Tamina Kallert besucht die Eishöhle auf dem Hintertuxer Gletscher

Hintertuxer Gletscher, Natureispalast, Naturpark Zillertaler Alpen, Genießerberg Ahorn, Greifvogelstation

Stand: 18.04.2021, 20:15 Uhr

Der Hintertuxer Gletscher liegt am Ende des Tuxertals, einem Seitental des Zillertals. Österreichs einziges Ganzjahres-Skigebiet wartet mit rund 60 Kilometer Pisten im Winter und bis zu 20 Kilometer Pisten im Sommer auf.

Insgesamt gibt es 21 Liftanlagen. Der "Gletscherbus 3", die höchste Gondelbahn der Welt, die an zwei Stahlseilen hängt, fährt bis auf den Gipfel in 3.250 Meter Höhe. Von der Panoramaterrasse hat man einen grandiosen Weitblick: von der Zugspitze über die Dolomiten bis zum Großglockner. Am Gletscher gibt es einige Hütten, zum Teil mit ganzjähriger Bewirtung.

Knapp unterhalb der Bergstation befindet sich in 25 Meter Tiefe eine riesige Eishöhle mit gefrorenen Wasserfällen, begehbaren Gletscherspalten, blau schimmernden Kristallen und bis zu zehn Meter hohen Stalaktiten. Im sogenannten Natureispalast herrschen das ganze Jahr über um die 0 Grad Celsius. Er ist der weltweit einzige Ort, an dem man auf einem unterirdischen Gletschersee und langen Kanälen Boot fahren oder Stand-up-Paddling betreiben kann. Auch Eisschwimmen ist erlaubt, allerdings nur mit Attest. Der Bergführer Roman Erler entdeckte das Höhlenlabyrinth 2007 durch Zufall. Er legte Verbindungsgänge an, schuf ein rund 360 Meter langes Wegenetz und machte die Eishöhle durch Leitern, Stufen und Trittbleche passierbar. Heute bietet er regelmäßig Führungen an. Der Natureispalast ist ganzjährig geöffnet und auch mit Skischuhen begehbar.

Eisschwimmer Josef Köberl steht nur mit Badehose bekleidet in der Eishöhle

Eisschwimmer Josef Köberl ist durch den Höhlenfluss geschwommen. Vor Kurzem hat er sich nur mit Badehose bekleidet in einer Glaskabine ins Eis gelegt: zwei Stunden, 30 Minuten und 57 Sekunden lang – Weltrekord.

Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen

Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen ist rund 380 Quadratkilometer groß und liegt zwischen 1.000 und 3.510 Meter hoch. Das Gebiet reicht von der Reichenspitze im Osten bis zum Olperer im Westen, von Mayrhofen im Norden bis in den Süden zum Alpenhauptkamm. Darin 85 Gletscher mit einer Höhe bis zu 3.500 Metern, drei Speicherseen, viele Bergseen und -wälder, Moore und Feuchtwiesen. Ein dichtes Netz von Wegen mit vielen gepflegten Schutzhütten macht den Naturpark zu einem Paradies für Wanderer und Tourengeher. Alpine Höhenstufen von der Talsohle über die Alm bis zum Gletscher sind hier vorhanden; die verschiedenen Klimazonen garantieren eine außergewöhnliche Vielfalt an Gebirgspflanzen. Neben Murmeltieren, Gämsen, Adlern und Alpensalamandern kann man hier auch vom Aussterben bedrohte Tierarten wie den Steinbock oder den Bartgeier entdecken. Im Naturpark Zillertaler Alpen gibt es ein Sommerprogramm mit rund 200 geführten Wanderungen zu verschiedenen Themen. Die Wege darf man nicht verlassen; und es wird um ein ruhiges Verhalten gebeten, um die Naturphänomene bewusst wahrzunehmen und die Tiere nicht zu erschrecken.

Seit Sommer 2013 trägt ein Höhenweg im Naturpark Zillertaler Alpen den Namen des Zillertaler Bergsteigers Peter Habeler. Der "Bergprofessor" aus Mayrhofen bezwang fünf Achttausender. Er kletterte spektakulär in den Rocky Mountains und den peruanischen Anden. Für die Eiger Nordwand brauchte er acht, für die Nordwand des Matterhorns vier Stunden. In die alpine Geschichte ging er ein, als er gemeinsam mit Reinhold Messner 1978 als Erster den Mount Everest ohne künstlichen Sauerstoff erklomm. Der anspruchsvolle alpine Höhenweg führt in sechs Etappen rund um den Gipfel des 3.476 Meter hohen Olperers in den westlichen Zillertaler Alpen. Auf der 56,5 Kilometer langen Strecke befinden sich etliche Einkehrmöglichkeiten.

Peter Habeler und Tamina Kallert wandern auf einem Bergpfad vor Alpenkulisse

Peter Habeler und Tamina Kallert wandern im Naturpark Zillertaler Alpen.

Ahornplateau: Genießerrundweg und Greifvogelstation

Das Ahornplateau liegt unterhalb der Ahornspitze und gilt als Tor zum Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Hinauf geht es mit der Ahornbahn, zwei Gehminuten vom Stadtzentrum Mayrhofen entfernt. Es ist die größte Pendelbahn Österreichs und befördert bis zu 160 Personen in einer Kabine. In gerade mal sieben Minuten ist man auf dem Ahornplateau. Die Bergstation in 1.966 Metern Höhe ist ein idealer Ausgangspunkt für Wander- und Bergtouren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Nahe der Seilbahnstation beginnt der kinderwagentaugliche Genießerrundweg, der zu vier Aussichtsplattformen führt. Auf dem Plateau gibt es einen Spielplatz und Liegestühle zum Entspannen; im Ahornsee und im Ahornbachl darf gebadet werden; auf dem Sinnespfad lässt sich Balance und Geschicklichkeit testen. Und auch die Gastronomie kommt nicht zu kurz.

Zehn Minuten von der Bergstation der Ahornbahn entfernt liegt die höchste Greifvogelstation Europas. Die Stars der "Adlerbühne Ahorn" sind Steppenadler Steppi, Bussarddame Lanny, die Virginia-Uhus Billi und Virginia, Falke Hansi sowie Rotschwanzbussard Laika. Der Falkner Didi Wechselberger und seine Frau Waltraud geben regelmäßig einstündige Vorführungen mit den Flugakrobaten. Die Naturbühne in knapp 2.000 Metern Höhe hat Platz für rund 800 Zuschauer.

Seilbahngondel über Berglandschaft

Die Ahornbahn führt zum Ahornplateau, das als Tor zum Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen gilt.

Lesetipps zum Zillertal

Wander- und Reiseführer

Mark Zahel
Zillertal: mit Gerlos- und Tuxer Tal. Wanderführer mit 50 Touren
Bergverlag Rother, 11. Aufl. 2020
ISBN 978-3763344789
Preis: 14,90 Euro

Nicola Fankhauser, Gudrun Steger u. a.
Das große Zillertaler Wanderbuch
Tyrolia, 2021
ISBN 978-3702239336
Preis: 24,95 Euro

Wolfgang Heitzmann
Wanderführer Zillertal mit Tourenkarte 1:50.000
Kompass, 2020
ISBN 978-3990448946
Preis: 14,95 Euro

Zur Unterhaltung

Gudrun Steger, Horst Ender
Zillertal. Ein Bildband
Tyrolia, 2021
ISBN 978-3702232597
Preis: 24,95 Euro

Erich Weidinger, Jeff Maxian (Hrsg.)
Mords-Zillertal: 14 Kriminalgeschichten verschiedener Autoren
Gmeiner-Verlag, 2012
ISBN 978-3839212493
Preis: 9,90 Euro