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Gefühlte Temperaturen

Der Mensch ist mit vielen tollen Fähigkeiten ausgestattet. Er kann sehen, hören, riechen und fühlen. Aber es gibt auch Grenzen der Wahrnehmung für den menschlichen Körper. Eine dieser Grenzen betrifft zum Beispiel die Temperaturmessung. Der Mensch ist nämlich kein gutes Thermometer. Das könnt ihr gerne auch selber mal ausprobieren:

Gefühlte Temperaturen

Man nehme:

  • 3 Schüsseln
  • Wasser
  • eine Versuchsperson

In eine Schüssel füllt ihr ganz kaltes Wasser, in die zweite Schüssel Wasser in Zimmertemperatur und in die dritte Schüssel heißes Wasser. Aber Achtung! Das Wasser darf natürlich nicht so heiß sein, dass ihr euch die Finger verbrennt! Nun bittet ihr die Versuchsperson, eine Hand in die Schüssel mit dem kalten Wasser zu stecken und die andere Hand in die Schüssel mit dem heißen Wasser. Da sollten die Hände dann ein Weilchen drin bleiben - vielleicht so eine Minute. Jetzt bittet die Versuchsperson, die Hände gleichzeitig in die Schüssel mit dem Wasser in Zimmertemperatur zu stecken und zu schätzen, welche Temperatur dieses Wasser hat…

Gefühlte Temperaturen

Verwirrung!

Die Hand, die vorher im kalten Wasser steckte, meldet dem Gehirn: Das Wasser ist heiß! Die Hand, die vorher im heißen Wasser gesteckt hat, meldet dem Gehirn: Das Wasser ist kalt! Eure Versuchsperson kann überhaupt keine vernünftige Angabe zur Temperatur machen.

Gefühlte Temperaturen

Das liegt daran, dass das Gehirn nicht in der Lage ist, absolute Temperaturen messen. Es kann nicht sagen: Die Wassertemperatur beträgt 5°C oder 21°C. Es kann lediglich Unterschiede feststellen und erkennen: Die eine Temperatur ist höher oder niedriger als eine andere. Temperaturmessung im Gehirn funktioniert also immer nur im Vergleich.

Gefühlte Temperaturen

Und an unserem Experiment kann man sehen, wie leicht sich das Gehirn so sehr täuschen oder verwirren lässt, dass nicht mal mehr das klappt. Wie gut, dass es Thermometer gibt!
 

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