Blick vom Wasser auf felsige Küste, im Hintergrund Bucht und einige Häuser am Hang

Mallorca und Ibiza

Stand: 02.01.2019, 20:15 Uhr

Mallorca - die Alleskönnerin der Balearen

Mallorca, die Inselschönheit der Balearen, bietet vieles: einsame Strände, viel Geschichte und Natur, aber auch die Saufgelage am Ballermann, die offiziell seit 2016 verboten sind. Andrea Grießmann entdeckt bei ihrem Besuch auf der spanischen Insel im Mai Wege abseits des Massentourismus und einsame Strände am Cap Formentor, dem nördlichsten Punkt der Insel.

Wandern und Landleben

Die Serra de Tramuntana ist eine ausgedehnte Gebirgskette mit einer spektakulären Landschaft im Westen Mallorcas. Gipfel von über 1.000 Metern mit tollen Ausblicken, in Terrassen angelegte Dörfer und eine wild zerklüftete Küste mit steilen Kalksteinklippen - das ist das Tramuntana-Gebirge. Seit 2011 ist es geschütztes UNESCO Weltkulturerbe. Quer durch das Gebirge führt auf 130 Kilometern der Fernwanderweg GR 221, der auch „Ruta de Pedra en Sec“ - Trockensteinmauerweg - heißt. Man geht durch eine typisch mallorquinische Kulturlandschaft aus Terrassenfeldern, Olivenhainen und Trockensteinmauern. Diese uralte Form des Mauerbaus diente immer schon dazu, steiles Gelände abzustützen und so Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen. Insgesamt durchziehen 20.000 Kilometer solcher Mauern das Tramuntana-Gebirge.

Gruppe wandert zwischen größeren Felsbrocken, im Hintergrund Wald

Bei einer Wanderung auf dem GR 221 erlebt man Mallorcas Natur hautnah.

Andrea Grießmann macht einen Ausflug auf die Lazy Finca bei Felanitx. Der Besitzer ist Alexander Bock. Zusammen mit seiner Frau Jill Vinkmann hat Alex eine 400 Jahre alte Finca gekauft und in ein kleines, individuelles Landhotel verwandelt. Er hat sie „Lazy Finca“ genannt, denn Stress gibt es im Alltag schon genug. Es gibt eine eigene Zitronen- und Olivenplantage und sogar Esel. Auf der Lazy Finca kocht Belén eine sehr gute Paella. Und sie zeigt Gästen und angemeldeten Besuchern gern, wie es geht.
Unser Tipp: einfach mal einen Paella-Kochkurs bei Belén buchen.

Fünf Personen stehen um einen Tisch im Hof, an dem eine Paella zubereitet wird

Paella-Kochkurs auf der Lazy-Finca

Es Firó - Sóllers verrücktes Volksfest

Jedes Jahr im Mai ist ganz Sóller auf den Beinen, um das berühmteste Volksfest des Ortes zu feiern. Es wird so einer historischen Schlacht gedacht, die tatsächlich im Mai 1561 zwischen maurischen Piraten und den Einwohnern von Sóller stattgefunden hat. 1.700 Piraten sollen es damals gewesen sein, die auf nur 600 bis 700 Männer aus Sóller und der umliegenden Dörfer trafen. Aber die Leute in Sóller waren vorgewarnt und überraschten die Angreifer mit bewaffnetem Widerstand. Am Montag nach dem zweiten Maiwochenende wird der große Tag der Firó mit verschiedenen Schlachten nachgestellt: Gewehrschüsse und knallende Feuerwerkskörper im Sekundentakt gehören zum Fest dazu. Also niemals Ohrstöpsel vergessen und auch nicht die besten Kleidungsstücke anziehen, denn jeder, der den Piraten unterkommt, wird mit schwarzer Farbe angemalt.

Zwei Männer, als Piraten verkleidet und mit geschwärzten Gesichtern

Piraten in wahrhaft historischer Mission

Ibiza - zwischen Glamour und Flowerpower

Ibiza hat den Ruf, ein Ort für Freigeister zu sein. Jeder lebe nach seiner Fasson, lautet das Motto. So entsteht das besondere Lebensgefühl von Ibiza, einer Insel, auf der Glamour und Flowerpower friedlich koexistieren.

Ein kleines Boot an einem einsamen Sandstrand

Einsamer Strand im Nordosten Ibizas

Ibiza, katalanisch Eivissa, ist nach Mallorca und Menorca die drittgrößte Insel der Balearen und auch etwas teurer als die Nachbarinseln. Durch die relativ kurzen Entfernungen - Ibiza umfasst weniger als ein Fünftel der Fläche Mallorcas - gibt es keine weiten Wege. Die Hauptstadt Eivissa ist Weltkulturerbe mit schöner Altstadt, vielen Geschäften und guten Restaurants. Der Süden bietet einsame Strände, viele mit schicken Bars und ist eher hochpreisig. Im Osten Santa Eulària liegt das Zentrum für Familienurlaub mit vielen kleinen und größeren Hotels und familientauglichen Badestränden. Im Westen lockt Sant Antoni, die zweitgrößte Stadt Ibizas und Partyzentrum der Insel, feierfreudiges Publikum mit vielen Bars und Diskotheken.

Stadt mit Festung und Kirche auf einem Hügel

Dalt Vila, die Altstadt Eivissas. Von der Festung hat man einen phantastischem Ausblick auf den Hafen und das Meer.

Die „Dalt Villa“, Ibizas historische Altstadt

Die „Dalt Vila“, Ibizas Altstadt hat eine der am besten erhaltenen Festungsanlagen Europas. Die Festung ist eine trutzige Zeugin jener Zeit, als sich die Stadt gegen Piratenangriffe schützen musste. Die Steine für die Festungsanlage stammen von der Insel selbst und wurden im 16. Jahrhundert als riesige Blöcke aus dem Felsen geschlagen. Läuft man über die Pflastersteine der steilen Gassen, glaubt man ein bisschen von all den Kulturen zu spüren, die auf der Insel einst gewirkt haben. Das Schöne ist, dass hier auch noch Ibizencos leben. Die gesamte Altstadt wurde mit ihrer alles dominierenden Festung von der UNESCO 1999 zum Weltkulturerbe erklärt.

El Bigote - legendärer Fischeintopf direkt am Meer

Zum „Gesamterlebnis“ Bigote, einem der berühmtesten Restaurants Ibizas, gehört die Einfachheit des Ortes und natürlich die bezaubernde Lage. In der kleinen idyllischen Bucht Cala Mastella besucht Tamina Kallert „El Bigote“, das nach seinem Besitzer mit gewaltigem Schnurbart (spanisch: el bigote) benannt ist. Es gibt nur ein einziges Gericht: den legendären Fischeintopf mit Gemüse, Reis und Kartoffeln, gewürzt mit viel Safran, Pfeffer, Salz, Knoblauch und Lorbeerblättern.

Restaurant mit Terrasse am Meer, im Vordergrund ein weißes Fischerboot

Das idyllisch gelegene Restaurant El Bigote

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