Spektakuläre Rettung aus der Luft
Hochsauerlandkreis | Füreinander
Stand: 15.07.2023, 09:56 Uhr
Marc Sartorius rettet ehrenamtlich Leben, auf dem Boden und aus der Luft. Mit der Fortbildung zum Luftretter hat er sich einen Traum erfüllt. Was treibt ihn an?
Von Julia Arns
Unablässig kreist der Hubschrauber über dem Skiliftkarussell in Winterberg. Marc Sartorius steht auf der Kufe eines Helikopters in rund 40 Metern Höhe. Auf dem Boden erblickt er den Notarzt der DRF Luftrettung, der darauf wartet, dass sich der ehrenamtliche Bergretter zu ihm abseilt. Der 33-Jährige zögert nicht und lässt sich an einem Stahlseil aus dem Helikopter hinabgleiten.
Luftretter seilt sich aus dem Helikopter ab
Sartorius arbeitet seit zwölf Jahren ehrenamtlich bei der Bergwacht in Winterberg. Sie ist im Sommer und Winter für die Rettung von Menschen aus Skigebieten und unwegsamen Gelände zuständig. Während seines Ehrenamts hat sich Sartorius drei Jahre für die Rettung aus der Luft weitergebildet, obwohl er hauptberuflich bereits als Rettungssanitäter arbeitet. Was reizt ihn an diesem Ehrenamt?
Sartorius: Warum dieses Ehrenamt?
00:13 Min.. Verfügbar bis 12.05.2025.
Für die Luftrettung hat die Bergwacht Winterberg im letzten Jahr eine eigene Station eröffnet. Denn bei einem schweren Unfall oder medizinischen Notfall kommt es oft auf jede Sekunde an. Vor allem, wenn der Betroffene in unwegsamen Gelände oder Gebirge verunglückt. Damit die Rettung aus der Luft reibungslos funktioniert, trainiert die Bergwacht zusammen mit der DRF Luftrettung alle sechs Monate den Ernstfall.
Luftrettung mit einem Bergesack
Ohne Vertrauen geht es nicht
Notarzt, Bergretter und Pilot müssen reibungslos als Team funktionieren. Denn die Zusammensetzung ändert sich bei jedem realen Einsatz. Und das trainieren sie. Dazu müssen Sartorius und seine Teampartner drei Stationen meistern. Dabei evakuieren, bergen oder retten sie und hantieren mit der Winde auf engstem Raum. Vertrauen ist hier unabdingbar.
Sartorius über die Herausforderungen bei der Luftrettung
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Drei Jahre lang hat der Ehrenamtliche Fortbildungen besucht, um mit dem Helikopter Menschen retten zu dürfen. Dazu hat er zuvor mit einem Flugsimulator trainiert. Mentale Stärke ist bei diesem Ehrenamt entscheidend, da die Bergretter auch in stressigen Situationen Ruhe bewahren müssen. Das zeigt sich auch beim Training.
Höhenangst ist tabu
Der Wind schaukelt den Bergesack, den Notarzt und Sartorius hin und her, während der Helikopter immer höher steigt. Im Bergesack befindet sich eine ehrenamtliche Kollegin von der Bergwacht. Langsam wird das Gespann in die fliegende Intensivstation gezogen. Und es zeigt sich: Das Zusammenspiel funktioniert reibungslos. Wie auch an allen anderen Stationen.
"Der Weg ist lang, aber er lohnt sich"
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Menschenleben retten in jeder Situation, dass ist es, was den 33 Jährigen antreibt. Im Sommer und Winter: Wanderer, Bergsteiger, Skifahrer, Hobbysportler. Rund 460 Einsätze vermeldet die Bergwacht Winterberg für das vergangene Jahr. Bei vielen davon war der Ehrenamtler dabei.
Über dieses Thema berichten wir auch im WDR Fernsehen in der Lokalzeit Südwestfalen am 03.05.2023 um 19.30 Uhr.