
Burg Veynau sucht Burgherrn: Wer erweckt das Mittelalter zu neuem Leben?
Stand: 21.04.2025, 08:53 Uhr
Imposant erhebt sich die Burg Veynau in Euskirchen zwischen den Feldern und Wäldern der Eifel, in Sicht- und Hörweite der A1. Seit rund eineinhalb Jahren steht die Burg zum Verkauf. Welche Ideen es für die Zukunft gibt und was das Stück mittelalterliche Geschichte kosten soll.
Von Josefine Upel (Text) und Britta Schwanenberg (Multimedia)
Routiniert führt Makler Stephan Gürbig durch die Burg Veynau in Euskirchen. Hinter jeder Ecke verbirgt sich ein weiterer Raum. Der Blick aus einem der Fenster fällt auf den Wassergraben, der die gotische Anlage umgibt. Bäume, mächtige Burgmauern und Türme spiegeln sich im trüben Wasser.
Burg Veynau in Euskirchen: Was könnte hier entstehen?
Für den 56-jährigen Gürbig ist die Burg alles andere als ein gewöhnliches Verkaufsobjekt. Die Zahlen sprechen für sich: Das Grundstück ist 15.000 Quadratmeter groß und hat etwa 1200 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche. "Hier könnte sich eine Großfamilie austoben", sagt der Makler. Auch eine Eventlocation, Gastronomie oder ein Firmensitz sind denkbar.
Die um 1340 gegründete Burg Veynau zählt laut Stadt Euskirchen zu den eindrucksvollsten und bedeutendsten Burgen im Rheinland. Denn in den vergangenen Jahrhunderten wurde die Bausubstanz kaum verändert. Trotzdem befindet sich die Burg heute in einem guten Zustand. In den 1980er-Jahren flossen umgerechnet über vier Millionen Euro in die Restaurierung.
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Beim Rundgang durch die Burg bleibt Makler Gürbig immer wieder stehen und zeigt die historischen Besonderheiten seines Verkaufsobjekts: einen mittelalterlichen Ofen, ein historisches Wandbild oder den Märchenturm mit Wendeltreppe. In einigen Räumen der Burg sieht es noch so aus, wie es der überraschend verstorbene Vorbesitzer hinterlassen hat: mitten in der Renovierung. "Man wird noch ein bisschen was investieren müssen."
Rund 1 Million Euro für den Traum von der eigenen Burg
Für etwa 1,15 Millionen Euro will der Makler das Anwesen verkaufen. "Je nach Sympathie ist da noch ein bisschen Luft nach oben", sagt er augenzwinkernd. Bisher schrecken die meisten Interessenten zwar die hohen Unterhaltskosten ab. Doch wer weiß: Vielleicht findet sich bald der richtige Käufer, der die Burg aus dem Dornröschenschlaf holt.
Über dieses Thema haben wir am 25.02.2025 auch im WDR-Fernsehen berichtet: Lokalzeit aus Bonn, 19.30 Uhr.