Hilden stellt Heizung und Warmwasser in Schulen ab

Stand: 07.07.2022, 13:10 Uhr

Hilden möchte in den Sommermonaten Energie sparen. Dafür stellt die Stadt die Heizungen und das Warmwasser in Schulen und Turnhallen ab. Der Verband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt den Vorstoß.

Als Antwort auf die zunehmende Energieknappheit schaltet die Stadt die Heizungen und Warmwasseranlagen in rund 20 Schulen und Turnhallen ab. Zunächst soll die Maßnahme bis Ende September - also auch noch nach dem Ende der Sommerferien - gelten.

Auch das Rathaus will Energie sparen

Die Stadt wolle zudem auch im Rathaus in den Sommermonaten auf warmes Wasser verzichten. Ausgenommen von der Maßnahme sind unterdessen die Standorte, die für die Ganztagsbetreuung für die Schulkinder in Betrieb bleiben. Dort werde die Warmwasserversorgung in den Küchen sichergestellt.

In einer Mitteilung der Stadt bittet Bau- und Klimaschutzdezernent Peter Stuhlträger um Verständnis: "Indem wir darauf verzichten, durchgehend warmes Wasser vorzuhalten, können wir unseren Gasverbrauch erheblich senken. Nur wenn wir alle mithelfen und unseren Energiebedarf reduzieren, haben wir eine Chance, dass die Gasspeicher in Deutschland zum Winter ausreichend gefüllt sind."

Hildens Bürgermeister Claus Pommer richtet seinen Blick ebenfalls auf kommenden Winter. Durch solche Sparmaßnahmen jetzt schon das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen, könnte im Winter helfen, ähnliche Einsparungen zu verkaufen: "Wir wissen ja nicht, welches Szenario uns im Winter droht, aber alle gehen davon aus, dass es zumindest nicht besser wird", sagt Pommer.

Vorgehen bekommt auch landesweite Aufmerksamkeit

Der Vorstoß der Stadt Hilden wird auch landesweit diskutiert. Die Einsparungen würden zwar das Gesamtproblem nicht lösen, seien aber ein sinnvoller Schritt, sagt Holger Gassner von der Landesgruppe NRW des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft: "Wenn es jeder tun würde, dann können viele Kilowattstunden eingespart werden, was aktuell Maßgabe sein muss. Und wenn insbesondere öffentliche Gebäude da vorangehen und ein Zeichen setzen, sensibilisiert das vielleicht auch jeden Einzelnen, zu gucken, welchen Beitrag er zu dieser gemeinschaftlichen Aufgabe leisten kann."