In jedem Hund steckt ein Wolf. Auch im Chihuahua. Denn der Wolf ist der Vorfahre des Hundes. Doch wenn eine der jetzt wieder in Deutschland frei lebenden Wölfinnen sich mit einem Hund paart, werden die Welpen getötet. Das ist vor einigen Jahren passiert. Denn Wölfe sollen Wölfe bleiben und die Menschen meiden. Zum Vorteil von beiden.
Das ist eine von vielen Geschichten, die in der Ausstellung "Wolfswelt – die Rückkehr der Wölfe" erzählt werden. Gleich zu Beginn schauen drei von ihnen das Publikum an. Natürlich präpariert. Wie viele weitere Waldtiere, die man beim Rundgang zu sehen bekommt. Rehe und Schafe, die Wölfe gerne reißen, aber auch andere Raubtiere wie Braunbären und Füchse.
Man erfährt viel über das Verhalten der Wölfe. Jungtiere gehen – sobald sie erwachsen sind – auf Wanderung und suchen sich ein Revier. Das Heulen hat mehrere Funktionen. Einmal ist es die Partnerschaftssuche, aber ein Rudel markiert so auch sein Gebiet. Denn ein Wolf hat kein Interesse an Kämpfen mit unsicherem Ausgang. Deswegen ist er auch für Menschen normalerweise keine Gefahr.
Den "bösen Wolf" gibt es also nur im Märchen. Wer Lust hat, sich mit der Kulturgeschichte des Wolfs zu beschäftigen, kann das an Hörstationen tun. Oder sich Filmplakate anschauen wie das vom legendären Western "Der mit dem Wolf tanzt" mit Kevin Costner. Amerikanische Ureinwohner erzählen übrigens ganz andere Geschichten über Wölfe als deutsche Volksmärchen. Sie sind viel näher dran an den Tieren, verehren die Wölfe, sehen sie sogar als Vorbilder. "Wolfswelt" ist eine höchst interessante Ausstellung, die eine klare Botschaft hat: Wir müssen und können mit den Wölfen vielleicht nicht tanzen. Aber leben.
Ausstellung "Wolfswelt" in Dortmund
Termine
Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr, im Naturmuseum Dortmund.