Rein ins Vergnügen!

Unser Westen - das sind neun Regionen mit tollen Städten, in denen jeder auf seinen Geschmack kommt. Ob Sport, Abenteuer, Kunst, Natur oder Genuss - unsere Städte in NRW haben alles im Angebot

Bergisches Land
Wuppertal
Die Stadt im Bergischen ist eine der grünsten in ganz Deutschland! Nie braucht man hier länger als zehn Minuten, um in einem Park zu sein. Und reichlich Grün, das ist genau das Richtige für einen entspannten Städtetrip.
Bekannt ist Wuppertal aber vor allem für seine Schwebebahn - ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst. Konstruiert hat die Schwebe-Technik der Kölner Ingenieur Eugen Langen. 1898 wird mit dem Bau begonnen, 1901 wird die Schwebebahn dann für den Fahrgastverkehr freigegeben. Auf der 13,3 Kilometer langen Bahnstrecke kann man sich quer durch die Stadt von Oberbarmen bis nach Vohwinkel gondeln lassen – eine besonders schöne und einzigartige Art der Sightseeing-Tour.

Lohnenswert ist aber auch ein Spaziergang durch die Stadt, bei dem man allerlei Kunstwerke und Skulpturen entdecken kann. Zum Beispiel Graffitis des Wuppertaler Graffiti-und Streetart-Künstlers Martin Heuwald. Dessen bekanntestes Werk ist die Lego-Brücke an der Schwesternstrasse - eine simple Idee, mit großartiger Wirkung!

Noch mehr Kunst mit internationalem Renommee gibt es im Skulpturenpark Waldfrieden. Hier hat sich der britische Künstler Tony Cragg seinen Traum einer Galerie unter freiem Himmel verwirklicht. Alte knorrige Bäume und moderne Skulpturen – aus dieser Verbindung entsteht eine ganz besondere Atmosphäre.

Wer es etwas bewegungsreicher will, der kann sich in Wuppertal auf der Nordbahntrasse austoben. Die alte Eisenbahnstrecke ist irgendwann nicht mehr lukrativ und wird stillgelegt. Mit viel Engagement der Wuppertaler Bürger wird die rund 22 Kilometer lange Trasse dann zu einem Fuß-, Rad- und Inlineskaterweg umgewandelt, auf dem man nun seit 2014 Wuppertal von West nach Ost durchqueren kann.

Direkt an der Nordbahntrasse liegt die größte Parkours-Anlage Deutschlands. Hier trainieren Junge und Junggebliebene auf etwa 1000 Quadratmeter Hindernisse auf möglichst effiziente und elegante Art zu überwinden - nur mit eigener Muskelkraft und mit beeindruckender Geschicklichkeit. Schon beim Zuschauen rinnen da die Schweißperlen...

Entspannt, aber dafür umso kreativer, geht es in der Wuppertaler "Utopiastadt" zu. Im ehemaligen Bahnhof Mirke ist ein Kulturquartier der besonderen Art entstanden. Hier ist Raum für engagierte Menschen, die gemeinsam neue Ideen für das Miteinanderleben in der Stadt entwickeln wollen. Neben Ateliers, Werkstätten und einem Gemeinschaftsgarten gibt es hier auch ein vielfältiges kulturelles Programm und natürlich ein Café. Und: wenn man auf der Nordbahntrasse unterwegs ist, kommt man hier automatisch vorbei...

Kölner Bucht
Bonn
In der ehemaligen Bundeshauptstadt wurde Geschichte geschrieben - und die ist auch heute noch präsent. Zum Beispiel im Haus der Geschichte auf der Museumsmeile. Hier könnte man Tage verbringen, denn hier kann man sich nicht nur über die deutsche Zeitgeschichte informieren, sondern im Kunstmuseum und in der Bundeskunsthalle auch Werke und Ausstellungen von Weltrang bestaunen.

Auch musikalisch ist Bonn eine Stadt von internationaler Bedeutung, denn hier ist Beethoven geboren. Seine Musik ist noch heute in aller Welt zuhause - in seiner Heimatstadt Bonn erinnert sein Geburtshaus an den berühmten Sohn und bewahrt dessen Erbe. Das Beethoven-Haus ist eine Gedächtnisstätte für Fans mit der weltweit größten Beethoven-Sammlung und ein lebendiges Kulturinstitut zugleich. Einmal im Jahr wird ihm zu Ehren ein großes Fest veranstaltet. Auf dem Beethovenfest im September finden mehr als 70 Konzerte statt - viele davon werden live auf dem Marktplatz übertragen. Public Viewing - das funktioniert nicht nur mit Fußball, sondern auch bestens mit klassischer Musik.

In Bonn lohnt es sich länger als nur einen Tag zu bleiben - eine wirklich coole Übernachtungsmöglichkeit gibt es im Hostel "Basecamp". Hier nächtigt man in liebevoll thematisch gestalteten Retro-Wohnwagen!

Köln
Die Kölner lieben ihre Stadt und ihre drei K's: Kirche, Karneval, Kölsch. Letzteres gibt es hier überall. Ob traditionell in einem der zahlreichen Brauhäuser - nur echt mit einem professionell mürrischen Köbes! Oder in einer der vielen angesagten Kneipen, die auch mal auf einem Parkhausdach sein können ... 

Nirgendwo sonst wird die Liebe zum Karneval so zelebriert, wie in der Domstadt. Wenn d’r Zoch kütt, feiert die ganze Stadt. Der Ur-Kölner dreht durch, nimmt aber auch alle mit, die bereit sind mit zu schunkeln. Und weil einmal im Jahr Karneval feiern einfach zu wenig ist, kann man in Köln auch „Jeck im Sunnesching“ sein. Gefeiert wird dann bei Sonnenschein überall dort wo mehr als drei Jecken zusammen sind. Und das ist in Köln oft am Aachener Weiher der Fall – einer der schönsten Orte in Köln, nicht nur an Karneval.

Köln = Dom. Die gotische Kathedrale ist das Wahrzeichen von Köln und löst auch bei Zugezogenen früher oder später Heimatgefühle aus. Darüber hinaus ist es die zweithöchste Kirche Deutschlands, die dritthöchste der Welt, als UNESCO-Welterbestätte ausgezeichnet und mit 6,5 Millionen Besuchern jährlich die beliebteste Sehenswürdigkeit Deutschlands.
Seit August 2007 gibt es im Dom ein Highlight mehr: Der berühmte Künstler Gerhard Richter hat ein Fenster aus über 11.000 farbigen Quadraten gestaltet. Das einfallende Licht verzaubert so das südliche Querhaus mit betörenden Farbspielen - unbedingt anschauen!

Köln hat ein weiteres Riesen-Spektakel im Angebot. Ende Juli findet in der Domstadt das Feuerwerk der Feuerwerke statt: Die Kölner Lichter. Es ist eines der größten musiksynchronen Feuerwerke Europas und ein absolutes Muss für Fans der Pyrotechnik!
Manche Besucher sichern sich für die Kölner Lichter schon morgens die besten Plätze am Rheinufer, um für das Spektakel pünktlich um dreiundzwanzig Uhr dreißig die beste Sicht zu haben.

Münsterland
Münster
Münster ist die Fahrradstadt schlechthin - dementsprechend prägen Zweiräder auch das Stadtbild. Auch auf dem Prinzipalmarkt – hier lohnt sich aber das Absteigen und ein Bummel. Denn der Platz ist sozusagen die gute Stube von Münster. Und auch ein Stück lebendige Stadtgeschichte: Er erzählt vom Mittelalter, der Blütezeit, als die Stadt der Hanse angehörte. Und den gut situierten und vornehmen Kaufmannsfamilien, die hier am Prinzipalmarkt in den schönen Giebelhäusern ihren Geschäften nachgingen. In den Bogengängen befinden sich heute zahlreiche Geschäfte und auch Cafés.
Direkt am Prinzipalmarkt steht auch die St. Lamberti Kirche. Das bedeutende Werk der westfälischen Spätgotik ist dem heiligen Lambert von Lüttich gewidmet. Ab 1375 wird sie gebaut – aus dem typischen gelben Sandstein der nahe gelegenen Baumberge-Region.

Mehr Natur gibt es am Aasee - einem künstlich angelegten See mitten in Münster. Der Stausee von 1934 soll eigentlich vor allem dem Hochwasserschutz dienen, doch mittlerweile ist er das Naherholungsgebiet für die Münsteraner. Man kann hier Tretboot fahren, rudern und segeln oder den 2 km langen See mit dem Rad umrunden, am Ufer Yoga machen oder picknicken... Die Möglichkeiten sind zahllos.
Der See ist von der Stadt aus natürlich mit dem Fahrrad zu erreichen. Die "Promenade" – ein Grüngürtel mit doppelreihiger Lindenallee rund um die Altstadt - halten die Münsteraner für die schönste Radstrecke der Welt.

Im Sommer gibt es hier noch ein Highlight. An den "Aaseeterrassen" wird im Rahmen der „AaSeerenaden“ eine Bühne im See aufgebaut und dann gibt es Musik satt, umsonst und draußen - und natürlich immer mit Blick auf den Lieblingssee der Münsteraner.

Münster hat noch mehr am Wasser zu bieten: Im Hafenviertel am Dortmund-Ems-Kanal hat sich das Ambiente in den letzten Jahren sehr geändert. Von der Industrie-, und Wirtschaftszone hat sich die Gegend zu einem Szeneviertel und "Kreativkai" mit Kulturbetrieben und reichlich Gastronomie verwandelt.

Ruhrgebiet
Dortmund

"Strukturwandel" - das ist das Schlagwort zum Ruhrgebiet. Keine andere Region hat in den letzten Jahren und Jahrzenten einen so einschneidenden Wandel erlebt. Weg vom Bergbau, hin zu einer pulsierenden Kulturlandschaft und vielfältigen Industrienatur.
In Dortmund steht dafür der Phoenixsee. Wo früher im Stahlwerk Phoenix-Ost malocht wurde, heißt es seit 2010 auf rund 100 Hektar Fläche jetzt: Erholung pur beim Sonnenbaden oder Wassersport. Ein Mammutprojekt und ein Wagnis – aber die Neugestaltung kommt an. Bei den Dortmundern und bei Besuchern.

Direkt im Herzen Dortmunds am Hauptbahnhof steht das Wahrzeichen der Stadt: ein markanter Turm mit einem (echt) vergoldeten U auf dem Dach. Das Gebäude von 1926/27 ist seiner Zeit das erste Hochhaus der Stadt und hat einen revolutionären Plan: ein Turm als Bierfabrik! Für den Brauprozess wurde dafür die Schwerkraft von oben nach unten genutzt.

Nach der Neugestaltung ist das Dortmunder U zu einem Hot Spot für das junge Ruhrgebiet geworden. Auf dem Dach die Installation „Fliegende Bilder“ von Adolf Winkelmann und drinnen ein unfassbar pralles Programm aus allen Bereichen der Kunst und Kultur. Besonders rund geht es hier beim „Sommer am U“: natürlich immer im Sommer, immer donnerstags und sonntags – und immer kostenlos!

Der Dortmunder Westfalenpark ist eine weitere Location in Dortmund, die schon einige Veränderungen mitgemacht hat. Hier steht im 18. Jahrhundert mit der Zeche "Am Busch" eine der ersten Zechen im Pott, auch eine Mülldeponie war auf dem Gelände platziert. 1959 wird hier alles auf den Kopf gestellt und eine riesige Parkanlage anlässlich der Bundesgartenschau angelegt.
Der Park zählt heute mit seinen 70 Hektar zu den größten innerstädtischen Parkanlagen in Europa! Und hier wird neben viel Grün auch einiges an Veranstaltungen geboten. Flohmärkte, Konzerte, Festivals und – besonders beliebt im Sommer: das Open Air Kino auf der Seebühne mit seiner 200 Quadratmeter großen Leinwand!

Duisburg
Auch Duisburg ist Ruhrgebiet durch und durch. Der Landschaftspark Duisburg-Nord ist eines der wichtigsten und interessantesten Industriedenkmäler in NRW. Wo jetzt rostige Schlote in den blauen Himmel ragen, verdunkelte früher schwarzer Kohlenstaub des Hüttenwerks den Blick nach oben. 
Stahl wird hier schon längst nicht mehr gekocht, dafür kann man hier zum Beispiel Filme schauen: Im Cabrio Open Air Kino in der alten Gieshalle. Und nach dem Film? Den Tag stimmungsvoll ausklingen lassen. Denn einmalig schön ist es im "Landi" vor allem wenn es Nacht wird. Dann taucht die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park das ehemalige Hochofenwerk in ein farbenprächtiges Lichtermeer. Der Landschaftspark ist außerdem 24 Stunden lang geöffnet und der Eintritt auf das Gelände ist frei.

Essen
Essen – das ist die heimliche Hauptstadt des Ruhrgebiets. Allein schon wegen der wunderbaren Zeche Zollverein. Das stillgelegte Bergwerk in Essen-Katernberg ist UNESCO-Weltkulturerbe, Prestigeobjekt und Anziehungspunkt Nummer eins im Ruhrgebiet. Das hat seine Gründe: die Zeche ist einst die größte und modernste Steinkohleförderanlage der Welt! Das Land NRW entschließt sich nach der Stilllegung im Jahre 1986 glücklicherweise gegen den Abriss und für eine Sanierung der Zeche. Die Architektur im Bauhausstil macht sie zur schönsten Zeche im Ruhrpott.

Und rund um die Zeche kann man besonders eindrucksvoll erleben, wie sich die Natur die Industrielandschaft zurückholt: hier wachsen tatsächlich Pflanzen, die es sonst so nirgendwo mehr gibt. Aber auch Küchenkräuter gedeihen hier - direkt unter dem Förderturm. Und die finden sich dann wieder auf dem Teller der Spitzengastronomie im Casino in der ehemaligen Kompressorenhalle. Essen – das ist ein Genuss für alle Sinne!

In Essen kann man sich von seinem Städtetrip bei einer Übernachtung direkt an der Ruhr entspannen. Denn hier gibt es einen ganz besonderen Campingplatz für Naturliebhaber und Nostalgiker. In hübschen Bauwagen, die Namen von Essener Stadtteilen tragen: „Horst“, „Steel“ oder „Rüttenscheid“…

Siegen-Wittgenstein
Siegen

Siegen ist (noch) eine von den meisten unentdeckte Perle. Dabei hat die Kreisstadt so einiges zu bieten. Zum Beispiel die Nikolaikirche auf dem Siegberg, mitten in der Altstadt. Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und hat ein sechseckiges Kirchenschiff - das Hallenhexagon ist das einzige dieser Art im Europa nördlich der Alpen.
Auf dem Turm der Nikolaikirche thront eine mächtige vergoldete Krone, einst ein Geschenk des Fürsten Johann Moritz von Nassau-Siegen. Das „Krönchen“, wie es liebevoll genannt wird, ist das Wahrzeichen von Siegen und befindet sich auch im Wappen der Stadt. Die Krone auf dem Dach ist allerdings eine Kopie. Das Original hängt – gut geschützt vor Witterungseinflüssen – im Innenraum der Kirche. Und lässt sich so natürlich auch sehr viel besser bewundern.

Siegen ist außerdem die Geburtsstadt des berühmten Barockmalers Peter Paul Rubens - 1577 erblickt er hier das Licht der Welt. Im Siegerlandmuseum im oberen Schloss würdigen die Siegener den berühmtesten Sohn der Stadt ausgiebig. Neben einem Selbstbildnis gehören Werke aus verschiedenen Werkphasen und graphischen Reproduktionen, Kupferstiche und Radierungen nach Rubens Meisterwerken zu der Ausstellung.

Moderne Kunst gibt es natürlich auch in Siegen – im Museum für Gegenwartskunst. Hier hängen Werke von Künstlern mit großen Namen: Francis Bacon, Andreas Gursky, Wolfgang Tillmanns etc. Doch auch hier kommt man an Rubens nicht vorbei. Der Barockmaler setzt zu seiner Zeit sowohl künstlerisch als auch politisch Maßstäbe und ist glühender Vertreter des europäischen Gedanken. Seit 1955 werden in Siegen Künstler mit dem Rubenspreis ausgezeichnet, und auch im Museum für Gegenwartskunst ausgestellt, die in diesem Geiste Werke schaffen.

Wer nach so viel Kunst und Kultur eine Verschnaufpause braucht, der kann wunderbar an den neugestalteten Siegtreppen entspannen. Über 30 Jahre ist der begradigte und zubetonierte Flusslauf der Sieg ein echter Schandfleck in der Innenstadt. Dann wird der Fluss aber renaturiert und das Ufer neu gestaltet. Heute ist die Treppe an der Sieg der Anziehungspunkt der Stadt. Und unter dem Motto "Auf zu neuen Ufern" wird weiter an der Attraktivität der Siegener Innenstadt und des Siegufers gefeilt.

Niederrhein
Düsseldorf
– das Tor zum Niederrhein. Die Landeshauptstadt einmal näher unter die Lupe zu nehmen, dafür gibt es viele gute Gründe. Zum Beispiel wegen der spektakulären Architektur. Im Düsseldorfer Medienhafen sind die modernen Bauten von David Chipperfield, Joe Coenen, Steven Holl und Claude Vascon zu bestaunen. Das Highlight ist aber das Gebäude-Ensemble des kalifornischen Stararchitekten Frank Gehry, das mittlerweile zum Wahrzeichen der Landeshauptstadt geworden ist.

Im ehemaligen Handelshafen sind heute über 700 Unternehmen untergebracht. Aber nicht nur zum Arbeiten kommt man hierher. Von kulinarischen Leckerbissen bis zum kühlen Cocktail und angesagten Clubs gibt es hier alles. Oder man genießt die besondere Atmosphäre einfach bei einem Bummel entlang der Kaimauern. 

Etwas zünftiger geht es in der Düsseldorfer Altstadt zu - an der „Längsten Theke der Welt“ ist immer was los und das Altbier fließt in Strömen. Auch zum Rheinufer ist es nicht weit – hier ist es an lauen Sommerabenden besonders schön, wenn man an der Promenade in den Genuss der letzten Sonnenstrahlen kommt.
Sportlich wird es in der Düsseldorfer Altstadt neunmal im Jahr, immer donnerstags. Dann kann man bei der Rollnacht im Rudel auf immer unterschiedlichen Touren durch die Stadt skaten. Einfach mitfahren – das Ganze ist umsonst und auch Inliner können kostenfrei ausgeliehen werden.

Mönchengladbach
Mönchengladbach ist seit 1975 die zweitgrößte Stadt am Niederrhein. Im Zuge der Gebietsreform wird damals Rheydt und Wickrath mit der schon bestehenden Stadt Mönchengladbach zusammengeschlossen. Jetzt gibt es hier einiges doppelt: Als einzige Stadt Deutschlands gibt es hier zum Beispiel gleich zwei Hauptbahnhöfe: einen Hbf Mönchengladbach und einen Hbf Rheydt. Also aufgepasst, zu welchem man muss …

Und auch zwei prunkvolle Schlösser gibt es. Das barocke Wasserschloss Wickrath ist idyllisch inmitten der Niersniederung gelegen und von einer großzügigen Parkanlage umgeben. Auch Schloss Rheydt ist eine Wasserschlossanlage, stammt aber aus der Renaissance. Heute befindet sich hier das Städtische Museum mit seiner umfangreichen Sammlung von Kunst- und Kulturgegenständen aus der Renaissance- und Barockzeit.


Beim Fußball hingegen gibt es nur einen einzigen Verein: die Borussia. Auch wenn die glorreichen Zeiten der FohlenElf schon ein bisschen zurückliegen, in Mönchengladbach wird der Fußball-Liebe besonders schön Ausdruck verliehen. Hier hat man sogar einen Liebes-Beweis aus Bronze aufgestellt - und zwar im Stadtteil Eicken, unweit der Gründungskneipe des Vfl Mönchengladbach.
Gewidmet ist die Plastik den als "FohlenElf" in die Geschichte eingegangen Borussen-Spielern Günter Netzer, Berti Vogts und Hacki Wimmer. Vor allem die hervorragende Leistung dieser drei Fußballer beschert dem Verein in den siebziger Jahren mit fünf Meisterschaften seine erfolgreichste Zeit. Auch wenn heute nicht immer alles so rund läuft - das Fohlen-Denkmal erinnert daran, dass es auch andere Zeiten gab.

Gefeiert wird damals wie heute auf der Hindenburgstraße, der Einkaufsstraße in Mönchengladbach. Eine sportliche Angelegenheit, denn die Straße hat ein ziemliches Gefälle. Perfekt für den „City Slide“. Einmal im Sommer wird hier mitten in der Stadt eine 400 Meter lange aufblasbare Wasserrutsche aufgebaut – ein Riesenspaß!

Sauerland
Iserlohn

Da ist’s, wo meine Wiege stand, O grüß dich Gott, Westfalenland! 
Iserlohn, die „Stadt zwischen den Wäldern“, inspiriert Emil Rittershausen 1862 zu den lobpreisenden Zeilen des Westfalenliedes. Und wahrlich, Iserlohn hat eine tolle Lage – eingebettet zwischen Flussauen und den Hügeln des Sauerlandes.
Einen tollen Blick auf Stadt und die Umgebung hat man vom 28 Meter hohen Danzturm – dem Wahrzeichen der Stadt. Direkt nebenan:  eine alte Telegrafenstation. Denn im 19.Jahrhundert ist Iserlohn eine von 60 Stationen auf der Strecke von Berlin nach Koblenz.
Iserlohn ist früher auch Westfalens industrielles Zentrum. Die Nadelherstellung entwickelt sich zum wichtigsten Wirtschaftszweig. Millionen Nadeln werden hier damals jeden Tag produziert – und in die ganze Welt exportiert.
Das Nadelmuseum Barendorf ist heute Zeuge für die Wirtschaftskraft längst vergangener Zeiten. Und zeigt in einem Schaubetrieb, wie die kleinen spitzen Nadeln aller Art hergestellt werden.

Nordeifel
Aachen

Nicht allzu bekannt ist, dass Aachen eigentlich Bad Aachen heißen dürfte. Die Stadt verzichtet aber auf den Zusatz „Bad“, um so in alphabetischen Ortslisten immer die Nummer eins zu sein. Tatsächlich kann Aachen auf eine 2000-jährige Bädertradition zurückblicken: Schon die Kelten und Römer wussten die heißen Schwefelquellen zu schätzen. Über 30 Thermalquellen hat die Region an der Grenze zu den Niederlanden zu bieten.
Kaiser Karl der Große lässt sogar seine Pfalzkapelle über einer Quelle errichten – das ist im Jahr 790. Nach und nach wird die Kapelle dann erweitert, bis daraus der heutige Aachener Dom entstanden ist. Hier im Dom lässt sich Karl der Große natürlich krönen, und hier liegen auch seine Gebeine.
Der achteckige Kuppelbau, das Oktogon, ist im frühen Mittelalter reinste High-Tech und überwältigt auch heute noch mit seiner Pracht. 1978 wird der Aachener Dom die erste Stätte des UNESCO-Weltkulturerbe in Deutschland und ist spätestens seitdem Anziehungspunkt Nummer eins in der Kaiserstadt.

Kaiser Karl ist nicht nur im Dom allgegenwärtig, so ziemlich alles wird nach dem berühmtesten Aachener benannt, auch einen Kaiser Karl Brunnen gibt es natürlich. Direkt am auf dem Marktplatz vor dem Aachener Rathaus gelegen, sollte der bei keiner ordentlichen Besichtigungstour fehlen. Richtige Urlaubsgefühle entstehen aber, wenn hier auf dem Platz Wochenmarkt ist. Bei südländischem Flair zeigt Aachen sich hier von seiner schönsten und entspanntesten Seite. Der Markt findet immer immer dienstags und donnerstags statt.

Buddeln was das Zeug hält, heißt es im „Archimedischen Sandkasten“. Auf dem Katschhof - zwischen Rathaus und Dom - gibt es im Sommer mit 320 Quadratmetern den größten Sandkasten der Region. Die vier Aachener Hochschulen bieten außerdem für Kinder und Jugendliche in einem „Futurelab“ die Möglichkeit zum Basteln und Forschen an.

Teutoburger Wald
Bielefeld

Hartnäckig hält sich das Gerücht, Bielefeld gäbe es gar nicht. Genauso hartnäckig versuchen Fans der Stadt im Teutoburger Wald zu beweisen, wie schön es hier doch eigentlich ist… Ein Besuch auf der Sparrenburg ist da hilfreich. Von hier oben hat man einen phantastischen Panoramablick über die Stadt und die Umgebung.
Auf der Burg aus dem 13. Jahrhundert findet außerdem immer Ende Juli das Sparrenburgfest statt, auf dem die Akteure das Mittelalter wieder lebendig werden lassen. Ein schönes Spektakel, nicht nur für eingefleischte Mittelalterfans.

Eine weitere Zeitreise kann man im Museum Wäschefabrik unternehmen. Denn Anfang des 20. Jahrhunderts ist Bielefeld das Zentrum der Leinenweberei. In dem charmanten Museum im ehemaligen Spinnereiviertel ist die Zeit scheinbar stehen geblieben, und liefert so einen interessante Eindruck von der Lebenswelt der Bielefelder in den Zeiten der Industrialisierung.

Ein alter Platz in komplett neuem Gewand ist dagegen der Kesselbrink. Wo heute Skater ihre Runden ziehen, köttelten früher Tiere den Platz voll. Denn der Name "Kesselbrink" leitet sich von der ehemaligen Viehweide "Köttelbrink" ab ...
Vor der Neugestaltung wird der Platz lange als schnöder Parkplatz und Busbahnhof genutzt. 2010 wird dann ein Wettbewerb zur Neugestaltung des Platzes ausgerufen und seit 2013 erstrahlt der neue Kesselbrink in neuem Glanz: Mitten in Bielefeld ist so Deutschlands größter Freiluft BMX- und Skaterpark entstanden! Beim „Bielefeld City Jam“ treffen hier jährlich Amateure und Profis aufeinander - drei Tage Spektakel, die man nicht verpassen sollte.

Paderborn
Grün, entspannt, entschleunigt – so ist es in Paderborn. Nicht umsonst ist der Slogan hier: „Ich hab die Ruhe wech“.
Heißt nicht, dass man hier nicht feiern kann: Jedes Jahr im Juli zieht ein Fest zu Ehren des Heiligen Liborius tausende Besucher nach Paderborn. Liborius ist der Schutzpatron der Stadt und des Doms. Dort werden auch die Gebeine des Heiligen aufbewahrt - in einem prächtigen goldenen Schrein. Höhepunkt des Liborifestes ist die Prozession und symbolische Beisetzung des Schreins in der Hallenkrypta des Doms.
Drumherum gibt es Kirmes – neun Tage lang wird dann in der ganzen Innenstadt ordentlich gefeiert. Bis ins Jahr 836 reicht diese Tradition zurück. Das Liborifest ist damit eines der ältesten Volks- und Kirchen-Feste in Deutschland.

Dass man in Paderborn das "Dolce Vita" richtig drauf hat, beweist auch das Gourmet-Festival „Hochstift à la carte“. Es findet jedes Jahr für drei Tage im Spätsommer statt. Schöner und genussvoller schlemmen geht nicht, als hier am idyllischen Paderquellgebiet …

Stand: 30.10.2018, 13:27 Uhr