Königin der Disco: Donna Summer würde 75

Von Antonia Kasparek

Mit Hits wie "Last Dance", "Hot Stuff", "Bad Girls", "She Works Hard for the Money" schrieb Donna Summer Musikgeschichte und verkaufte Millionen Platten. Die Karriere der Disco-Queen der 70er- und 80er-Jahre begann in Deutschland. Am 31. Dezember 2023 hätte Donna Summer ihren 75. Geburtstag gefeiert.

Als LaDonna Adrian Gaines wurde die US-amerikanische Sängerin und Songschreiberin am 31. Dezember 1948 in Boston, Massachusetts geboren. Wie viele afroamerikanische Musiker sammelte sie ihre ersten Gesangserfahrungen in einem Gospelchor und wurde mit 17 Jahren Frontfrau der weißen Bostoner Psychedelic-Rock-Band Crow. Doch ihre eigentliche Karriere begann Ende der 60er-Jahre in Deutschland, wo sie 1968 als 19-Jährige in der deutschen Erstaufführung des Musicals "Hair" in München auf der Bühne stand.

In München wurde die junge US-Künstlerin von dem Musikproduzenten Hansjörg "Giorgio" Moroder entdeckt, mit dem ihr der internationale Durchbruch gelang. Gleich ihr erster Hit 1975 wurde ein internationaler Skandal: In "Love to Love You Baby" stöhnt sie sich 17 Minuten lang zu Disco-Musik durch den Song.

Summer bekam das Etikett Sex-Göttin verpasst, mehrere Sender verbannten das Stück "Love to Love You Baby" aus ihrem Programm. Ihrer Karriere tat dies aber keinen Abbruch: Mit Songs wie "I Feel Love", "Hot Stuff" oder "On the Radio" wurde sie in der zweiten Hälfte der 70er-Jahre zum internationalen Star.

Fünf Grammys, drei aufeinanderfolgende Nummer-1-Platin-Alben und rund 130 Millionen verkaufte Schallplatten: Donna Summer eroberte die Hitparaden weltweit. 1978 stand sie zusammen mit Lionel Richie und den Commodores im Musikfilm "Thank God It's Friday" vor der Kamera. Der Titelsong "Last Dance" wurde Oscar-prämiert.

Donna Summer gilt als unbestrittene Disco-Queen. 1977 und 1979 war sie die erfolgreichste Musikerin in Deutschland und 1979 und 1980 die erfolgreichste Musikerin der USA. Sie wirkte 1968 im berühmten, provozierenden Afri-Cola-Werbespot von Charles Wilp mit. Mit dem Musical "Hair" trat sie in weiteren Städten sowie auch in weiteren Musicals in Österreich und Deutschland auf.

Donna Summer lebte und arbeitete von 1968 bis 1976 in Deutschland und Österreich. 1972 heiratete sie den österreichischen Schauspieler Helmuth Sommer, dem sie ihren Künstlernamen verdankte. Aus dieser Ehe ging 1973 ihre Tochter Mimi hervor. Nach der Scheidung übersetzte die Sängerin den Namen ins Englische: Summer. 1980 heiratete sie ihren zweiten Ehemann, den Amerikaner Bruce Sudano. Mit ihm bekam sie zwei weitere Töchter.

Mit ihrem Produzenten Giorgio Moroder definierte sie die Disco-Ära der 70er-Jahre und galt als bahnbrechend für elektronische Musik. Denn mit Giorgio Moroder und Pete Bellotte entwickelte Donna Summer die moderne Tanzmusik weiter zu einer neuen Idee von internationalem Pop. Sie beeinflusste Künstler wie Duran Duran und David Bowie. Donna Summers Sound war eine Mischung aus mehreren Genres – sie gewann Grammy-Auszeichnungen in den Kategorien Dance, Rock, R&B. Die Künstlerin ging über die Grenzen von Rassenschranken und Musikstilen hinaus und ebnete so vielen anderen Künstlern den Weg.

1992 erhielt sie einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Donna Summer starb am 17. Mai 2012 in Naples, Florida, mit 63 Jahren an Krebs. 2013 wurde sie in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 2017 wurde in San Diego, Kalifornien, "The Donna Summer"-Musical uraufgeführt. Es erzählt das Leben von Donna Summer mit ihren größten Hits und weiteren Liedern, die sie zwischen 1968 und 2008 aufgenommen hat.

Stand: 31.12.2023, 00:00 Uhr