Fotografischer Städtetrip

Auf geht’s zu einer spannenden Fototour zu den markantesten Bauwerken in unserem Westen. Auf der Fotoexpedition begleiten uns fünf Fotoenthusiasten: Menschen, die Lust auf Architektur und Geschichte haben - und jede Menge Spaß am Medium Fotografie ...

Düsseldorf – die Landeshauptstadt einmal genauer durch die Linse zu betrachten, dafür gibt es viele gute Gründe. Zum Beispiel wegen der großartigen Architektur im Medienhafen. Das Gebäude-Ensemble des kalifornischen Stararchitekten Frank Gehry im Neuen Zollhof ist einfach spektakulär. Im Oktober 1999 werden die Gebäude eingeweiht und entwickeln sich schnell zum Aushängeschild des Medienhafens und Wahrzeichen von Düsseldorf.
(Foto: @baumringzaehler)

Und außerdem zum Hotspot für Fotografen wie Michael Herzog (@baumringzaehler) aus Gelsenkirchen. Seit eineinhalb Jahren ist er im Westen mit seiner Kamera unterwegs, immer auf der Suche nach spannenden Motiven. Der Neue Zollhof mit den Gehry-Bauten ist einer seiner absoluten Lieblings-Foto-Hotspots.

Und auch der von vielen anderen Instagrammern. Verständlich: Futuristische Architektur, glänzenden Fassaden, sich krümmende Oberflächen – es gibt kaum ein Blickwinkel, aus dem die Häuser nicht ein Foto wert sind.
(Foto: @revierstrolch)

Auch die Luxus-Geschäftsmeile "Kö-Bogen“ ist einer der Fotohotspots in Düsseldorf. Entworfen hat den imposanten Gebäudekomplex im Herzen der Stadt Stararchitekt Daniel Libeskind. Ein durchaus kontrovers diskutiertes Bauprojekt, aber schon jetzt eines der beliebtesten Fotomotive der Landeshauptstadt.
(Foto: @baumringzaehler)

Der Aachener Dom - das erste Bauwerk in Deutschland, das den Weltkulturerbe-Titel tragen durfte. Und eines, dass jeden Fotografen vor eine große Herausforderung stellt: Der Dom steht umringt von vielen Gebäuden mitten in der Altstadt und passt kaum „am Stück“ aufs Bild. Also auf spannende Blickwinkel und Details konzentrieren. Und da gibt es sehr viel zu entdecken und zu fotografieren ...
(Foto: @mato_jelic)

Der Dom ist Anziehungspunkt für alle Besucher in Aachen, ob mit oder ohne Kamera. Denn hier lässt sich nicht nur opulente Architektur und prunkvollen Ausstattung bestaunen, hier wird die lange Geschichte der ehemaligen Kaiserstadt spürbar. Karl der Große lässt sich einst in der Mitte seines riesigen Reiches "seine" Pfalzkapelle errichten. 803 nach Christus ist der beeindruckende karolingische Bau vollendet. Und Karl der Große lässt sich hier natürlich auch krönen. Nach ihm erhalten in folgenden Jahrhunderten noch 30 Könige im Aachener Dom ihre Krone!
(Foto: @mato_jelic)

Wuppertal - die Stadt im Bergischen ist vor allem für ihre Schwebebahn bekannt - ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst. Konstruiert hat die Schwebe-Technik der Kölner Ingenieur Eugen Langen. 1901 wird die Schwebebahn für den Fahrgastverkehr freigegeben. Auf der 13,3 Kilometer langen Bahnstrecke kann man sich quer durch die Stadt von Oberbarmen bis nach Vohwinkel gondeln lassen – eine besonders schöne und einzigartige Art der Sightseeing-Tour. Unsere Fotografen interessiert aber vor allem der Blick auf die Schwebebahn.
(Foto: @daniele0410)

Der Wuppertaler Daniele Pennetta (@daniele0410) liebt die Fotoausflüge durch seine Stadt und natürlich gehört auch die Schwebebahn zu seinen Lieblingsmotiven.

Aber Daniele liebt auch „seine“ Nordstadt. Hier hat man einen besonderen Blick auf Wuppertal. Denn das Viertel ist eines der höchst gelegenen der Stadt – fast wähnt man sich hier in San Francisco. Und das Auf und Ab bietet reichlich Futter für die Fotolinse.
(Foto: @daniele0410)
 

Der Industriekomplex Zeche und Kokerei Zollverein in Essen ist eines der imposantesten Industriedenkmäler der Welt und seit 2001 UNESCO-Welterbe. Der ehemalige Förderturm der Zeche ist nicht nur Wahrzeichen der Ruhrgebietsstadt, sondern auch Symbol für den Strukturwandel in der Metropole Ruhr schlechthin.
(Foto: @dennis05_10)

Als die Zeche Anfang der 1930er Jahre an den Start geht, gilt sie als die größte und auch modernste Steinkohleförderanlage der Welt! Und das nicht nur in technischer Hinsicht. Die Architektur nach den Bauhaus-Gestaltungsprinzipien besticht durch klare Sachlichkeit, Symmetrie und zeitloser Modernität. Schon damals, und auch heute noch, gilt sie als die schönste Zeche Deutschlands.
Ganz klar, dass so eine Schönheit viele Bewunderer anzieht. Auf dem riesigen Areal kann man die Zeche aus allen möglichen Perspektiven bestaunen und fotografieren. Und jede Menge Details und ungewöhnliche Blickwinkel entdecken. Also: viel Zeit beim Besuch mitbringen!
(Foto: @revierstrolch)

Schloss Nordkirchen im Münsterland wird auch als „Westfälisches Versailles“ bezeichnet. Kein Wunder, denn der Gartenarchitekt war Schüler von keinem Geringeren als Andre Le Notre - dem obersten Gartenarchitekten von Ludwig XIV. in Versailles. Vom prächtigen Schloss aus hat man den besten Blick auf das Highlight des Barockgartens: Die Venusinsel. Der symmetrisch angelegte Garten besticht mit effektvoll zugeschnittenen Hecken in "Spitzendeckchen-Optik" und anmutigen Venusstatuen.
(Foto: @wmnich66)

Das Wasserschloss ist die größte und bedeutendste Barockresidenz Westfalens und wurde von der UNESCO als "Gesamtkunstwerk von internationalem Rang“ bewertet. Also nix wie hin. Hier kann man nicht nur ästhetische Fotos schießen, sondern in der 170 Hektar großen Parkanlage lässt sich auch prima „nur“ lustwandeln ...
(Foto: @ariane.niggenaber)

Köln – die Rheinmetropole hat neben dem Dom noch mehr zu bieten: Zum Beispiel die Kranhäuser im Reinhauhafen. Sie sind vom Stadtpanorama nicht mehr wegzudenken.
(Foto: @willmes77)

Den besten Blick auf den Rheinauhafen und die Kranhäuser hat man von der anderen Rheinseite. Hier sind auch Birgit Blum und Martina Veith (@Doppelblickköln) häufig anzutreffen. Birgit und Martina kennen sich seit ihrer Kindheit. Seit 20 Jahren teilen sie ihre Leidenschaft für Fotografie und suchen sich immer wieder ein Motiv für einen gemeinsamen Fotoausflug. Oft fällt die Wahl auf den Rheinauhafen.

Der Spagat zwischen moderner Architektur und Vergangenheit zieht viele Fotografen an. Von 2006 bis 2010 werden die drei Hochhäuser gebaut, die von ihrem Aussehen an die Form von Hafenkräne erinnern sollen. Die Gegend der ehemaligen Hafenanlage in der Kölner Südstadt soll mit diesem kühnen Architekturprojekt wiederbelebt werden. Trotz anfänglicher Kritik und Skepsis: Heute gilt der Rheinauhafen mit seinen Kranhäusern als das Vorzeigeprojekt in Sachen Stadtentwicklung. Und für die Interessierten gibt es hier Schautafeln, die alles über die Geschichte von Kölns ehemaligem Stadthafen erzählen.
(Foto: @Doppelblickköln)

Auch das Städtchen Freudenberg ist unbedingt eine Reise wert. Denn hier ist einer der bedeutendsten historischen Stadtkerne seiner Art in ganz Westfalen zu bewundern. Im Zentrum der Altstadt, auch ‚Alter Flecken‘ genannt, stehen rund 80 Fachwerkhäuser in Reih und Glied. Und natürlich ist der historische Ortskern ein willkommenes Fotomotiv.
(Foto: @Silke_412)

Nur eine Autostunde östlich von Köln liegt das 18.000-Einwohner-Städtchen im Siegerland. Fast würde es das Fachwerk-Idyll gar nicht mehr geben. 1666 schlägt ein Blitz in eine Scheune ein und der „Alte Flecken“ brennt fast komplett nieder. Doch die Häuser werden wieder aufgebaut – in der gleichen Ausrichtung, aber mit größerem Abstand. Jedes mit einem individuell gestalteten Giebel. Seit 350 Jahren ist der Stadtkern Freudenbergs jetzt unverändert. Das ist so pittoresk, dass der ‚Alte Flecken‘ sogar in den NRW-Kulturatlas als "Baudenkmal von internationaler Bedeutung" aufgenommen wird.
(Foto: @alterfleckenfreudenberg)

Der Prinzipalmarkt in Münster ist ein weiterer Fotohotspot der Extraklasse. Die „gute Stube“ der Stadt ist ein Stück lebendige Stadtgeschichte. Er erzählt von der Blütezeit im Mittelalter, als die Stadt der Hanse angehört. Und den gut situierten und vornehmen Kaufmannsfamilien, die hier am Prinzipalmarkt in den schönen Giebelhäusern ihren Geschäften nachgehen. Im Krieg fast völlig zerstört, bauen die Münsteraner ihren Markt wieder auf. Alte Fotos dienen ihnen dabei als Vorlage. Und seither erstrahlt der Prinzipalmarkt wieder in schönster Pracht.
(Fotos: @david_kolkmann_photo)

Auch David Kolkmann (@david_kolkmann_photo) ist hier gerne mit seiner Kamera unterwegs,. Der Rennsportler lebt noch nicht lange in Münster, aber eines hat er verstanden: Den Prinzipalmarkt kann er gar nicht oft genug fotografieren. Immer neue Perspektiven lassen sich hier entdecken.

Die Altstadt in Münster hat viele Motive zu bieten. Zum Beispiel das Rathaus. Hier wird 1648 der Westfälische Frieden verhandelt und der dreißigjährige Krieg beendet. Ein Besuch im Friedensaal ist eine echte Empfehlung für Geschichtsfans und Liebhaber von opulenter Ausstattung. Oder die St. Lamberti Kirche. Das bedeutende Werk der westfälischen Spätgotik ist dem heiligen Lambert von Lüttich gewidmet.
(Fotos: @david_kolkmann_photo)

Aber Münster hat noch mehr zu bieten: Im Hafenviertel am Dortmund-Ems-Kanal hat sich das Ambiente in den letzten Jahren sehr geändert. Von der Industrie-, und Wirtschaftszone hat sich die Gegend zu einem Szeneviertel und "Kreativkai" mit Kulturbetrieben und reichlich Gastronomie verwandelt.
(Foto: @andersart)

Eingebettet an den Uferhängen der Rur liegt das Eifelstädtchen Monschau. Die Altstadt ist so sehenswert ist, dass sie schon mehrmals als Mittelalterkulisse für Filmaufnahmen genutzt wurde. Und auch jede Menge Fotobegeisterte kommen hierhin.
(Foto: @blaugruen_gestaltung)

Der florierende Tuchhandel beschert Monschau im 18. Jahrhundert Reichtum und Wohlstand. Davon zeugt vor allem das "Rote Haus", der ehemalige Stammsitz der Textilindustriellen-Familie Scheibler. Heute beherbergt das prachtvolle Patrizierhaus ein Museum. Und es ist nicht nur Wahrzeichen von Monschau, sondern auch der Foto-Hotspot in der Stadt, um den niemand mit Kamera herumkommt.
(Foto: @blaugruen_gestaltung)

Der Kölner Dom - es geht einfach nicht ohne ihn. Der Dom ist nun mal das Wahrzeichen der Rheinmetropole. Darüber hinaus die zweithöchste Kirche Deutschlands, die dritthöchste der Welt, seit 1996 als UNESCO-Welterbestätte ausgezeichnet und die beliebteste Sehenswürdigkeit Deutschlands. Und natürlich auch Lieblingsobjekt von Fotografen und Instagrammern aus aller Welt.
(Foto: @phil.achenbach)

Bei seiner imposanten Größe von 157,38 Höhenmeter ist es allerdings gar nicht so einfach, den Dom im Ganzen auf ein Bild zu bekommen. Von der anderen Rheinseite aus klappt das ganz gut. Und bei Nacht bekommt man noch das funkelnde Rheinpanorama, inklusive Hohenzollernbrücke, dazu ...
(Foto: @bryanmccarvey)

Stand: 07.05.2021, 13:03 Uhr