Nik Kershaw wird 65

Von Ingo Neumayer

So klangen die 80er – und so sahen sie auch aus: Nik Kershaw verkörperte mit seinen Songs und seinem Look dieses ganz besondere Jahrzehnt. Am 1. März 2023 wird er 65 Jahre alt.

Wenn der Vater Flötist ist und die Mutter Opern singt, ist der Weg ja schon vorgezeichnet. Auch bei Nicholas David Kershaw: Als Teenager bringt er sich selbst das Gitarrespielen bei, später singt er in diversen Undergroundbands in seiner englischen Heimatstadt Ipswich.

Wenn der Vater Flötist ist und die Mutter Opern singt, ist der Weg ja schon vorgezeichnet. Auch bei Nicholas David Kershaw: Als Teenager bringt er sich selbst das Gitarrespielen bei, später singt er in diversen Undergroundbands in seiner englischen Heimatstadt Ipswich.

1983 erscheint Kershaws erste Single namens "I Won't Let The Sun Go Down On Me". In seiner britischen Heimat nur mäßig erfolgreich, geht die Nummer in Skandinavien, der Schweiz und auch in Deutschland durch die Decke.

Mit den folgenden Singles "Wouldn't It Be Good" und "Dancing Girls" kann Kershaw seine Popularität noch steigern. Doch nicht nur seine schön eingängigen Popsongs, auch sein Look überzeugt. Die Frisur kombiniert die damals beliebten Modelle "Igelbürste" und "Vokuhila" ...

... bei den Klamotten dominieren weit geschnittene Pastell-Arrangements, die – Frechheit siegt! – ohne Oberteil unter dem Knittersakko getragen werden.

Ob mit Socken ...

... oder ohne: Kershaw gibt immer eine gute Figur ab.

Auch sein zweites Album, das 1984 erscheint, läuft spitze: Mit Hits wie "The Riddle" oder "Wide Boy" etabliert er sich ganz oben in den Charts.

1985 ist Nik Kershaw auf dem Gipfel seines Erfolgs. Er spielt ausverkaufte Shows, seine Videos laufen im Musikfernsehen rauf und runter, selbst in Amerika schafft er es in die Charts. Und Elton John bittet ihn, bei dessen Hit "Nikita" Gitarre zu spielen.

Auch beim legendären Live-Aid-Konzert am 13. Juli 1985 ist er mit von der Partie. Kershaw geht direkt vor Sade und Sting auf die Bühne des Londoner Wembleystadions und spielt vier Songs.

Doch schon ein Jahr später wendet sich das Blatt: Kershaws drittes Album, "Radio Musicola", kommt zwar bei der Kritik gut an, verkauft sich aber schlecht. Radiotaugliche Hitsingles finden sich keine darauf. Dasselbe gilt für das Album "The Works", das 1989 erscheint.

Kershaw gönnt sich eine längere Pause und taucht in der Folge nur noch sporadisch und eher im Hintergrund im Musikgeschäft auf: hier ein Gastauftritt bei Genesis-Keyboarder Tony Banks, dort eine Komposition für die Hollies und Chesney Hawkes.

Comebacks und eigene Auftritte gibt es zwar auch immer wieder, aber nur nach dem Lustprinzip. Tatsächlich hat es Kershaw auch gar nicht mehr nötig: Als einer der wenigen Stars der 80er hat er seine Hits komplett selbst geschrieben.

Da Songs wie "The Riddle" oder "Wouldn't It Be Good" auch heute noch regelmäßig im Radio laufen, muss er sich also um seine Rente keine großen Sorgen machen. Und auch eine rauschende Geburtstagsfeier dürfte drin sein, wenn er am 1. März 2023 65 Jahre alt wird. Wir gratulieren!

Stand: 27.02.2023, 10:51 Uhr