- Sendehinweis: Wunderschön | 22. Januar 2023, 20.15 - 21.45 Uhr | WDR
Ischia - die Insel der heißen Quellen
Ischia ist die größte Insel im Golf von Neapel und hat mehr heiße Quellen als jede andere Insel im Mittelmeer. Vielerorts sprudelt heilsames Thermalwasser aus dem Boden, das die Insel berühmt gemacht hat. Seit 2.000 Jahren wird hier in heilenden Wassern gebadet, nicht nur im Meer, sondern auch in den dreißig heißen Quellen, die zum Teil mit hundert Grad Wassertemperatur sogar Badestellen in entlegenen Buchten speisen. 200 Liter Thermalwasser schießen an manchen Stellen pro Minute aus den Felsen. Vom Hafen Neapels, der drittgrößten Stadt Italiens, ist Ischia das ganze Jahr über mit der Fähre zu erreichen.
Ischias Thermalparks und Heilquellen
Insgesamt zehn, sehr unterschiedliche Thermalparks bietet die Insel. In dem Ort Forio findet man einen der bekanntesten: die Poseidon-Therme, die bereits 1959 eröffnet wurde. 22 Thermalbecken mit einer Wassertemperatur von 15 bis 40 Grad Celsius gibt es in dieser Anlage. Am besten beginnt man den Badeparcours mit einer gemäßigten Temperatur und steigert sich dann langsam von Becken zu Becken.
Das Wasser der Nitrodi-Quelle sprudelt in der Nähe des Orts Barano mit angenehmen 27 Grad aus dem Felsen. Es ist seit der Antike als Heilquelle dafür berühmt, das es aufgrund seiner Sulfathaltigkeit bei Hautproblemen und sogar bei Verletzungen helfen soll. Nur ein paar hundert Meter weiter sickert das Wasser der Nitrodi-Quelle als Thermalbach am Maronti-Strand ins Meer. Es ist der heißeste Strand der Insel, und ein Bad im Sand soll bei Schmerzen und rheumatischen Beschwerden helfen. Am Maronti-Strand tritt bis zu 100 Grad Celsius heißer Wasserdampf aus dem Inneren der Insel nach oben.
Capri - der Star im Golf von Neapel
Capri, die kleinere Schwester von Ischia im Golf von Neapel, ist ein Star in der internationalen Inselwelt. Ein Traumziel vieler Generationen seit dem 19. Jahrhundert. Hier wollten alle sein und erleben, wie auf Capri die Sonne im Meer versinkt: Berthold Brecht, Maria Callas, Aristoteles Onassis, Jackie Kennedy. Die Blütezeit des Promitourismus hatte Capri in den 60er-Jahren, aber es lebt sich auch heute noch vortrefflich vom Ruhm der alten Zeit. Am Abend, wenn die 15.000 Tagestouristen von den Fähren wieder am Festland ausgespuckt werden, wird Capri auch im Sommer ruhig. Wer eine oder mehrere Nächte auf der Insel verbringen will, kann dies preiswert im weniger bekannten Teil der Insel tun, auf Anacapri.

Die kleine Insel Capri besucht man am besten im Frühjahr oder Herbst.
Man erreicht Capri am besten von Sorrent oder Neapel mit dem Schiff und kann dabei den Blick auf die Amalfiküste genießen. Die Fähren legen in der Marina Grande an, Capris großen Hafen. Von dem kleinen Ort mit malerischen bunten Häusern geht es mit der Standseilbahn, der Funicolare nach Capri Stadt. Wer genug Geld in der Tasche hat, kommt in ein Einkaufsparadies. Die Zahl der Designerboutiquen ist hier - gefühlt - größer als in Manhattan. Ruhiger ist es in Anacapri, dem kleineren der beiden Orte Capris, der 275 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Hier ist es beschaulicher als in der berühmten Nachbargemeinde.
Die Blaue Grotte
Ihre jetzige Berühmtheit verdankt die Insel der Blauen Grotte und ihrem Entdecker, dem deutschen Maler und Schriftsteller August Kopisch. Von seinem Gastgeber, dem Notar Giuseppe Pagano, erfuhr Kopisch schon 1826 von ihrer Existenz und erkundete mit Pagano sofort die Grotte. Das war sehr mutig, denn die Grotte galt damals als gefährlicher Ort, der vom Teufel und bösen Geistern bewohnt sei. Mit der Wiederentdeckung der Blauen Grotte setzte allmählich der bis heute andauernde Capri-Tourismus ein. Der Andrang der Touristen heute ist massiv, und es muss mit bis zu zwei Stunden Wartezeit auf dem großen Boot gerechnet werden. Zur Mittagszeit soll der Lichteinfall am stärksten sein, vorausgesetzt, es scheint die Sonne. Bei schlechtem Wetter verwandelt sich die Blaue Grotte schnell in eine graue Grotte.

Besucherandrang vor der Blauen Grotte