Alan Lacroix steht vor seinem orangefarbenen Porsche aus dem 3D-Drucker

Kunst aus dem 3D-Drucker: So baut sich ein 11-Jähriger seinen eigenen Porsche

Märkischer Kreis | Heimatliebe

Stand: 08.02.2025, 15:21 Uhr

Ein zwei Meter großes Porsche-Modell aus dem 3D-Drucker. Für den elfjährigen Alan Lacroix aus Lüdenscheid ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. Ein Jahr lang hat er zusammen mit seinem Vater daran gearbeitet. Was die beiden dazu gebracht hat und was das nächste Projekt werden soll.

Von Heiko Dolle

Der Druckkopf des 3D-Druckers flitzt über eine Platte hin und her. Von einer Spule wird er mit Rohmaterial versorgt. Schon jetzt kann man erahnen, dass daraus später mal ein Kunststoffteil wird. Alan Lacroix und sein Vater Jeremy haben sich in ihren improvisierten Hobbykeller in Lüdenscheid zurückgezogen. Eine alte Sauna, in der jetzt nur noch der 3D-Drucker schwitzen darf.

So arbeitet der 3D-Drucker

00:14 Min. Verfügbar bis 08.02.2027

Ein ganzes Jahr lang haben sie an ihrem letzten Projekt gearbeitet. Ein zwei Meter großer und 80 Kilogramm schwerer Porsche. Vor allem der Drucker hat dabei viele Überstunden gemacht. "Ab und zu, aber ganz selten, haben wir den Drucker auch mal ruhen lassen. Aber sonst hat er nonstop gedruckt", sagt der 11-Jährige. Für die Produktion braucht der 3D-Drucker eine sehr warme Umgebung. Sonst kann er keine optimale Leistung bringen. Da kommt die Sauna der Familie Lacroix sehr gelegen.

Wie funktioniert ein 3D-Drucker?

Ein 3D-Drucker stellt dreidimensionale Objekte aus digitalen Informationen her. Die Objekte werden Schicht für Schicht aufgebaut. Das kann auch schon mal mehrere Stunden oder Tage dauern. Häufig wird dafür Kunststoff, aber auch Beton oder Metall genutzt. 3D-Drucker werden häufig zum Beispiel im Hausbau oder in der Automobilindustrie verwendet.

Doch nicht immer läuft alles glatt. Fehldrucke und kaputte Drucker sind ärgerlich, gehören aber dazu. "Was soll man machen. Wenn es kaputt ist, kann ich es nicht mit Zauberei wiederherstellen", sagt Alan und grinst. Von seinem Vater kommt ein etwas gequältes Nicken. Einige tausend Euro hat ihn das ungewöhnliche Hobby bereits gekostet. "Wenn ich anfange zu rechnen, dann weiß ich, dass ich aufhöre. Denn die Kosten werden viel zu hoch sein", sagt er. Aber das sei ein Hobby, das dürfe man nicht so genau kalkulieren.

Gemeinsames Hobby schweißt zusammen

Zum gemeinsamen Hobby sind sie eher zufällig gekommen. Die klassischen Bausätze von Lego waren den beiden zu langweilig, sie suchten eine größere Herausforderung und so kam die Idee mit dem 3D-Druck. Jeremy Lacroix hat Fahrzeugtechnik studiert. Er freut sich, dass sich sein Sohn so für moderne Technik interessiert. "Ich bin sehr, sehr stolz", sagt der 46-Jährige. "Wir haben gemeinsam gelernt, mit dem 3D-Drucker zu arbeiten. Dabei sind wir beide zusammengewachsen. Und ich hoffe, dass er das, was er dabei gelernt hat, später einmal gebrauchen kann."

Jeremy und Alan Lacroix arbeiten gemeinsam am 3D-Drucker

Ein starkes Team: Alan und Jeremy Lacroix

Bevor der nächste Druck startet, heißt es: Baupläne studieren. An einem großen Monitor werden die detaillierten Pläne besprochen. Jeder einzelne Schritt muss ganz genau vorher durchgegangen werden, damit es möglichst wenig Fehldrucke gibt. Danach geht es um die nächsten Clips für YouTube und Instagram. Auf Social Media wird jeder Arbeitsschritt genau gezeigt. Ihre Fans warten schon sehnsüchtig auf ein weiteres Update. Alan hat bereits eine Idee, welches Modell er als Nächstes umsetzen möchte.

Was wird das nächste Projekt von Alan Lacroix?

00:20 Min. Verfügbar bis 08.02.2027

Ausstellung in Lüdenscheid: Der passende Platz für das Meisterwerk

Ortswechsel: In der Lüdenscheider Galerie Schmidt stellen Alan und sein Vater das 80 Kilogramm schwere Porsche-Modell behutsam auf die richtige Position. Die monatelange Arbeit hat sich gelohnt. Bis Ende Februar ist ihr Kunstwerk in der Ausstellung zu sehen. Noch einmal kontrolliert Alan jeden Quadratzentimeter seines Modells, ob alles einwandfrei ist. 

Detailaufnahe des Cockpits

Auch im Inneren haben Vater und Sohn nicht an Details gespart

Genauso penibel möchte Alan arbeiten, wenn sein Motocross an der Reihe ist. Und wenn das Motorrad genauso cool wird wie der Porsche? Dann gibt es auch dafür einen Platz in der Galerie.

Über dieses Thema haben wir am 17.01.2025 auch im WDR-Fernsehen berichtet: Lokalzeit Südwestfalen, 19.30 Uhr.