Die Dodekalitten - riesengroße Steinsäulen mit Köpfen kreisförmig aufgestellt

Die Dodekalitten, Safari- und Dinopark Knuthenborg, Mittelalterzentrum Nykøbing, Westerncamp Rødby

Stand: 15.08.2021, 20:15 Uhr

Die Dodekalitten sind ein beeindruckendes Kunstwerk und ein neues Wahrzeichen für Lolland. Im Safaripark auf Gut Knuthenborg leben mehr als 1.000 Tiere aus vier Kontinenten. Und im Mittelalterzentrum Nykøbing oder im Westerncamp bei Rødby können Besucher sich in vergangene Zeiten zurückversetzen.

Im Norden der Insel gibt es seit einiger Zeit ein neues Wahrzeichen für Lolland: die Dodekalitten. Das beeindruckende Kunstwerk ragt neben Grabhügeln aus der Bronzezeit hoch empor und ist schon von Weitem zu sehen und zu hören. Eigenartige Töne gehen von einem Steinkreis aus, der in seiner Form an frühgeschichtliche Kultstätten wie Stonehenge erinnert. Erschaffen hat die bis zu neun Meter hohen Steinskulpturen der Künstler Thomas Kadziola. Die obersten zwei Meter der Figuren sehen aus wie Köpfe, die alle in die Mitte eines Kreises mit 40 Metern Durchmesser blicken. Für seine ausdrucksstarken Steinköpfe ist der Bildhauer international bekannt geworden. Gut ein Jahr braucht Thomas Kadziola, um eine Skulptur aus einem tonnenschweren Granitblock zu hauen. 2010 hat er mit seinem monumentalen Kunstwerk begonnen, das von der Gemeinde Lolland, von Stiftungen und Sponsoren bedacht wird. 2025 will er mit "Dänemarks Stonehenge" fertig sein und bis dahin insgesamt zwölf Steinsäulen erschaffen. Der Name Dodekalitten ist übrigens aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet etwa: zwölf Steine. Die sphärische Musik, die man dort hört, passt Komponist und Musikprofessor Wayne Siegel den Jahreszeiten an. Sie unterstreicht die mystische Stimmung rund um die Dodekalitten.

Gut Knuthenborg: Safaripark und Dinosaurierwald

Knuthenborg ist ein traditionsreiches Gut im Norden von Lolland zwischen Maribo und Bandholm. Seit 1681 befindet sich das Anwesen, das zu den schönsten Herrensitzen der Insel zählt, im Besitz der Familie Knuth. Eine 7,5 Kilometer lange und mehr als zwei Meter hohe Mauer umgibt Nordeuropas größte Parkanlage im englischen Stil. 1969 ließ Graf Adam W. Knuth die ersten Tiere aus Afrika (Zebras, Strauße und Antilopen) nach Knuthenborg bringen. Heute gehört der Safaripark auf Gut Knuthenborg zu den meist besuchten Touristenattraktionen Dänemarks. Mehr als 1.000 Tiere aus vier Kontinenten haben hier eine neue Heimat gefunden: Kamele, Giraffen und Zebras, Wasserbüffel und Tiger, aber auch Bisons und Elche sowie Kängurus und Emus. Man kann mit dem Auto über das Gelände fahren und an vielen Stellen aussteigen, um die Tiere aus nächster Nähe ohne Zäune und Gitter zu erleben. Seit 2019 kann man dort auch in Safari-Zelthütten übernachten und die Tiere von der Terrasse aus beobachten.

Auf einem bis vor wenigen Jahren unberührten, 600 Hektar großen Gelände wurde 2018 der Dinosaurierwald angelegt. Hier sieht man den berüchtigten Tyrannosaurus Rex, den beeindruckenden Triceratops und mehr als 20 weitere Saurierarten. Die riesigen Urzeitechsen sind nach neuesten paläontologischen Standards gebaut und bewegen sich dank Hydraulik sehr lebensecht: Sich drehende Hälse, rollende Augen, zuschnappende Mäuler und das Kreischen und Brüllen können kleinen Kindern manchmal Angst machen. Die Dinosaurier bewegen sich zwischen Mammutbäumen – genauso, wie sie es vor 66 Millionen Jahren getan hätten. Die Bäume im Dinosaurierwald sind jedoch "nur" 160 Jahre alt und wurden ursprünglich vom Ururgroßvater des heutigen Besitzers angepflanzt.

Nachgebildeter Kopf eines Dinosauriers in einem Wald

Die Urzeitechsen im Dino-Park auf Gut Knuthenborg wirken sehr lebensecht.

Mittelalterzentrum Nykøbing: Zeitreise ins 15. Jahrhundert

Zu einer Zeitreise ins 15. Jahrhundert wird der Besucher im Mittelalterzentrum Nykøbing eingeladen. Direkt am Gulborgsund wurde ein Dorf aus dem Jahr 1409 nachgebaut – mit originalgetreuen Wohnhäusern und Werkstätten, Marktplatz, Werft und Hafen. In den Häusern in Sundkøbing trifft man auch mittelalterlich gekleidete Familien, Handwerker, Händler, Soldaten und Ritter. Alle diese 60 Bewohner sind ehrenamtliche Mitarbeiter, die einen Mittelalterkursus absolviert haben, bevor sie eine Woche in die Häuser einzogen. In den Werkstätten werden Seile hergestellt, Stoffe gefärbt, mittelalterliche Schiffe aus Skandinavien nachgebaut. Kochen, backen, braten, rösten auf offenem Feuer gehören ebenso dazu wie die Verteidigung gegen den Feind mit Pfeil und Bogen, Steinschleudern oder dem Katapult.

Tamina Kallert und drei Männer in mittelalterlichen Kostümen

Im Mittelalterzentrum Nykøbing erklärt der Bürgermeister Tamina Kallert das Leben im Mittelalter.

Westerncamp: Eisenbahnromantik, wilde Cowboys und Countrymusik

Nahe Rødby gibt es einen Familiencampingplatz mit Sonderausstattung: das Westerncamp für Freunde von Countrymusik und Eisenbahnromantik. Freizeit- "Cowboys" und -"Cowgirls" wohnen hier im Wohnwagen oder in einem der 38 gemütlichen "Prärie- oder Westernhütten". Man kann aber auch im Saloon oder im Gefängnis übernachten oder sich historische Zelte samt Feldbetten selbst mitbringen. Viele Gäste kommen regelmäßig, passend gekleidet mit Hut, Stiefel und Sporen oder Bluse, Unterrock, Überrock und Stiefeletten aus dem 19. Jahrhundert. Im Saloon gibt es Bier und Steaks, Salat und gegrillte Würstchen. Nach dem Barbecue rocken Countrybands im Westerncamp.

Im Vordergrund hölzerne Indianerfigur, im Hintergrund Restauration eines Campingplatzes

Das Westerncamp von Lolland-Falster ist ein Campingplatz mit Sonderausstattung.

Lesetipps für Lolland

Lars Dörenmeier
Inseltrip Falster und Lolland mit Marielyst und Møns Klingt
Reise Know-How Verlag, 2021
ISBN 978-3831734733
Preis: 12,95 Euro

Radregion Dänemark Ost. Auf den Inseln Sjaelland, Lolland, Falster und Mon
‎Esterbauer, 2. Aufl. 2020
ISBN 978-3850008198
Preis: 15,90 Euro

Andrew Stone
Reiseführer Dänemark
Lonely Planet Deutschland, 4. Aufl. 2018
ISBN 978-3829745956
Preis: 19,99 Euro

Hans Klüche
Dänemark
DuMont Reiseverlag, 7. akt. Aufl. 2023
ISBN 978-3616016245
Preis: 26,95 Euro