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Ein alter Schlüsselbund hängt in der Ausstellung. Seine Besitzerin hat ihn jahrzehntelang mit sich herumgetragen. Auch wenn die Türen, zu denen die Schlüssel passen, wahrscheinlich längst weg sind. Oder das ganze Haus. Aber sie erinnern an die Heimat, daran, wo man herkommt, glücklich und traurig gewesen ist. Um Heimat geht es in der neuen Sonderausstellung im Bonner Haus der Geschichte.
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die viel erzählen. Manchmal auch größere. Gleich am Eingang sieht man bestickte Sofakissen. "Im schönsten Wiesengrunde ist meiner Heimat Haus" steht auf einem, der Beginn eines alten Volksliedes. Es ist ein Kunstwerk, auch wenn es erst ganz normal wirkt. Daneben hängt – vom gleichen Künstler, Stefan Strumbel, entworfen – eine bonbonbunte Kuckucksuhr – Die Erinnerung ist hier auch gleichzeitig eine Verfremdung.
Im Zentrum der Ausstellung ist eine Art Dorfplatz. Da gibt es Sitzgelegenheiten, und es laufen Videos mit Diskussionen über das Thema. Vom Platz aus kann man in verschiedene Räume gehen und sich mit Migrationsgeschichten oder der erfolgreichen Fernsehserie "Heimat" von Edgar Reitz beschäftigen. Nicht nur hier gibt es viele Medienstationen mit Filmausschnitten, Reportagen und kurzen Interviews. Es geht auch um die Dörfer, die am Niederrhein dem Braunkohletagebau weichen mussten.
Die Ausstellung hat viel Spielerisches. Oft kann das Publikum mitmachen und zum Beispiel sein Lieblingslied zum Thema Heimat wählen. Da stehen auch die Toten Hosen zur Auswahl, die ihre Heimat Düsseldorf besingen. Wie Heimat schmeckt oder riecht, kann man in anderen Mitmachstationen ausprobieren – und auch eigene Gedanken hinterlassen. Ein Begleitprogramm soll es ebenfalls geben, das wird jedoch wegen der Pandemie erst im nächsten Jahr starten.
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Vorstellungen
Die Ausstellung gibt es bis zum 25. September im Haus der Geschichte Bonn. Der Eintritt ist frei.