Unser Programm im April

Stand: 27.03.2023, 12:36 Uhr

Im April erzählen wir von der ersten Polizeieinheit Deutschlands, die in den 1980er Jahren im Hamburger Rotlicht-Milieu gegen das Organisierte Verbrechen vorging. Zeigen, wie Russland seit langem Gasexporte als Waffe einsetzt. Schauen auf New York City, das durch Corona zum Stillstand kam. Und erinnern daran, wie es war, in den 80ern jung zu sein.

Gazprom – Die perfekte Waffe

Titelcollage mit dem Gazprom-Gebäude, Wladimir Putin, Gerhard Schröder und Angela Merkel

Kein EU-Land braucht mehr Gas als Deutschland. Erst nach der Invasion realisierte die Bundesregierung, dass Russland Gas seit langem als Waffe einsetzt, um Staaten seinen Willen aufzuzwingen.

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Der Krieg in der Ukraine hat den Blick vieler europäischer Staaten auf die russische Politik verändert – und ihre Abhängigkeit von russischem Gas. Doch kein EU-Land braucht mehr Gas als Deutschland. Erst nach der Invasion realisierte die Bundesregierung, dass Russland Gas seit langem als Waffe einsetzt, um Staaten seinen Willen aufzuzwingen. Der Film zeigt, wie Deutschland derartig abhängig vom russischen Gas werden konnte. Eine große Koalition mit der deutschen Chemieindustrie stand hinter dem Geschäft. Deutschland kaufte immer mehr russischer Gas, während gleichzeitig die russische Außenpolitik immer aggressiver wurde, Putin Dissidenten ermorden und Nachbarstaaten überfallen ließ. Vor allem aber spielte das Gas in der Ukraine immer wieder eine zentrale Rolle. Der ehemalige BASF-Chef Jürgen Hambrecht, der die Pipeline Nord Stream wesentlich vorantrieb, erzählt, wie Verträge mit Gazprom zustande kamen. Der ukrainische Gasmanager Andriy Kobolyev und der ehemalige polnische Außenminister, Radek Sikorski berichteten, wie sie vergeblich vor Gazprom warnten. Der Film zeigt exklusive Aufnahmen, die über Jahre auf den Gasfeldern und in der Zentrale von Gazprom entstanden, während bereits die Vorbereitung für den Krieg liefen.
Ein Film von Dirk Laabs | Redaktion WDR: Barbara Schmitz

New York im Jahr der Ratte

Blick auf den leeren Time Square während des Lockdowns im Frühling 2020

New York: Die "Stadt, die nimals schläft" kommt im Frühjahr2020 zum Stillstand. Mit Beginn der Covid-Pandemie begleitet der Film ein Jahr lang New Yorker durch ihr Leben und gewährt Einblicke in die Ängste, Nöte und Hoffnungen der Menschen. In einzigartigen Bildern und sehr persönlichen Portraits blickt der Film in das Herz der Weltstadt.
Ein Film von Tom Bergmann | Redaktion: Jutta Krug

Reeperbahn Spezialeinheit FD65 – Hamburgs Kampf gegen das Organisierte Verbrechen

Grafik mit dem Titel Reeperbahn Spezialeinheit FD65 und blau und rot eingefärbten Fotos von Männern

Anfang der 80er regiert auf dem Kiez das Verbrechen. Die Fachdirektion 65 ermittelt im Rotlichtmilieu gegen mafiöse Strukturen - und geht neue Wege.

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Der Dokumentarfilm erzählt von der FD65, der ersten Polizeieinheit Deutschlands, die in den 1980er Jahren nach amerikanischem Vorbild gegen organisierte Kriminelle vorging. Und dies zu einer Zeit, als die Existenz der Mafia und dem Organisiertem Verbrechen von Politik und Polizeiverantwortlichen noch bestritten wurde. Zentraler Schauplatz sind die Straßen rund um St. Paulis Reeperbahn. Eingebettet in die turbulente Zeitgeschichte der 1980er Jahre, erzählt der Film von Ermittler:innen der FD65, Reportern, Zuhältern, Prostituierten und Politikern und vom Katz-und-Maus-Spiel zwischen Polizei und Verbrechern. Einen besonderen Blick werfen die Macherinnen und Macher der Dokumentation dabei auf die Frauen in der Polizei und im Rotlichtmilieu. Ehemalige Prostituierte schildern ebenso ihre Lebensgeschichten wie Frauen, die zu den ersten Polizistinnen, V-Frauen und Kriminalistinnen Deutschlands gehörten. All diese Frauen vereint ihre Stärke, und dass sie für ihre Positionen in ganz unterschiedlichen, aber männlich geprägten Milieus kämpfen mussten. Interviews, szenische Bilder und bisher unveröffentlichtes Archivmaterial aus Verbrechensbekämpfung, Rotlichtmilieu und Zeitgeschichte verschmelzen zu einer spannenden Reise auf die „sündigste Meile der Welt“ der 1980er Jahre.
Ein Film von Georg Tschurtschenthaler | Redaktion WDR: Christiane Hinz

1983 – Geschichte wird gemacht!

Eine Menschenkette der Friedensbewegung am 22.10.1983 in Neu-Ulm

1983 ist das Jahr, in dem die Gegenwart begann – politisch, wirtschaftlich und kulturell: Angst vor einer Pandemie, Angst vor Krieg, Energiekrise, Inflation, Waldsterben, DIE GRÜNEN ... Ein Jahr mit erstaunlichen Parallelen zu 2023, zugleich eine rasante Zeitreise und aufregende Geschichtsstunde über ein Jahr, das Deutschland verändern sollte.

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1983 war Helmut Kohl nun auch ein vom Volk gewählter Bundeskanzler. Die Grünen begannen ihren Marsch zur Macht. All das zum Soundtrack der Neuen Deutschen Welle.

Die Dokumentation 1983 schaut von heute aus in die Geschichte und findet vier Jahrzehnte zuvor ein Jahr mit erstaunlichen Parallelen in die Gegenwart. Die Zeitenwende des Bundeskanzlers hieß 1983 noch geistig moralische Wende. Es gab das Waldsterben. Franz Josef Strauß fädelte einen Milliardenkredit für die DDR ein, der Sommer war heiß wie nie. Aids machte Angst vor einer Pandemie, West- und Ostdeutsche waren im Aerobic-Rausch, in den USA kündigte Präsident Reagan einen Krieg der Sterne an, Friedensdemonstranten bildeten eine über 100 Kilometer lange Menschenkette, zwischen der Nato und dem Warschauer Pakt kam es beinahe zum Atomkrieg. Und all das zum Soundtrack der Neuen Deutschen Welle.

Die großen Parallelen wie Kriegsangst, Energieknappheit und Umweltzerstörung werden gemeinsam mit den kleinen Geschichten erzählt. Dabei setzt die Dokumentation ausschließlich auf das Bild- und Tonmaterial der damaligen Zeit. So gelingt es, vollkommen einzutauchen in eine andere Zeit, die einem plötzlich ganz vertraut vorkommt. Nachrichtenausschnitte, Reportagen, private Aufnahmen, Musikvideos, Konzerte und zeithistorische Interviews verknüpft der Film zu einer rasanten Zeitreise und aufregenden Geschichtsstunde über ein Jahr, das Deutschland verändern sollte.

Ein Film von Jobst Knigge | Redaktion: Christiane Hinz, Ann-Christin Gertzen

Jung in den 80ern – KRIEG, NEIN DANKE!

Bundeswehrsoldaten in Uniform mit einem Transparent gegen Raketen-Stationierungbei der Friedensdemonstration im Bonner Hofgarten 1983

Atomares Wettrüsten und die Angst vor einem Krieg zwischen NATO und Warschauer Pakt – das prägte das Lebensgefühl vieler, die in den 80er Jahren ihre Jugend erlebten.

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Hundertausende gingen auf die Straße, um mit Bundeswehrparkas, Friedenstauben-Ansteckern und Häkelmützen für Frieden und Abrüstung zu demonstrieren. Vor allem die damalige Hauptstadt Bonn wurde zum Schauplatz gigantischer Friedensdemonstrationen. Überall im Land entstanden Friedensgruppen – auch am Niederrhein, wo die NATO Atomsprengköpfe lagerte.
Mitte der 80er begann dann das politische Tauwetter zwischen den Blöcken. Gorbatschow regierte in Moskau, DDR-Staatschef Honecker besuchte erstmals die Bundesrepublik und Schulklassen fuhren auf Kursfahrt nach Berlin, mit Besuch des sozialistischen Ostteils der Stadt. Im Film erzählt Autor Frank Goosen von dieser ganz besonderen Klassenfahrt. 
Ein Film von Wilm Huygen | Redaktion: Adrian Lehnigk und Barbara Schmitz