Johannes an einer Kletterwand.

Lexikon - Sportklettern

A

Achterknoten
Oft verwendeter Knoten zum Anseilen, der wie eine Acht aussieht. Er ist leicht zu erlernen und lässt sich auch unter hoher Belastung, beispielsweise einem Sturz, gut lösen. Zum Einsatz kommt der Achterknoten im sogenannten Doppelseilstrang, auch "Doppelter Achter" genannt, der sich aus dem einfachen Achterknoten entwickelt hat. Der doppelte Achterknoten kann gelegt, gesteckt oder gegengesteckt werden und ist der wichtigste Anschlag- oder Einbindeknoten.

B

Bouldermatte
Die Bouldermatte, oder auch Crashpad, ist dick gepolstert und schützt bei einem Sturz vor Verletzungen.

Bouldern
Beim Bouldern (engl., boulder = Felsbrocken) wird seilfrei und ohne Klettergurt in Absprunghöhe an natürlichen Felsen, Felswänden oder in der Kletterhalle geklettert. Das Bouldern gehört zu den drei Hauptdisziplinen des Wettkampfkletterns. Boulder-Kletterwände zeichnen sich durch extreme Formen wie Überhängen aus, die eine gute Technik, akrobatisches Geschick und viel Kraft erfordern. Die Bewertung hinsichtlich des Schwierigkeitsgrade erfolgt in der Regel über die Farbgebung der Griffe und Tritte - je dunkler, desto schwieriger.

F

Froschtechnik oder -haltung
Die Froschaltung ist eine sehr effektive Klettertechnik, bei der der Kletternde frontal zu Wand steht, die Arme sind ausgestreckt am Griff. Die Beine werden nach oben auf den nächsten Tritt verlagert, der Körperschwerpunk verändert sich nicht. Dann wird sich über die Füße nach oben gestreckt. Jetzt wieder mit den Armen nach oben greifen...usw., usw. Die Arme verhindern nur, dass man nach hinten aus der Kletterwand fällt. So tragen die Beine, und nicht Hände und Arme, das gesamte Körpergewicht.

H

Halbmastwurf
Der Halbmastwurf hat eine hohe Bremswirkung und eignet sich deswegen ideal zum Absichern. Beim der Halbmastwurfsicherung (HMS) läuft das Seil durch einen speziellen HMS-Karabiner und ermöglicht es dem Sichernden, immer so viel Seil wie nötig geben zu können. Bei einem Sturz zieht sich der Knoten schnell zu und klemmt das Seil ein, der Sturz wird dynamisch abgebremst.

Hook
Der Hook (engl., to hook = einhaken) ist eine spezielle Tritttechnik. Der Fuß wird dabei möglichst hoch hinter einem Griff eingehakt. So bekommt man eine Hand frei oder kann sein Gewicht verlagern. Je nachdem, ob die Zehen oder die Ferse eingehakt wird, spricht man von einem Toe- oder Heel-Hook. Wenn der Griff groß genug ist, kann sogar das ganze Knie eingehangen werden. Dementsprechend heißt diese Technik dann Knee-Hook.

K

Kletterausrüstung
Für den nötigen Grip an Tritten sorgen spezielle Kletterschuhe, für Halt an den Griffen verwendet man Kreide und einen Kreidebeutel. Unbedingt notwendig ist ein Klettergurt, der den Körper mit dem Sicherungsseil verbindet. Zum Sichern wird dann noch ein spezielles Sicherungsgerät sowie ein Verschlusskarabiner benötigt. Und natürlich ein Kletterseil, dass man im Kletterfachchinesisch auch dynamisches Einfachseil nennt.

Klettergurt
Der Klettergurt ist die Verbindung zwischen Kletterer und Seil. Er fängt bei einem Sturz die auftretenden Belastungen auf und verteilt diese auf mehrere Stellen des Körpers, so dass das Verletzungsrisiko vermindert wird. Hängt man nach einem Sturz länger im Seil, soll er die Blutzirkulation so wenig wie möglich beeinträchtigen. In Kletterhallen werden meistens Hüftgurte verwendet. Bei diesem liegt der Anseilpunkt ungefähr auf Höhe des Körperschwerpunktes vor dem Körper. Dies ermöglicht ein sehr komfortables Hängen in sitzender Position bei leicht angespannter Bauchmuskulatur. Ein weiterer Vorteil des Sitzgurtes ist die vergleichsweise große Bewegungsfreiheit des Kletterers.

Kletterhalle
Kletterhallen gibt es in Deutschland inzwischen in den meisten Städten und sind sehr beliebt. Sowohl Anfänger als auch ambitionierte Kletterer finden hier alles was sie brauchen. In der Regel mehrere Kletterwände bis zu 25 m Höhe und mit unterschiedlich schweren und gleichfarbig markierten Routen, Boulderwände, passende Ausrüstung und Profis, die einem bei Fragen weiterhelfen.

Kletterroute
Eine Kletterroute entspricht einer vorgegebenen Strecke zum Erreichen eines Berges oder des oberen Endes der Kletterwand. Sie besteht aus gleichfarbig markierten Griffen und Tritten, wobei jede Farbe einem Schwierigkeitsgrad entspricht.

Kletterschuhe
Beim Klettern kommt die meiste Kraft aus den Beinen und Füßen. Gute, eng anliegende Kletterschuhe sind daher sehr wichtig. Sie haben kein Profil, wodurch sie eine besonders gute Haftreibung besitzen. Die Füße haben so einen besonders guten Halt. Die Profilhärte und die sogenannte Vorspannung variieren, je nachdem wofür der Schuh genutzt wird. Die Auswahl des richtigen Kletterschuhs hängt davon ab, wofür du ihn brauchst, wie lange du kletterst und natürlich von deinem Fuß!

Kletterseil
Eines der wichtigsten Hilfsmittel beim Klettern, denn Kletterseile werden zum Sichern verwendet. Sie bestehen heutzutage aus Polyamid und einer Kernmantelkonstruktion. Unterschieden werden dynamische und halbstatische Seile. Für die dynamischen Seile gibt es in Deutschland eine Norm, nach der die dynamischen Seile in Einfachseile, Halbseile und Zwillingsseile eingeteilt werden. In Kletterhallen werden normalerweise sogenannte dynamische Einfachseile verwendet. Dynamische Einfachseile sind vielseitig einsetzbar und einfach zu handhaben.

Klettertechnik
Es gibt unterschiedliche Klettertechniken, die dabei helfen, möglichst Kraft sparend und effektiv die gewählte Route zu bewältigen. Im Wesentlichen sind das bestimmte Möglichkeiten, wie man greifen, den Fuß auf einen Tritt setzen oder den Körper nah an der Kletterwand halten kann. Bei den Grifftechniken wird unter anderem, je nachdem wo man greift, zwischen Ober-, Unter-, Zangen- oder Seitgriff unterschieden. Die Fußstellung ist grundsätzlich gerade zur Wand, aufgetreten wird mit dem Großzehenbereich. Eine wichtige Trittechnik ist beispielsweise der Hook, bei dem der Fuß oder das Knie möglichst hoch in den Tritt eingehangen werden, so dass man einen Arm frei hat. Eine der wichtigsten Bewegungsabläufe ist die Froschhaltung, mit der man effektiv die Wand erklimmen kann.

Kletterwand
Eine künstliche Kletterwand ist eine dem natürlichen Felsen nachempfundene Konstruktion in meist 5 bis 25 m hohen Kletterhallen. Auf den Kletterwänden werden verschiedene gleichfarbige Klettergriffe und Fußtritte zu Kletterrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen gesetzt.

Knoten
Knoten sind wichtig für das Sichern, Abseilen, als Sicherungsknoten oder auch als Verbindung und Klemmknoten zwischen zwei Seilen. Dabei gibt es die verschiedensten Knotenarten, rund sechs sollte man bei regelmäßigem Klettern auf jeden Fall beherrschen. Die zwei wichtigsten Knoten im Hallenklettern sind der Achterknoten und der Halbmastwurf. Mit dem Achterknoten seilt man sich an. Der Halbmastwurf, kurz auch HMS genannt, dient dem Sichern. Alle Knoten sollte man sich in einem entsprechenden Kurs beibringen lassen.

Kreidesack
Wird auch Chalkbag (engl. Chalk. = Kreide, Bag = Beutel) genannt. In diesem wird das Magnesium mitgeführt.

M

Magnesium
Auch Kreide oder Chalk (engl., chalk = Kreide) genannt. Das Magnesium gibt beim Klettern mehr Halt und hält die Hände trocken, da der Schweiß absorbiert wird. Es besteht in der Regel aus einer Mischung aus Magnesiumhydroxid und Magnesiumcarbonat. Am gebräuchlichsten ist Magnesium als Pulverform, dass im Magnesiumbeutel oder Chalk-Bag mitgeführt wird und sich mit einem Griff leicht an den Händen verteilen lässt. Alternativ wird oft auch ein sogenannter Chalkball, ein in Stücke gebrochenes Magnesiumstück, verwendet.

S

Schwierigkeitsgrad
Der Schwierigkeitsgrad zeigt an, wie anspruchsvoll eine Kletterroute ist. In Deutschland gilt das Bewertungssystem der UIAA, der Internationalen Union der Alpinistenverbände. Bei dieser gibt es eine Einteilung von 1 bis 13, wobei 1 die leichteste und 13 die schwerste Stufe ist. An Kletterwänden sind diese meist mit einer Farbe und einem Namen versehen. Beim Bouldern wird der Schwierigkeitsgrad als Problem bezeichnet.

Sicherung
Das A und O beim Klettern und sehr komplex. Es gibt zahlreiche Methoden, Maßnahmen und Sicherungsgeräte, die im Falle eines Sturzes Verletzungen oder Schlimmeres vermeiden sollen. In Kletterhallen wird in der Regel im sogenannten Toprope oder im Vorstieg geklettert.

Speedklettern
Oder auch Speedclimbing (engl., speed = Geschwindigkeit, to climb = klettern).Beim Speedklettern geht es darum, möglichst schnell einen Felsen oder eine Kletterwand hochzuklettern. Damit das möglichst gut klappt, sind vor allem Schnell- und Maximalkraft, Schnelligkeit sowie eine gute Greif- und Trittpräzision notwendig. Speedklettern ist eine der drei Wettkampfdisziplinen im Klettern, bei der alle Griffe und Tritte egal welcher Farbe benutzt werden dürfen. Gesichert wird im sogenannten Top Rope.

T

Toprope
Die Toprope-Sicherung ( engl., top = oben, rope = das Seil) ist eine Sicherungsform des Klettersportes und gleichzeitig auch die Bezeichnung für einen Begehungsstil mit dieser Sicherungsform. Beides wird gerade Anfängern als erstes vermittelt, da sie sehr sicher und einfach zu erlernen sind. Wie der Name verrät, hängt hier das Seil oben in der Kletterwand, der Kletternde wird vom Boden aus gesichert. Der Sichernde nimmt dabei ständig Seil auf, so dass der Partner gut nach oben klettern kann. Zum Ausruhen kann sich der Kletternde außerdem einfach in das Seil hängen lassen oder auf den Boden heruntergelassen werden.

V

Vorstieg
Beim Vorstieg wird vom Boden aus gesichert. Anders als im Toprope führt der Kletternde das Seil mit sich in die Höhe und muss es in regelmäßigen Abständen einhaken bzw. zwischensichern. Im Falle eines Sturzes fällt der Kletternde immer mindestens bis zur letzten Zwischensicherung herunter. Das erfordert Erfahrung und die richtige Technik bei Kletterndem und Sicherungsperson.

W

Wettkampfklettern
Die drei Hauptdisziplinen des Wettkampfkletterns sind Bouldern, Speedclimbing und das Schwierigkeitsklettern. Wettkämpfe im Klettern finden heute ausschließlich an künstlichen Kletterwänden statt.

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