Hochrisikospiele

Polizeikosten - Auch Rheinland-Pfalz für Beteiligung der DFL

Stand: 18.04.2018, 13:45 Uhr

Bislang trat das Land Bremen im Kampf um die Beteiligung an Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen als Einzelkämpfer auf. Jetzt hat sich auch Rheinland-Pfalz offen hinter die Bremer gestellt, berichtet das WDR-Magazin Sport inside.

Als erstes Bundesland hat sich Rheinland-Pfalz offen hinter die Forderung von Bremen nach einer Beteiligung der Deutschen Fußball Liga (DFL) an den Polizeikosten bei Hochrisikospielen in der 1. und 2. Fussball-Bundesliga gestellt. Bei dem Geld, das im Fussball unterwegs sei, müsse man auch die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger im Blick behalten, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz dem WDR-Magazin Sport inside.

Auf der Tagesordnung der Innenministerkonferenz

"Wenn Spieler im nationalen und internationalen Bereich für 40 Millionen, für 100 Millionen, für 222 Millionen Euro verkauft werden, dann sind die drei Millionen Euro, die Rheinland-Pfalz die Polizeieinsätze bei Fussballspielen kosten, eine Summe, die unterstützt werden sollte", so Lewentz weiter.

Alle anderen Bundesländer mit Erst- und Zweitligisten hatten sich auf Anfrage von Sport inside bedeckt gehalten und auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in letzter Instanz verwiesen. Das Thema DFL-Kostenbeteiligung für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen steht auf der Tagesordnung bei der nächsten Innenministerkonferenz Anfang Juni in Quedlinburg.

Unterstützung durch Landesrechnungshof Baden-Württemberg

Auch der Landesrechnungshof Baden-Württemberg, Kontrollinstanz für Einnahmen und Ausgaben, erneuerte gegenüber Sport inside seine grundsätzliche Position, dass sich die DFL an den Kosten beteiligen müsse. "Wir haben grundsätzlich das sehr intensiv analysiert zwischen Sportveranstaltungen im Allgemeinen, zwischen unterschiedlichen Arten von Sportveranstaltungen und auch von sonstigen kommerziellen Veranstaltungen. Und da haben wir eine Kernzahl gebildet: Kosten pro Zuschauer. Und die ist beim Fußball, bei den Profiligen, mit Abstand am höchsten. Und da ist es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass dann für diese Belastung des Landeshaushalts auf der anderen Seite auch eine Einnahme gegenübersteht", sagte Ria Taxis, Vizepräsidentin Landesrechnungshof Baden-Württemberg.

Entscheidung im Frühjahr 2019

Hintergrund der Debatte ist ein Rechtsstreit der Hansestadt Bremen mit der DFL. Bremen hatte der DFL für den Einsatz der Polizei beim Nord-Derby Werder Bremen gegen Hamburger SV im April 2015 Gebühren in Höhe von 425.718 Euro in Rechnung gestellt. Das Oberverwaltungsgericht Bremen hat jetzt im Berufungsverfahren am 5. Februar die Klage der DFL gegen diesen Gebührenbescheid abgewiesen. Die DFL ist in Revision gegangen. Mit einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig wird nicht vor Frühjahr 2019 gerechnet.