
"Unser Feuer erlischt nie" von Elizabeth Lee
Stand: 13.06.2022, 14:22 Uhr
Lancashire in England 1620: Seit ihr Vater beim Fischen ertrunken ist, lebt Sarah mit ihrer Familie als Ausgestoßene auf dem Hügel vor dem Dorf, in den verlassenen Hütten derjenigen, die an der Pest gestorben sind. Die Dorfgemeinschaft verachtet sie, bewirft sie mit Steinen, will nichts mit ihnen zu tun haben.
Von Cathrin Brackmann
- Sendehinweis: Tag der Liebesgeschichten | 16. Juni 2022, 06.00 Uhr | WDR 4
Heimlich aber kommen die Menschen immer wieder zu Sarahs Mutter, denn die beiden Frauen verfügen über großes Heilwissen, das sie zum Wohl der Menschen, aber auch zu deren Schaden einsetzen können.
Da Sarahs Mutter ihr Wissen an ihre Tochter weitergibt, scheint ihr Leben als Ausgestoßene vorgezeichnet.
Doch dann begegnet Sarah dem Bauernsohn Daniel, der sehr unter seinem tyrannischen Vater leidet, und plötzlich ändert sich alles. Sarah hofft auf ein besseres Leben unter Daniels Schutz und Daniel fühlt sich durch Sarahs Stärke zum ersten Mal in der Lage, alles zu schaffen.
Doch ihre Liebe soll nicht sein. Plötzlich gibt es seltsame Todesfälle im Dorf und als ein neuer Magistrat ins Dorf kommt, um diese zu untersuchen, nimmt die Hetze gegen Sarah und ihre Familie zu. Und dann hält auch Daniel plötzlich eine brennende Fackel in der Hand.
Fazit
Dieser Debütroman der britischen Autorin Elizabeth Lee über die unmögliche Liebe einer starken Frau, die ihrem Schicksal entfliehen will, im dörflichen England des 17. Jahrhunderts, war in Großbritannien ein gefeierter Erfolg. Die Geschichte ist dramatisch, herzzerreißend, düster und vor allem so atmosphärisch, dass man den Dreck der Dorfstraßen oder den Ruß der Kamine regelrecht riechen und fühlen kann. "Unser Feuer erlischt nie" ist eine wirkliche Entdeckung, fesselnd bis zum Schluss.
Unser Feuer erlischt nie
Elizabeth Lee
Übersetzt von Wiebke Kuhn
List Verlag
416 Seiten
19,99 €