Auf einem Tisch liegt ein ein Geschenkgutschein für die Unterstützung eines sozialen Projekts

"24 gute Taten"-Adventskalender: Gründer gibt Tipps für dein Ehrenamt

Düsseldorf | Füreinander

Stand: 26.12.2024, 16:44 Uhr

In Düsseldorf gibt es einen besonderen Adventskalender: den "24 gute Taten"-Kalender. Die Idee dazu stammt von Sebastian Wehkamp. Was dahinter steckt und welche Tipps der Experte für dich hat, wenn du ein eigenes Projekt im Ehrenamt auf die Beine stellen willst.

Von Laura Weigele

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Ein Adventskalender der guten Taten

Alles fing 2011 mit einer Idee an. Der heute 43-jährige Sebastian Wehkamp wollte einen Adventskalender für den guten Zweck herausbringen, ganz ohne Schokolade, Marzipan oder andere Geschenke. Stattdessen verbirgt sich hinter jedem Türchen ein anderes Projekt. Wer ihn kauft, spendet für jedes der Projekte automatisch. 24 Euro kostet ein Kalender. Nach Abzug der Produktionskosten erreichen pro Kalender jeweils 75 Cent die 24 Projekte. Wer will, kann aber auch mehr spenden. Inzwischen verkaufen sie einige zehntausend Kalender in der Weihnachtszeit.

Der Adventskalender "24 gute Taten" sieht aus wie ein weißer Tannenbaum aus Papier mit einzelnen Türchen

Der "24 gute Taten"-Adventskalender

Der Adventskalender unterstützt regionale und internationale Projekte, zum Beispiel das Aussetzen der vom Aussterben bedrohten Lachse im Rhein, oder Arztbesuche für Menschen ohne Krankenversicherung. Organisationen, die in den Kalender kommen wollen, müssen sich zuvor beim Team von "24guteTaten" bewerben. Das Team trifft dann eine Vorauswahl und prüft die Projekte auf Nachhaltigkeit sowie Transparenz. In diesem Jahr gab es zum ersten Mal auch die Möglichkeit, einzelne Türchen zu verschenken und damit bestimmte Herzensprojekte gezielt zu unterstützen.

Sebastian Wehkamp erzählt, wie er auf die Idee kam

00:21 Min. Verfügbar bis 26.12.2026

Innerhalb weniger Monate setzte Sebastian Wehkamp seine Idee in die Tat um. Aus einer netten Weihnachtsaktion wurde ein Projekt mit ernstzunehmender Größe, bei dem jedes Jahr Millionenbeträge zusammenkommen. Allein 2024 wurden mehr als 40.000 Kalender verkauft. Deshalb wird es auch 2025 weitergehen. Wehkamp weiß also genau, wie man seine Idee auch in die Tat umsetzt. Deswegen hat er fünf Tipps für alle, die selbst über ein ehrenamtliches Projekt nachdenken.

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5 Tipps von Sebastian Wehkamp für ein eigenes Ehrenamtsprojekt

  • Motivation

Vermutlich die wichtigste Frage am Anfang ist: Warum mache ich das überhaupt? Was möchte ich wirklich mit dem Projekt erreichen? Will ich etwas Sinnvolles mit Freunden machen oder möglichst vielen Menschen helfen? Das sind sehr unterschiedliche Motive, die unter Umständen zu unterschiedlichen Handlungen führen. Es gibt kein Richtig oder Falsch, aber es ist wichtig, seine Mission zu kennen.

  • Sprich darüber

Ich erzähle meine Ideen immer jedem. Zumindest jedem, der sie hören will. Die meisten Ideen sind nicht so gut, wie ich denke. Reaktionen und Feedback sind die einfachste Möglichkeit, Ideen zu testen und zu verfeinern. Und keine Angst, niemand klaut eine Idee, denn niemand ist so überzeugt davon wie du. Letztlich ist eine gute Umsetzung viel schwerer als eine gute Idee zu finden.

  • Mitstreiter finden

Ein Team, das von der Idee begeistert ist und meine Mission teilt, ist entscheidend für den Erfolg. Ich arbeite gern mit Machern, die selbständig Lösungen finden und mit Leuten, die in einer bestimmten Nische überragend gut sind. Die richtige Motivation ist wichtig. Daher Vorsicht, wenn jemand nur aus Eitelkeit oder für den Lebenslauf dabei ist. Anhand von kleinen konkreten Aufgaben, die man anfangs verteilt, sieht man schnell, auf wen man zählen kann.

  • Vernetzen

Sei es, um neue Mitstreiter zu finden, Erfahrungen auszutauschen oder herauszufinden, was bei anderen funktioniert - ein gutes Netzwerk kann in vielen Situationen sehr hilfreich sein. Konkret kann ich da zum Beispiel den Impact Stammtisch (gibt es in Köln und Düsseldorf) empfehlen.

  • Ausdauer

Den Kalender auf die Beine zu stellen, war manchmal härter, als ich vorher gedacht hätte. All die Arbeit, die in das Projekt geflossen ist, wird in solchen Momenten getestet. Dann ist es gut, wenn man seine Mission kennt, ruhig bleibt und weiter macht. Wenn der Sturm dann überstanden ist, hat es auch immer etwas Erhebendes. Oft ist es eine Chance für das Projekt und für einen selbst, um daran zu wachsen.