre alt und noch topfit. Aber auch etwas eigen: "Sie hat am liebsten ihre Ruhe, die mag keine Veränderung", weiß Dominik Pelzer.

"Litschi" hat vor kurzem noch Jubiläum gefeiert und ihren 100.000 Liter Milch gegeben, erzählt Pelzer. "Die hat eine gute genetische Veranlagung."

Fünf Kälbchen hat sie bisher zur Welt gebracht. Jetzt hoffen die Landwirte, dass sie nochmal ein Kalb bekommt und die guten Gene als Milchkuh weitergibt. Wie eine muttergebundene Kälberaufzucht aussehen kann, erfahrt ihr übrigens hier bei Lokalzeit Land.Schafft. auf YouTube.

Über dieses Thema berichteten wir auch im WDR-Fernsehen am 25.05.2023: Lokalzeit aus Aachen, 19:30 Uhr.