Wer denkt, die Dreharbeiten laufen in der gleichen Reihenfolge ab, in der die Zuschauer den Film später sehen, der irrt gewaltig! Manchmal wird ein Film an verschiedenen Orten oder sogar Städten (zum Beispiel in Berlin und Köln) gedreht. Dann werden erst einmal alle Szenen und Bilder in Berlin und dann alle Szenen in Köln aufgenommen – auch wenn die Hauptfigur im Film selbst immer zwischen Berlin und Köln hin- und herfahren soll.
Damit später nichts durcheinander kommt oder vergessen wird, gibt es einen Drehplan. Der wird während der Dreharbeiten öfter mal verändert – zum Beispiel, wenn bei Szenen im Freien das Wetter nicht mitspielt. Bevor das ganze Filmteam auf Regen oder Sonnenschein wartet und Däumchen dreht, wird der Dreh draußen verschoben und stattdessen ein anderer Dreh, der innen stattfinden soll, vorgezogen.
Auch für Dokumentarfilme ist ein Drehplan wichtig und notwendig, gerade weil sich oft durch ganz alltägliche Gründe die Dreharbeiten verschieben. Zum Beispiel, weil der Junge, der jetzt interviewt werden soll, plötzlich zum Zahnarzt muss. Oder weil das Mädchen, das gefilmt werden soll, einfach keine Lust mehr hat, immer von der Kamera beobachtet zu werden.

Ein guter Dokumentarfilmer hält seinen Drehplan immer auf dem neuesten Stand.
Ein guter Dokumentarfilmer hat gelernt, mit solchen Situationen umzugehen. Um bei den vielen Änderungen und Verschiebungen nicht völlig durcheinander zu kommen, ist es wichtig, den Drehplan immer wieder zu aktualisieren.
Bei großen Filmproduktionen haben die Filmemacher sogar extra Mitarbeiter, die für die Organisation, Veränderung und Einhaltung des Drehplan zuständig sind. Diese Aufgabe übernimmt manchmal die Aufnahmeleitung, die Produktionsassistenz oder auch die Redaktionsassistenz. Bei kleineren Filmproduktionen müssen die Filmemacher selbst den Drehplan führen und damit den Überblick behalten.