Blick auf Meeresbucht

Korfu und Santorin

Stand: 02.01.2019, 20:15 Uhr

Korfu - die grüne Insel

Türkisblaues Meer, smaragdgrüne Wälder - seit Jahrtausenden zieht es Menschen nach Korfu, auch viele hohe Herrschaften wie Kaiserin Sissi und englische und deutsche Adelige. Korfu ist die nördlichste griechische Insel im Ionischen Meer, direkt vor der albanischen Küste gelegen. Im Frühling ist die Insel ein einziger Wildblumengarten. Korfu ist die grünste Insel Griechenlands. Das verdankt sie den Regenfällen im Winter und einem milden Klima für den Rest des Jahres. Und speziell zu Ostern ist die Insel eine Reise wert. Andrea Grießmann erlebt hier das griechisch-orthodoxe Osterfest, das auf Korfu mit einem ganz besonderen Spektakel gefeiert wird.

Ostern auf Korfu

Am Ostersamstag um Punkt 11 Uhr werden in der Altstadt von Kerkyra riesige Tongefäße, sogenannte Pithari, von den Balkonen geschmissen. Frei nach dem Motto, möglichst viele Scherben bringen möglichst viel Glück. Vielleicht stammt der Brauch aus vorchristlicher Zeit, als man die Gefäße der letzten Saison wegwarf, bevor die neuen Früchte heranreiften. Vielleicht hat man aber auch die Venezianer imitiert, die am Neujahrstag alte Gegenstände aus dem Fenster zu werfen pflegten, auf dass das neue Jahr neue bringe. Die bunten Umzüge mit Prozessionen und vielen Musikkapellen beginnen bereits am Karfreitag gegen Mittag. Am Ostersamstag huldigt man dem Heiligen Spiridon, der die Insel 1550 vor der Pest gerettet haben soll.

Tonscherben auf der Straße

Zu Ostern werden auf Korfu Tonkrüge auf die Straßen geworfen.

Olivenbäume - soweit das Auge reicht

So ganz genau weiß es niemand, aber man schätzt die Zahl der Olivenbäume auf Korfu auf rund vier Millionen. Sie sind zum Teil schon über 500 Jahre alt. Die meisten wurden zur Zeit der Venezianer gepflanzt. Die Kaufleute aus Venedig zahlten Pflanzprämien an die korfiotischen Bauern, um die Olivenproduktion zu fördern. Das war ein wichtiger Baustein in der wirtschaftlichen Entwicklung der Insel. Das Olivenöl brauchten die Venezianer, die Korfu seit dem 14. Jahrhundert beherrschten, nicht nur für ihre Mahlzeiten, sondern auch als Brennstoff für ihre Lampen.

Eng beieinanderstehende Olivenbäume

Ungewöhnlicher Anblick: Die Olivenbäume auf Korfu sind kaum beschnitten und bilden regelrechte Wälder.

Wanderparadies Korfu

Auf Korfu gibt es viele kleine Wanderpfade, die erst seit Kurzem begehbar sind. Wanderfreunde haben jahrhundertealte Inselwege wieder nutzbar gemacht, alles ehrenamtlich und privat organisiert. Das größte Projekt ist der „Corfu Trail“. Er ist 220 Kilometer lang und führt quer über die ganze Insel entlang vieler Sehenswürdigkeiten.
Unser Tipp: Festes Schuhwerk einpacken. Die Wanderungen führen über Asphalt, Schotter, Sand und Steine.

Das Achilleion - Palast von Kaiserin Elisabeth von Österreich

Das berühmte Achilleion liegt einige Kilometer südlich von Korfu-Stadt. Hier darf sich Andrea Grießmann einmal wie „Sissi“ fühlen. Kaiserin Elisabeth von Österreich liebte Korfu und hat ihren Palast hier von 1889 bis 1892 errichten lassen. Ihr Märchenschloss ist heute ein Museum und Publikumsmagnet. Achilles war der Lieblingsheld der Kaiserin, nach dem sie auch ihren Palast benannte. Er starb im Kampf um Troja tragisch, obwohl er eigentlich als unverwundbar galt, nur eben an der kleinen Stelle nicht, an der berühmten Achillesferse, konnte auch er tödlich getroffen werden.

Mehrstöckiges Palastgebäude in einem Park

Das berühmte Achilleion liegt in der Ortschaft Gastouri.

Santorin - Griechenland wie im Bilderbuch

Santorin oder Santorini ist Griechenland wie aus dem Bilderbuch. Die kleine Kykladeninsel mit der weiß-blauen Stadt in spektakulärer Lage auf dem Felsen entstand vor etwa 3.600 Jahren durch einen gigantischen Vulkanausbruch, der die andere Hälfte der Insel im Meer versinken ließ. In den Sommermonaten kommen zwei Millionen Kurzbesucher und jede Menge Kreuzfahrtausflügler.

Blick auf Ort mit weißen Häusern hoch oben an einer Steilküste

Es gibt drei Möglichkeiten, um zum Ort Thira zu kommen: zu Fuß, mit der Seilbahn oder auf einem Esel.

Um zum Hauptort Thira, der auf der Spitze eines Berges liegt, zu gelangen, gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten: zu Fuß, mit der Seilbahn oder auf einem Esel. Die Bahn ist trotz manchmal langer Warteschlangen meistens die schnellste Möglichkeit: drei Minuten für dreihundert Höhenmeter. Von der Stadt aus eröffnet sich der Blick auf die tiefblaue Ägäis. Touristen lieben eine Besonderheit Santorinis: „die Türen ins Nichts“. Sie zählen zu den beliebtesten Fotomotiven der Santorin-Besucher und erinnern ein bisschen an eine Filmkulisse.

Freerunner auf Santorin

Einmal im Jahr - immer im Oktober - wird Santorin zum extravaganten Spielplatz für Große. Dann kommen Freerunner aus der ganzen Welt und nehmen an einem Wettbewerb teil, bei dem die Herausforderung besteht, sich in 90 Sekunden möglichst spektakulär über die Terrassen Santorins hinab zu bewegen. Bewertet werden die Kategorien Kreativität, Schwierigkeit und Ausführung.

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