Metall in Gold verwandeln, das Leben verlängern, sogar unsterblich sein – daran arbeiteten die Alchemisten im 17. Jahrhundert. Auch der lippische Landesherr Graf Simon VI. beschäftigte einen solchen Alchemisten. Der hatte aber keinen Erfolg und floh nach einigen Jahren, bevor der Graf ihn einen Kopf kürzer machen konnte. Alchemisten hatten ein gefährliches Leben.
Heute gibt es in Graf Simons Wohnsitz Schloss Brake das Weserrenaissancemuseum. Und hier läuft die Ausstellung "Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft". Darin ein Labor, eine rote Flüssigkeit blubbert, die Decke ist schwarz von Ruß und Rauch, ein Alligator hängt in der Luft. Genau so sahen die Laboratorien der Alchemisten aus. Große Ölgemälde beweisen das.
Natürlich gab es Scharlatane, aber die meisten Alchemisten waren Wissenschaftler. Heute wissen wir viel mehr, damals war es nicht verrückt, zu glauben, dass man zum Beispiel aus einem Stück Schwefelkies Gold herstellen könnte. Denn er glitzert und funkelt, deshalb hat er den Beinamen "Narren-" oder "Katzengold".
Manche Künstler gaben sich große Mühe, realistische Labore der Alchemisten zu malen. Andere machten sich über sie lustig. Für beides zeigt die Ausstellung Beispiele. Und führt das Publikum am Schluss in die Gegenwart. In "Harry Potter und der Stein der Weisen" – dem ersten Band der berühmten Buchserie – geht es auch um einen Alchemisten. Der übrigens wirklich gelebt hat, Nicolas Flamel soll den Stein der Weisen besessen haben und unsterblich gewesen sein. Er ist aber wohl in hohem Alter gestorben, es handelt sich also um eine Legende. Geblieben sind von den Alchemisten manche medizinischen Erkenntnisse. Ein Alchemist aus Herford entdeckte die Kieselsäure, die für Haut, Haar und Knochen wichtig ist. Deshalb nennt man ihn heute anders, nämlich einen "Apotheker".
Die Ausstellung "Alchemie – Magie oder Naturwissenschaft" in Lemgo
Termine
Bis zum 29. Mai Dienstag bis Sonntag 10 – 18 Uhr.