Mit jeder Nachrichtensendung in der geschlechtsneutrale Sprachformen verwendet würden, gingen ein paar hundert Stimmen mehr zur AFD, schrieb Merz auf Twitter. Der Deutsche Journalistenverband wirft Merz deshalb "blanken Populismus" vor. Der DJV-Vorsitzende Frank Überall sagte, Gendern sei der Ausdruck einer zutiefst demokratischen Grundhaltung, nämlich Menschen unabhängig vom Geschlecht gleich zu behandeln. Darin ein Stimmenbeschaffungsprojekt für Demokratiefeinde zu sehen sei "politisch wirr". Eine Meinungsumfrage im Auftrag des WDR hatte kürzlich ergeben, dass die meisten Menschen die Verwendung von Symbolen wie dem Sternchen und dem Doppelpunkt nicht gut finden. Auch die Sprechpause, den sogenannten Gender-Gap vor der weiblichen Endung eines Wortes, lehnen die meisten ab. Die große Mehrheit hält es aber für eine gute Lösung, in Nachrichten die weibliche und männliche Form zu verwenden - wie im ersten Satz dieser Nachricht.
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