George London

Von Göttern und Dämonen

Stand: 11.02.2016, 16:29 Uhr

George London war einer der beeindruckendsten Bassbaritone der Nachkriegsära. In den 1940er Jahren sang er zunächst in Hollywood und hatte mit Unterhaltungsmusik Erfolg, u.a. mit Mario Lanza. Doch als Karl Böhm ihn 1949 entdeckte, begann seine Karriere auf den Bühnen rund um der Welt.

Auch wenn er auf der Bühne eher statisch agierte, faszinierte das Auditorium mit seiner unverwechselbaren Stimme und seiner charismatischen Ausstrahlung. Er sang an der Seite von Maria Callas, Renate Tebaldi und Nicolai Gedda und hatte in Bayreuth seine größten Erfolge. Unvergessen aber auch sein Boris Godunow, den er als einsamen, am Abgrund des Wahnsinns stehenden Menschen verkörperte.

Tragisches Ende einer Weltkarriere

Durch eine Stimmbanderkrankung endete seine kometenhaften Karriere vorzeitig und für ihn tragisch, doch blieb George London der Musik als vielgefragter Stimmbildner treu. Seine Vielschichtigkeit wird in Interviews mit seiner Witwe Nora London, mit Kollegen, Experten und aktuellen Opernstars, u.a. Neil Shicoff, Catherine Malfitano und Deborah Polaski deutlich.

Der Film zeigt rares Archivmaterial seiner großen Auftritte als Opernsänger sowie als Interpret traditioneller Spirituals und Operettenschlager und vermittelt so ein lebendiges Bild dieses großen Sängers.

Ein Film von Marita Stocker | Redaktion: Lothar Mattner